Tyson Fury: Joshua, vergiss die Gürtel und lass uns die großen Kämpfe machen
Im kommenden Jahr sollen Tyson Fury und Anthony Joshua nicht ein, sondern nach Möglichkeit sogar zwei Mal gegeneinander boxen. Dabei könnten, geht bis dahin alles glatt, alle vier WM-Titel auf dem Spiel stehen. Doch die Pflichtherausforderer bringen sich für Joshuas drei Gürtel bereits in Stellung. Tyson Fury schlägt nun vor, die Titel einfach abzulegen, um den größtmöglichen Kampf nicht zu gefährden.
„Dieser Quatsch mit dem unangefochtenen Zeugs, das überzeugt mich nicht“, sagte Fury im Podcast Behind the Gloves. „Ich habe jeden Titel gewonnen, den es gibt, bei mir zuhause liegt schon ein Stapel Gürtel herum, das bedeutet mir nichts mehr. Anstatt all diese Pflichtverteidigungen zu machen, schlage ich vor, dass Joshua die Gürtel für vakant erklärt und den Kampf macht, den jeder sehen will. Boxe gegen den großen Jungen, lass dich ausknocken und danach kannst du immer noch gegen all diese leichten Gegner boxen.“
Fury, der eine eigene vertraglich vereinbarte Pflichtaufgabe gegen Deontay Wilder vor der Brust hat, hat dabei vor allem die Befürchtung, dass Joshua bei einer Pflichtverteidigung, die erste findet gegen Kubrat Pulev statt, wieder einknicken könnte, wodurch der große Kampf der beiden Engländer nicht nur auf der Kippe stehen könnte, sondern zudem deutlich an finanzieller Zugkraft einbüßen könnte. Nach Pulev könnte etwa Oleksandr Usyk, der WBO-Pflichtherausforderer, Ansprüche anmelden.
„Das soll nicht respektlos gegenüber Usyk klingen, großartiger Kämpfer, Cruiserweight-Weltmeister, wahrscheinlich wird er Schwergewichtsweltmeister gegen Joshua, aber nimm mir nicht meine Rente“, so Fury weiter. „Lass es. Das habe ich auch Wilder vor Jahren gesagt. Das ist mein Polster für die Rente, kämpf nicht gegen Joshua, er gehört mir, er ist mein Landsmann. Na ja, dann wurde er von einem unwahrscheinlichen Verdächtigen entjungfert.“
Um zu verhindern, dass die Einschaltquoten und Summen für den Kampf der Engländer weiter sinken könnten, schlägt Fury daher vor, dass Joshua seine Titel ablegt und direkt zum Kampf gegen den „Gipsy King“ übergeht. Es wäre optimal für alle Beteiligten, denkt Fury.
„Warum sollte er gegen Usyk boxen und vielleicht zehn Prozent dessen verdienen, was er mit einem Kampf gegen den ‚Gipsy King‘ bekommt? Vergiss den Titel, mach ihn vakant, lass Jungs um den vakanten Titel kämpfen, ob Usyk oder Joseph Parker oder wer auch immer, und kämpfe gegen mich. Wir machen das hier nicht, um gegen irgendwelche Unbekannten zu boxen. Wir wollen die größten und besten Kämpfe auf diesem Level machen, wir sind an der Spitze des Kampfsports. Möge der Beste gewinnen. Es ist ein Boxkampf, was ist das Schlimmste, was passieren kann? Eine Niederlage? Ist doch keiner Rede wert.“
