Kamaru Usman spricht von Rücktritt: Ist der Masvidal-Kampf der Letzte?
Am Samstag stehen sich Kamaru Usman und Jorge Masvidal bei UFC 261 zum zweiten Mal gegenüber. Für Champion Usman ist es die Chance, der Welt nach seinem eher taktisch geführten ersten Duell gegen „Gamebred“ etwas zu beweisen. Entsprechend motiviert geht er zu Werke, doch der Nigerianer gibt offen zu, dass er danach ein neues Ziel benötigt, dass ihn motiviert.
„Ich bin Realist und ehrlich zu mir selbst. Ich weiß, ich kann das nicht ewig machen und ich will es auch nicht ewig machen“, sagte Usman in einem Interview mit MMAFighting. „Wir sind gerade auf einer Rennstrecke und ich bin so weit vorneweg von der Konkurrenz, dass ich die ersten Typen schon überrunde.“
Das ist nicht von der Hand zu weisen. Usman sicherte sich den Titel klar gegen Tyron Woodley, schlug danach Colby Covington technisch K.o., bezwang Masvidal klar nach Punkten und schlug zuletzt Gilbert Burns K.o. Nach einem Sieg über Masvidal könnte gegen Covington schon der nächste Rückkampf anstehen, wie UFC-Präsident Dana White jüngst erklärte.
An der Motivation für den Kampf gegen Masvidal haperte es hingegen nicht. Usman will seine eigene Leistung aus dem Jahr 2020 übertrumpfen und Masvidal zum Schweigen bringen, der seitdem erklärt, dass das klare Ergebnis nur an der kurzen Vorbereitung für den Titelkampf lag.
„Ich habe mit meinen Mentoren gesprochen, Größen, die es schon hinter sich haben. Sie haben mir erklärt, dass irgendwann der Tag kommt, an dem man aufwacht, ins Gym geht, um zu trainieren und es wird immer schwerer, wenn man sich nicht mehr motivieren kann. Für diesen Kampf bin ich motiviert, weil ich das Gefühl habe, das mir im ersten Kampf etwas gefehlt hat. Deswegen will ich da raus und den Kampf machen.“
Wie es danach weitergeht, da ist sich Usman unsicher. Einfach nur die nächste Titelverteidigung in Angriff nehmen, lässt das Feuer nicht gerade lichterloh lodern. Zumal der 33-Jährige bereits jetzt UFC-Rekorde von Georges St-Pierre bricht.
„Nach dem Kampf müssen wir einen ernsten Blick auf uns werfen und überlegen, was es da draußen noch Spannendes für mich gibt, denn diese Jungs sind es nicht. Ob ich jetzt die Sportart wechsele, etwas Anderes mache oder vielleicht sogar ganz gehe, man weiß es nie.“
In einem weiteren Interview am Montag hatte Usman darüber hinaus erklärt, ihm fehle die Zeit mit seiner sechsjährigen Tochter. Während er immer kämpfen könne, könne er die Zeit, die ihm durch die Trainingscamps mit seiner Familie fehlt, nicht nachholen.