Felix Sturm vor Comeback-Kampf
Vier lange Jahre stand der fünffache Weltmeister Felix Sturm schon nicht mehr im Ring. Am 19. Dezember steigt der Leverkusener in Hamburg gegen den ungeschlagenen Timo Rost in das Seilgeviert. Damit feiert einer der erfolgreichsten deutschen Boxer sein lang erwartetes Comeback.
Doping, Steuerhinterziehung, öffentliche Festnahme und eine Haftstrafe - die Liste der unschönen Nachrichten im Leben von Felix Sturm ist in den letzten Jahren lang geworden. Dabei war der mittlerweile 41-Jährige lange Zeit eins der Aushängeschilder der Boxszene hierzulande. Mit dem Gewinn mehrerer Weltmeistertitel, Einschaltquoten von bis zu acht Millionen Zuschauern und tausenden Fans in der Halle konnte nur ein Name wie Arthur Abraham mithalten.
Diese Zeiten sind vorbei. Zurück zu den Wurzeln. Für Felix Sturm geht es darum, wieder mit seinem Sport für Schlagzeilen zu sorgen. Dafür hat er sich trotz der Unsicherheit in seinem Leben penibel wie immer vorbereitet. Der ehemalige WBO-, IBF- und WBA-Weltmeister ist gerade in einer Revisionsverhandlung und könnte nochmal ins Gefängnis kommen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher gering ist. Trotz allem sind die Nebengeräusche einer professionellen Vorbereitung nicht zuträglich.
Der Leverkusener ist aber Profi genug und hat die Erfahrung aus unzähligen Ringschlachten mit Legenden wie Oscar de la Hoya. Zuletzt gewann er gegen Fedor Chudinov seinen letzten WM-Gürtel, wonach er aber wegen der Einnahme von Dopingmittel eine Sperre bekam. Das ist vier Jahre her und die Karriere des einstigen Posterboys befindet sich im Herbst.
Timo Rost sieht daher seine Chance gekommen. Der 29-Jährige ist hungrig und sieht das Duell mit dem großen Namen als seine große Bewährungsprobe. Ohne Promoter im Hintergrund und als Späteinsteiger ins Profigeschäft gekommen, bekommt ein Kämpfer selten die Gelegenheit auf Gegner wie Felix Sturm. Ungeschlagen versucht er seine weiße Weste zu behalten und sich in den Ranglisten weit nach oben zu kämpfen. Ein Sieg gegen einen ehemaligen Weltmeister ist ein gutes Argument für größere Kämpfe. Dafür muss er das beste Gefecht seiner Karriere abliefern.
Für den Gegner stehen, so der Gerichtsentscheid positiv ausfällt, schon einige weitere Namen im Raum. Aus deutscher Sicht wartet die Box-Community auf das Duell mit Arthur Abraham. Auch ein Rückkampf mit Oscar de la Hoya soll im Gespräch sein. Beide haben nach einem kontroversen Urteil im ersten Gefecht noch eine Rechnung offen. Sturm will allerdings auch nochmal Weltmeister werden. Dafür muss er seinen Gegenüber eindrucksvoll schlagen.
Der Kampfabend wird ab 19:30 Uhr auf BildPlus übertragen. Das Duell zwischen dem Altmeister und Timo Rost steigt gegen 21:30 Uhr.
