Schiedsgericht entscheidet: Tyson Fury muss bis 15. September gegen Wilder boxen
Am Sonntag hatte Tyson Fury noch bestätigt, dass der Kampf gegen Anthony Joshua zu „100 Prozent“ am 14. August stattfinden werde, schon einen Tag später wird den beiden Engländern ein Knüppel zwischen die Beine geworfen. Denn wie ein unabhängiges Schiedsgericht entschied, muss Fury erst einen dritten Kampf gegen Deontay Wilder absolvieren. Wilder erwirkte eine einstweilige Verfügung.
Deontay Wilder bekommt Recht. Der frühere WBC-Weltmeister hat eine einstweilige Verfügung gegen Tyson Fury erwirkt und erzwingt einen dritten Kampf gegen den englischen Weltmeister, mit dem er bereits zwei Mal im Ring stand. Die beiden hatten im ersten Aufeinandertreffen ein Unentschieden erkämpft, im Rückkampf gewann Fury klar.
Allerdings hatten beide zuvor eine Rückkampfklausel vertraglich festgehalten, auf die Wilder seit Monaten pocht. Fury fühlte sich nicht daran gebunden, da Wilder laut seiner Darstellung mehrere mögliche Termine verstreichen ließ und sah sich nach neuen Aufgaben um. Doch immer wieder verhinderte das laufende Verfahren Boxkämpfe des Engländers. Ein Schicksal, das ihm nun auch gegen Joshua blühen könnte.
Denn wie der frühere US-Bundesrichter Daniel Weinstein entschied, wurde die Frist zur Austragung des dritten Kampfes der beiden Schwergewichte bis zum 15. September 2021 verlängert. Zwar könnte sich Fury über einen Teil der hohen Einnahmen, die ihm durch den Joshua Kampf blühen, freikaufen, wie dessen US-Promoter Bob Arum jedoch bereits erklärte, habe man das nicht vor.
„Wir bezahlen Wilder nicht, um zur Seite zu treten“, so Arum gegenüber ESPN. „Es ist besser, sich ihn vom Hals zu schaffen und mit unseren anderen Geschäften weiterzumachen. Wir können Fury-Joshua im November oder Dezember ansetzen.“
Wilder blieb seit dem Rückkampf, den er durch technischen Knockout verlor, untätig, verwirrte aber immer wieder durch Aktionen und Aussagen zum Kampf. So machte er das schwere Kostüm, mit dem er zum Ring lief, für die Niederlage verantwortlich, trennte er sich von seinem langjährigen Trainer Mark Breland und verstieg sich in Verschwörungstheorien um Furys Handschuhe oder eine mit Chemikalien versetzte Wasserflasche, die ihn vom Sieg abhielt.