Jake Paul besiegt Tyron Woodley
Jake Paul hat es schon wieder getan. Erneut hat der Youtuber einen Sieg im Boxring gegen einen früheren UFC-Kämpfer gefeiert. Nach Ben Askren im Frühjahr war es nun der frühere Weltergewichts-Champion Tyron Woodley, der sich nach acht höhepunktarmen Runden geschlagen geben musste.
Von Beginn an war die Auseinandersetzung vom gegenseitigen Respekt geprägt. Woodley nahm die Ringmitte ein, während Paul entlang der Seile zirkelte und mit dem Jab erste Akzente setzen wollte. Woodley blieb wie zuletzt passiv und feuerte nur sechs Schläge ab, während er sich an den Ring akklimatisierte. Das setzte sich auch in Runde 2 fort, der MMA-Veteran zeigte wenig Aggressivität und kaum Attacken.
Im dritten Durchgang wurde Woodley etwas aggressiver, schlug mehr, fing sich jedoch weitere Hände von Paul, der vor allem mit Schlägen zum Körper wenig Probleme hatte, da Woodley seine Deckung stets auf Kopfhöhe behielt. Ein Uppercut Pauls kam beinahe durch die Deckung.
Doch Woodley blieb weiterhin zu zögerlich und schaffte es nicht, dem Kampf seinen Stempel aufzudrücken, auch wenn er versuchte, seine gefährliche Rechte anzubringen. Aus dem Nichts traf eine Bombe Woodleys hinterm Ohr, Paul taumelte rücklings in die Ringseile, blieb jedoch stehen und rettete sich in die fünfte Runde.
Zwar wurde Woodley hier nun aktiver, doch weiterhin lauerten beide vorsichtig auf den Fehler des Gegners und suchten die Lücke. Woodley beschränkte sich größtenteils darauf, hinterherzulaufen und nach vereinzelten Vorstößen im Clinch zu landen, wo er kurze Schläge zum Körper abfeuerte. Zu wenig, um Paul wirklich gefährlich zu werden.
So lief Woodley die Zeit davon. Obwohl ihn seine Ecke mit der Information, er müsse Paul K.o. schlagen, in die letzte Runde schickte, ging Woodley bis zum Schluss kein Risiko ein. Zwar feuerte er gelegentlich seine Rechte ab, punktete mit ihr auch, doch es sollte nicht reichen. Paul überstand die Schlussoffensive, beide Boxer streckten die Arme siegessicher in die Höhe, doch am Ende konnte nur einer feiern, Jake Paul.
Mit Wertungen von 77 zu 75, 78 zu 74 für sich und einer unerklärlichen 75 zu 77 für Woodley, irgendwie typisch für den Boxsport, blieb Paul auch im vierten Profi-Kampf unbesiegt und dürfte damit seinen Feldzug gegen UFC-Präsident Dana White weiter fortsetzen. Wann er sich jedoch auch einem echten Boxer stellt, das bleibt weiterhin sein Geheimnis.