Jon Jones schimpft: Lewis kann den Ngannou-Kampf haben, wenn man mich nicht bezahlen will
Die Vorzeichen vor UFC 260 waren eigentlich klar. Der Sieger des Titelkampfes soll im Sommer auf Jon Jones treffen, der nach Jahren als Champion im Halbschwergewicht im vergangenen Herbst den Wechsel nach oben vollzog. Doch nicht so schnell. Denn über allem schwebt noch immer der Disput zwischen Jones und der UFC sowie ihrem Präsidenten Dana White.
Nur wenige Minuten waren seit dem Titelwechsel im Schwergewicht von Stipe Miocic auf Francis Ngannou vergangen, schon wurde wieder Politik für die kommenden Monate betrieben. Denn bereits während des Titelkampfes äußerte sich Jon Jones auf Twitter und erklärte trocken „Führ mich zum Schotter“ (im Original „Show me the Money“) in Anlehnung an den Film-Klassiker Jerry Maguire.
Einen Ball, den UFC-Präsident Dana White im Anschluss gerne aufnahm und auf der Pressekonferenz sein altbewährtes Mantra abspulte: „Wäre ich Jon Jones und hätte den Kampf gesehen, würde ich beginnen, auf 185 Pfund abzukochen. Wir können hier ewig debattieren, was ‚Schotter‘ bedeutet, aber ich erkläre es den Leuten immer wieder: Du kannst sagen, dass du gegen jeden antreten willst, aber wie sehr willst du es wirklich?“
Der UFC-Präsident ist dafür bekannt, bei stockenden Verhandlungen den Kämpfern den schwarzen Peter zuzuspielen. Würden sie einen Kampf wirklich wollen, würden sie ein eventuell niedrigeres Angebot der UFC annehmen, immerhin gehe es ja um den Kampf. Bereits im vergangenen Jahr hatte man sich so erst mit Jorge Masvidal überworfen, bevor der Disput mit Jones eskalierte, der Amerikaner den Titel im Halbschwergewicht ablegte und sogar von Rücktritt sprach. Sollte Jones jedoch den Titelkampf wollen, wisse er ja, wo er durchklingeln müsse.
„Jon, wenn du es ernst meinst, dann ruf Hunter (Campbell, Vorstandsmitglied der UFC) an, wir können den Kampf noch heute festmachen. Derrick Lewis ist der logische Kampf, aber wenn Jones wirklich will. Es ist eine Sache, herumzutweeten und Sachen anzudeuten. Aber willst du den Kampf wirklich? Ich verspreche, ich kann Lewis oder ein anderes Schwergewicht anrufen und sie nehmen sofort an. Wenn Jon den Kampf will, weiß er, dass er ihn bekommen kann. Francis ist der Champion. Jon muss nur das Handy in die Hand nehmen und anrufen.“
Jones griff im Anschluss wieder zu den sozialen Netzwerken, um seinem Ärger über White Luft zu machen.
„Tolle Art, den Kampf zu bewerben. Wir kippen einfach Müll über Jon Jones aus und sagen, dass er Angst hat. Wie kann er es wagen, nach einer ernsthaften Bezahlung für einen ernsthaften Kampf zu fragen? Wenn Conor McGregor große Schecks will, erwartet man das. Wenn Jon Jones das will, hat er Angst. Wieso hat er sofort Angst, wenn er einfach nur entsprechend seines Werts bezahlt werden will? Das ist eine Beleidigung.“
„Es ist Ok. Derek (sic!) kann den Kampf haben. Ich habe keine Eile, großartige Dinge zu tun. Ich habe schon eine Hall-of-Fame-Karriere, ich brauche was zu essen.“