Oktagon MMA 33: Keita neuer Champion, Eckerlin siegt dominant
Oktagon MMA feierte eine erfolgreiche Deutschlandpremiere. Am 4. Juni ging es zur 33. Veranstaltung in die Festhalle nach Frankfurt. Dort stand im Hauptkampf der Titel im Leichtgewicht auf dem Spiel, Lokalmatadoren aus dem MMA Spirit wie Stephan Pütz oder Christian Eckerlin setzten sich in Szene, zudem wird das Finale der Oktagon Challenge entschieden.
Wir blicken für euch auf die Ergebnisse. Alle Kämpfe gibt es im Re-Live im Oktagon PPV zu sehen.
Im Hauptkampf des Abends ging es um den Titel im Leichtgewicht. Champion Ivan Buchinger traf auf Interims-Champion Losene Keita. Hier war der vermeintliche Herausforderer der dominante Mann im Stand und klingelte „Buki“ früh an. Keita wehrte Takedowns ab und feuerte hochexplosive Fäuste ab, die Buchinger sichtlich überraschten. Ein linker Haken traf Buchinger an der Schläfe, weitere Schläge folgten, der Champion wackelte – Keita feuerte unaufhörlich weiter, bis Buchinger zu Boden sackte und der Ringrichter die Begegnung abbrach. Ein spektakulärer Finish für eine hochklassige Kampfnacht in Frankfurt.
The Battle for Germany
Mit Stephan Pütz und Martin Zawada trafen die Coaches der Oktagon Challenge nach einer erfolgreichen Staffel aufeinander. Die zwei Urgesteine der deutschen MMA-Szene boxten die ersten Minuten aus, dann ging Pütz zum Clinch über und holte den Düsseldorfer auf die Matte. Dort bearbeitete er „King Kong“ aus der Half Guard mit Schlägen.
In Runde zwei fing Zawada einen Front Kick von Pütz ab und konterte mit einer harten Rechten. Am Käfig angekommen, das gleiche Bild, wie in der ersten Runde. Pütz holte sich den Takedown aus dem Clinch und arbeitete aus der Half Guard. Wieder auf den Beinen öffnete Zawada einen Cut beim „T800“, musste jedoch kurz darauf wieder auf die Matte, wo Pütz auf ihm lag.
Die Strategie des MMA Spirit-Schützlings blieb auch im weiteren Verlauf erfolgreich, denn in Runde drei holte sich Pütz den Takedown mit einem Double Leg. Zawada blieb vom Rücken aus aktiv, konnte jedoch kaum signifikante Gegenwehr anbringen und wurde von Pütz frustriert. Die Punktrichter gaben den Kampf nach drei absolvierten Runden einstimmig an Pütz. Dieser gab daraufhin bekannt, sich in Zukunft Karlos Vemola stellen zu wollen, nach dessen Herausforderung einige Kämpfe zuvor.
Im Abschlussinterview gab Martin Zawada sein Karriereende bekannt und bedankte sich beim Publikum.
Oktagon Challenge Finale
Selim Topuz und Hassan Shaaban machten den Sieger der Oktagon Challenge im Finalkampf der Reality-Show untereinander aus. Erfahrung gegen jugendlichen Ehrgeiz war das Thema dieser Begegnung. Der erfahrene Österreicher musste besonders in der ersten Runde einige Treffer von Shaaban nehmen, fand sich kurzweilig auf dem Hosenboden wieder, doch blieb er im Kampf. Shaaban kam mit dem Karate-Stil von Topuz zurecht, punktete mit guten Händen, kassierte jedoch selbst zahlreiche Low-Kicks. Topuz fand daraufhin seine Distanz und kam besonders ab der dritten Runde besser zurecht im Stand, musste sich jedoch kurzweilig einem Guillotine Choke erwehren. Nach 25 Minuten Kampfzeit waren die Punktrichter gefragt, die das Duell einstimmig für Topuz werteten, was ihm das Preisgeld von 10.000 Euro und einen Gürtel einbrachte.
