Leon Edwards bekommt bei UFC 262 die Möglichkeit, sich im auf fünf Runden angesetzten Co-Hauptkampf gegen Nate Diaz etwas mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Gegenüber ESPN äußerte sich das Weltergewicht zum anstehenden Duell, wobei er seinen Kontrahenten warnt, ihn nicht zu unterschätzen.

Seit seiner Punktniederlage 2015 gegen Kamaru Usman hat Leon Edwards keinen Kampf mehr verloren. Er konnte hierbei acht Siege in Folge einfahren und präsentierte sich zuletzt nach längerer Pause gegen Belal Muhammad in bärenstarker Verfassung, bis der Kampf in der zweiten Runde auf Grund eines unabsichtlichen Fingerstiches in das Auge von Muhammad abgebrochen und als No Contest gewertet wurde.

Lange hatte Edwards auf einen solchen Kampf wie den gegen Diaz gehofft, unter anderem Jorge Masvidal und Colby Covington herausgefordert. Dass der frühere Interims-Champion so passiv dem Treiben im Weltergewicht zuschaut, verwundert Edwards. Der Engländer ist sich im Klaren, dass er mit einem Erfolg in der Hackordnung an Covington vorbei kommt.

"Der Typ ist komisch. Er will einfach warten. Er glaubt, er hat Usman besiegt und ihm wurde der Sieg gestohlen. Deswegen will er eine Titelchance. Aber er ist nicht bereit, gegen jemanden aus der Top 5 zu kämpfen, wenn er nicht eine Titelchance bekommt. Ich frage mich, warum sollte die UFC jemandem mit nur einem Sieg eine Titelchance geben, wenn sie auch mich haben könnten. Einen Kämpfer mit neun Siegen in Serie und einer Vorgeschichte mit Masvidal und Usman? Die Geschichte schreibt sich von selbst."

Durch das Duell gegen Nate Diaz bekommt "Rocky" Edwards nun die Möglichkeit, nach den zähen letzten Jahren, die von Kampfausfällen und längeren Pausen geprägt waren, sich mit einem Sieg das Ansehen der Fans zu erkämpfen. Denn immer noch fühlt sich Edwards unterschätzt. Vielleicht ja auch von Nate Diaz? Nicht, dass es ihn stören würde.

"Dann wird es eine schlechte Nacht für ihn werden. Es ist mir eigentlich egal und macht keinen Unterschied für mich. Wenn die Türen im Käfig zufallen, werden wir es herauszufinden", sagte der Engländer im Interview. Nachdem der 29-jährige Engländer auf Grund seiner langen Inaktivität fast aus den Ranglisten entfernt worden wäre, ist er aktuell auf dem dritten Rang platziert und hofft, bald um den Titel gegen Kamaru Usman in einem Rematch mitreden zu können.

Auch wenn Diaz nicht in den oberen Plätzen der Rangliste vorzufinden ist, zieht dessen Name bei den Zuschauern stets. Dana White weiß die stetige Bereitschaft von Edwards auch zu schätzen, Kämpfen gegen unbequeme und weiter unten platzierten Gegner nicht aus dem Weg zu gehen, wie beispielsweise die mehrfache Ansetzung gegen Khamzat Chimaev.

Für das Duell gegen Nate Diaz, der zuletzt bei UFC 244 im November 2019 Jorge Masvidal um den selbstkreierten "BMF"-Titel unterlag, scheint sich Edwards gut vorbereitet zu sehen.

"Ich fühle mich gut. Meine letzten vier Auftritte waren Hauptkämpfe (Anm. d. Red.: bei drei von vier Auftritten handelte es sich um Hauptkämpfe). Seit zwei Jahren bereiten wir uns gut auf Main Events vor, das ist gut für mich. Ich kann mich stilistisch gut auf einen Fünf-Runden-Kampf einstellen. Ich fühle mich bei fünf Runden gut und es wird so einfach eine längere Bestrafung für Nate werden als sonst, so ist das."

"Alle sagen, es kommt Nate zu Gute, weil er gegen Masvidal in den späten Runden aufdrehen konnte, aber wenn das seine Taktik ist, werden das lange drei Runden für ihn am Anfang. Wenn ich ihn drei Runden lang verdresche, hat er nur zwei, um den Sieg zu holen. Auch wenn er die Runden gewinnen kann, gewinne ich den Kampf. Ich wurde noch nie gestoppt, getappt, ausgeknockt, ich sehe also keinen Unterschied darin. Ich gehe da rein, um ihm wehzutun und ihn aus dem Weg zu schaffen. Ich will beweisen, dass ich Level besser als diese Typen bin. Ich glaube wirklich daran."