Joshua: Kampf gegen Usyk wahrscheinlicher als Fury
Seit Monaten brodelt die Gerüchteküche um einen Kampf zwischen den englischen Schwergewichtsweltmeistern Anthony Joshua und Tyson Fury. Doch immer wieder scheint etwas dazwischen zu kommen. Joshua hoffte, nach einer erfolgreichen Pflichtverteidigung gegen Kubrat Pulev am 12. Dezember gegen Fury zu boxen, doch derzeit scheint wieder alles in der Schwebe.
„Wenn ich mir Fury ansehe, großartiges Talent, aber bei ihm weiß man nie, ob er gerade kommt oder geht“, so Joshua gegenüber ESPN. „Ich weiß nicht, ob er gegen Wilder kämpft. Kämpft er ansonsten gegen Kabayel oder kämpft er nicht gegen Kabayel? Er hat angekündigt, gegen mich zu boxen, aber dann wurde der Vertrag wurde nicht unterzeichnet und wir kämpfen nicht.“
Fury hätte nach seinem Sieg über Deontay Wilder in diesem Sommer ein drittes Mal auf den Amerikaner treffen sollen. Nach mehreren Absagen wandte sich Fury dann anderen Gegnern zu und plante einen Kampf gegen Agit Kabayel für den 5. Dezember, bevor Wilder ein Schiedsgerichtsverfahren anstrengte, um die Trilogie zu erzwingen.
Joshua, der nach seiner Pflichtverteidigung gegen Pulev am 12. Dezember das Duell gegen Fury geplant hatte, hängt dann in der Schwebe. Und als Weltmeister der Verbände WBA, IBF und WBO dürfte es nicht einfach sein, die Pflichtherausforderer der jeweiligen Verbände auf die lange Bank zu schieben.
„Mit Usyk ist es geradlinig. Man hört, dass er gegen Chisora boxt und er macht es einfach. Er soll gegen Witherspoon boxen und er macht es. Wenn es Fury ernst meint und wirklich will, wird der Kampf stattfinden. Ich will mich testen. Er soll diese großartige Box-Intelligenz haben, es wird eine gute Herausforderung für mich. Ich will mich mit ihm messen, kein Problem. Ob er bereit ist, wird die Frage nach den ganzen Problemen, die seine Karriere begleiten.“
Der Ukrainer Usyk wurde als einstiger unangefochtener Cruisergewichts-Weltmeister beim Wechsel in die nächsthöhere Gewichtsklasse automatisch zum Pflichtherausforderer der WBO. Zwei Jahre lang ließ sich der Ukrainer bereits vertrösten und machte Kämpfe gegen Witherspoon und Chisora, um sich an das Schwergewicht zu gewöhnen, doch auch seine Geduld wird bald ihr Ende erreicht haben. Daher tippt Joshua auch eher auf einen Kampf gegen Usyk als gegen Fury.
„Ich weiß nicht, was 2021 passieren wird, aber wenn ich mein Geld wetten müsste, dann würde ich auf Usyk tippen, weil er auch bei Matchroom unter Vertrag steht, das wird unkompliziert. Und wenn er in der Vergangenheit etwas angesagt hat, hat er es auch umgesetzt.“
Der Engländer sieht die neue Herausforderung jedoch nicht als Wechsel auf einen leichteren Gegner, sondern betont, dass beide ihre Qualitäten haben und ihn fordern werden.
„Sie sind in ihrer Statur und den technischen Fähigkeiten so unterschiedlich, aber sehr gefährlich. Jeder Kampf ist wie eine Bananenschale. Sie sind beide sehr gefährlich. Ich kann nicht sagen, wer besser ist, aber sie sind definitiv beide sehr gefährlich.“