Christian Eckerlin tritt erstmals in Frankfurt an
Fan-Liebling Christian Eckerlin startete wie gewohnt sehr aggressiv. Beflügelt von seinem heimischen Publikum in Frankfurt, schickte er Denilson Neves De Oliveira nach knapp 50 Sekunden mit einem linken Haken auf den Hosenboden. Der Brasilianer kam jedoch wieder auf die Beine und feuerte eifrig zurück. Ein Kniestoß ließ Eckerlin kurz darauf zusammenbrechen, der mit Ground and Pound angegangen wurde. Der Referee unterbrach die Begegnung, wertete den Kniestoß als Tiefschlag, während De Oliveria bereits seinen Sieg zu feiern glaubte. Nachdem sich der Lokalmatador erholte, konnte es weitergehen.
Einige Momente darauf wurde Eckerlin von einem Kick unterhalb der Gürtellinie getroffen. Schmerzverzerrt fiel dieser auf die Knie, erneut musste der Offizielle eingreifen. Nach einem Break ging es weiter. Es folge ein erneutes Messen im Stand, dann sicherte der Mann vom MMA Spirit aus Frankfurt einen explosiven Double Leg-Takedown und suchte am Boden neben weiteren Hieben den Rear-Naked Choke, doch De Oliveira überstand die Runde. In Runde zwei machte Eckerlin dort weiter, wo er aufgehört hatte. Er sicherte einen Takedown, daraufhin den Rücken und feuerte unaufhörlich Schläge ab. De Oliveira wurde im Schlaghagel vom Referee vor weiterem Schaden bewahrt.
Karlos Vemola machte von Beginn an Druck und ließ Michal Pasternak kaum eine Chance. Am Boden angekommen machte der Tscheche den vorzeitigen Sieg mit einem Arm-Triangle Choke perfekt. Am Mikrofon forderte er Stephan Pütz heraus, mit den Worten, „dass es nur einen einzigen Terminator bei Oktagon geben kann“, schließlich teilen sich beide einen Spitznamen zum Science-Fiction-Kultfilm von James Cameron.
David Zawada wurde früh von einer Links-Rechts-Kombination von Erhan Kartal durchgerüttelt. Dieser biss daraufhin auf die Zähne und hielt dagegen. Ein Kampf mit offenem Visier entwickelte sich, der den Zuschauern hörbar imponierte. Der Deutsche mit polnischen Wurzeln traf daraufhin selbst mit einer langen Rechten, die Kartal hart traf. Beide Athleten ließen es weiter krachen und dachten vorerst nicht an Takedowns. Vorerst, denn kurz vor dem Rundenende wuchtete Zawada den Wiener zu Boden und bearbeitete ihn mit Ground and Pound bis zum Rundengong. Der Österreicher mit türkischen Wurzeln hielt sich in der Pause die Rippe und gab daraufhin schmerzverzerrt auf.
Christian Jungwirth dominierte den Standkampf gegen Ivica Truscek, traf mit harten Fäusten und Ellebogen, die beim Kroaten Cuts öffneten. Truscek rettete sich mit einem Takedown, doch konnte er Jungwirth nicht lange am Boden halten. Wieder im Stand hagelte es weiter Treffer, der Stuttgarter bearbeite besonders das linke Jochbein von Truscek. Dieser blieb jedoch zäh, zeigte große Nehmerqualitäten, und feuerte dagegen. Nach einem Takedown gab es erneut hartes Ground and Pound von Jungwirth, der einen Cut unter dem linken Auge und an der Stirn des Kroaten öffnete. Schläge auf den Hinterkopf brachten den Referee dazu, den Kampf zu vorerst zu stoppen, Jungwirth zu ermahnen und einen Punkt abzuziehen sowie den schwer blutenden Truscek vom Ringarzt überprüfen zu lassen. Die Begegnung ging weiter. Jetzt drehte der Deutsche auf und traf Truscek mit harten Händen, brachte ihn zu Boden und beendete den Kampf mit brutalem Ground and Pound.
