Kamaru Usman: Bin mir sicher, Nate Diaz lehnt eine Titelchance ab
Kamaru Usman schickt sich an, der aktivste UFC-Champion im Jahr 2021 zu werden, am kommenden Samstag verteidigt er seinen Titel bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr, wenn er auf Jorge Masvidal trifft. Danach geht die Suche nach einem Gegner weiter. Wobei für Usman vor allem ein Kampf in den Fokus rückt, das Duell zwischen Nate Diaz und Leon Edwards im Mai.
„Der Kampf kam aus dem Nichts, aber ich mag ihn“, erklärte Usman gegenüber ESPN. „Ich finde den Kampf sehr gut und ich glaube, Leon Edwards braucht ihn dringend. Ich sehe, wie hart er an sich gearbeitet hat, seit er gegen mich verloren hat. Er ist ein viel besserer Ringer geworden und nimmt die Jungs runter, er lässt sie abklopfen, er geht volle fünf Runden und sieht gut dabei aus.“
Edwards hatte im März kurzfristig einen Kampf gegen Belal Muhammad angenommen, der schon in der zweiten Runde wegen einem Stich in die Augen als No Contest endete, und wurde im Anschluss mit einem Duell gegen Diaz belohnt. Der Engländer hat seit 2015 und einem Duell mit Usman nicht mehr verloren, doch ging es um eine Titelchance, wurde er stets übergangen. Das liegt jedoch nicht an seinen Fähigkeiten.
„Ich habe Respekt vor allem, was er tut, aber ihm fehlt einfach die Anerkennung“, führte Usman aus. „Wenn man die Casuals nach seinem Namen fragt, sie kennen ihn nicht. Die Wahrheit stinkt, aber dafür kann er sich mit diesem Kampf jetzt die Anerkennung holen. Wenn er in den Käfig steigt und das tut, was ich glaube, dass er kann, dann werden die Leute danach wissen, wer Leon Edwards ist und er hat ein starkes Argument auf seiner Seite. Man kann ihm danach den Titelkampf nicht mehr verweigern. Acht Siege in Folge, danach wahrscheinlich neun, es wäre sehr schwer, ihm keine Titelchance zu geben.“
Aber was passiert, sollte Edwards den Kampf verlieren? Dann wäre Nate Diaz plötzlich ganz vorne im Rennen um eine Titelchance gegen Usman. Immerhin hätte er damit ein Top-3-Weltergewicht besiegt. An Usman würde es zumindest nicht scheitern.
„Wenn es nach mir geht? Absolut“, so Usman. „Ich will jeden Kampf machen und so einer wäre einfach Spaß für mich. Ich beginne langsam, Spaß an der Sache zu haben und das sind einfach Kämpfe, die mir Spaß machen. Ob Nate, ob Leon, ob Covington, das sind einfach Fights, die mir Spaß machen. Man kennt mich, ich weiche keiner Herausforderung aus. Ich nehme jeden Gegner an. Aber da müsst ihr ihn fragen. Ich glaube, das wäre der zweite Fall, wo ein Kämpfer auch ohne Titelchance zufrieden ist und ablehnt.“
Diaz erhielt in der UFC bisher eine Titelchance im Leichtgewicht gegen Benson Henderson im Jahr 2012. Seitdem hatte der Kalifornier wenig mit dem Titelrennen zu tun, teilweise auch aus eigener Motivation. Denn für Diaz spiegelt der UFC-Titel nicht zwingend wider, wer der beste und echteste Kämpfer in der UFC ist. Daher rief die UFC auch für sein Duell mit Masvidal den „BMF“-Titel ins Leben.
Ein möglicher Titelgewinn wäre für Diaz zudem ein Hindernis bei der Gegnerauswahl. Der 36-Jährige nimmt schließlich nicht Kämpfe gegen jeden an. Siege sind für ihn nicht automatisch ausschlaggebend. Das wäre ein Problem als Champion. Für Usman ist daher klar, dass es Diaz seinem langjährigen Rivalen Conor McGregor gleichtun würde.
„Wir haben es Conor angeboten, als er die Klappe aufgerissen und davon gesprochen hat, dass ihm ein dritter Gürtel stehen würde. Ich habe ihn angeschrieben, nach einem Datum gefragt, aber er hat nicht geantwortet. Das war das erste Mal, dass ein Kämpfer gemeint hat, er hat keine Lust auf die Probleme, die ich ihm bereite, er will nicht. Und ich glaube, Nate wäre der Zweite. Wenn er den Sieg holt, bin ich mir sicher, er würde einen Titelkampf ablehnen.“