Der „Boss“ Hatef Moeil ließ nichts anbrennen gegen Kerisson Rezende und sicherte früh einen Takedown. Am Boden verteidigte der Düsseldorfer vorerst einen Kimura, feuerte dann aus der Top Control los. Ein Kräftevorteil war deutlich zu erkennen, Moeil hatte im weiteren Verlauf die Vorteile auf der Matte, besonders kurz vor dem zweiten Rundengong kassierte Rezende schwere Fäuste. In der letzten Rundenpause gab dieser schließlich auf und wollte nicht mehr zu Runde drei antreten.
Jamie Cordero nutzte seine Reichweite im Stand und punktete früh gegen Ibrahim Cholo. Dieser nutzte daraufhin seine ringerischen Vorteile aus, brachte den Mann aus Bremen nach einem rechten Haken auf die Matte und kontrollierte dort das Geschehen. Zwar kam Cordero wieder auf die Beine, doch punktete Cholo wenig später erneut mit Takedowns und Ground and Pound. In Runde zwei klingelte Cordero dann Cholo an. Ein Knie traf den Körper, ein linker Haken schickte den Düsseldorfer auf die Matte. Wieder auf den Beinen wurde Cholo hart angegangen, weiter durchgerüttelt – Cordero feuerte aus allen Rohren, doch Cholo überstand den Durchgang. In Runde drei wollte Cordero dann den Sack zumachen, mit einer Mischung aus Kopf- und Körpertreffern sowie Calf-Kicks, doch Cholo nutzte die Offensive, um einen Takedown zu holen. Nach Ground and Pound wanderte Cholo in einen Triangle Choke von Cordero hinein, überstand die Runde jedoch. Cordero gewann den Kampf einstimmig nach Punkten.
Michael Deiga Scheck lieferte sich eine spannende Schlacht gegen Cory Tait. Der Deutsche mit brasilianischen Wurzeln startete kraftvoll, jagte Tait durch den Käfig, brachte ihn auch früh ins Straucheln. Takedowns setzte der Münchener auch geschickt ein und arbeitete am Boden aus der Guard gegen den Briten. Die Taktik ging in den ersten zwei Runden auf, in der dritten war es dann allerdings Tait, der zum Bodenkampf wechselte und für Gefahr sorgte. Nach drei unterhaltsamen Runden nahm Deige Scheck einen geteilten Punktsieg mit nach Hause.
Alle Kämpfe gibt es im Re-Live im Oktagon PPV zu sehen.
Die Ergebnisse findet ihr anbei in der Übersicht:
Oktagon 33
4. Juni 2022
Festhalle Messe Frankfurt
Hauptkämpfe
Titelkampf im Leichtgewicht
Losene Keita bes. Ivan Buchinger durch T.K.o. (Schläge) nach 3:00 in Rd. 1
The Battle for Germany
Stephan Pütz bes. Martin Zawada einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:26)
Oktagon Challenge Finale
Selim Topuz bes. Hassan Shaaban einstimmig nach Punkten (49:46, 48:47, 49:46)
Christian Eckerlin bes. Denilson Neves De Oliveira durch T.K.o. (Schläge) nach 0:38 in Rd. 2
Karlos Vemola bes. Michal Pasternak durch Arm-Triangle Choke nach 3:55 in Rd. 1
David Zawada bes. Erhan Kartal durch T.K.o. (Rippenverletzung) nach 5:00 in Rd. 1
Vorprogramm
Christian Jungwirth bes. Ivica Truscek durch T.K.o. (Schläge) nach 4:09 in Rd. 2
Zdenek Polivka bes. Cheick Kone durch T.K.o. (Rippenverletzung) nach 5:00 in Rd. 2
Hatef Moeil bes. Kerisson Rezende durch T.K.o. (Aufgabe) nach 5:00 in Rd. 2
Ahmed Vila bes- Jaroslav Pokorny einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:27)
Adam Palasz bes. Donald Cosic durch T.K.o. (Knieverletzung) nach 3:28 in Rd. 1
Jamie Cordero bes. Ibrahim Cholo einstimmig nach Punkten (29:27, 29:27, 29:27)
Michael Deiga Scheck bes. Cory Tait geteilt nach Punkten (28:29, 29:28, 29:28)