Georges St-Pierre war überrascht von Khabib-Rücktritt
Der überraschende Rücktritt von Khabib Nurmagomedov im Oktober bedeutet für die UFC nicht nur einen Neustart für das Leichtgewicht, auch die Planungen für einen großen Kampf gegen die kanadische Legende Georges St-Pierre waren damit endgültig vom Tisch. Wie St-Pierre im „Believe You Me“-Podcast seines einstigen Gegners Michael Bisping eröffnete, war der Kanadier genauso vom Rücktritt überrascht, wie alle anderen.
„Wir saßen alle im gleichen Boot“, sagte St-Pierre über die Rücktrittsankündigung von Khabib Nurmagomedov nach der Titelverteidigung bei UFC 254. „Ich dachte, dass er mich vielleicht herausfordert oder Druck auf die UFC ausüben würde, um einen Kampf gegen mich anzusetzen.“
Der Ankündigung von Nurmagomedov gingen Monate zuvor, in denen wiederholt darüber gesprochen wurde, dass sich Nurmagomedov erst mit dem 30. Kampf verabschieden würde und dafür von der UFC sogar freie Wahl für den Gegner bekommen hätte. Die UFC hätte, wäre es der Wunsch Nurmagomedovs gewesen, auch bei St-Pierre angefragt. Doch, ob der Kanadier auch zugesagt hätte, ist fraglich.
„Das heißt nicht, dass ich angenommen hätte. Alle haben sich nur noch gefragt, wann es stattfindet. Ich habe nie gesagt, dass ich es automatisch gemacht hätte. Es hängt immer von den Konditionen ab. Wenn die Konditionen gestimmt hätten, Gewichtsklasse, etc., hätte ich ernsthaft darüber nachgedacht, aber es gab nie eine Chance, dass ich in meinem Alter auf 155 Pfund runtergehe. Ich bin 39 Jahre alt, das ist keine Option.“
„Wir sind etwa gleich groß. Ich will nicht lügen, aber wenn ich morgens aufwache, wiege ich etwa 183 Pfund. Ich bin mir sicher, er wiegt genauso viel, wenn nicht mehr. Daher wäre es eher ein Spektakel geworden, ein Superfight. Wir hätten Regeln für das Gewicht festlegen müssen. Also entweder kein Gewichtslimit oder nur drei Prozent Unterschied beim Kampfgewicht zwischen uns. Da gibt es Mittel und Wege. Man muss für so etwas nicht Gewicht machen und seinen Körper schädigen.“
Diese Wege führen nun jedoch ins Nirgendwo. Nachdem Nurmagomedov in den letzten Tagen mehrfach wiederholte, dass er keine Pläne für weitere Kämpfe hat, ist auch der Kampf gegen Georges St-Pierre endgültig vom Tisch. Das hält den Kanadier auf Nachfrage natürlich nicht ab, zu spekulieren.
„Also in der hypothetischen Welt, in der dieser Kampf stattfinden würde, müsste ich jedes Werkzeug aus meiner Kiste verwenden. Ich bin gut in dem, was ich mache und werde meinen Stil nicht wegen Khabib ändern. So wie ich kämpfe, wurde ich erfolgreich. Ich glaube, viele machen den Fehler, dass sie für Khabib ihren Stil verändern, weil Khabib wahrscheinlich der beste Ringer im MMA ist.“
„Aber ich habe gute Takedowns und nur weil es Khabib ist, würde ich sie nicht stecken lassen. Wenn ich die Chance bekomme, nehme ich ihn runter. Ich glaube an mich und meine Chancen. Selbstvertrauen ist ein großes Puzzlestück, um im MMA erfolgreich zu sein und ich glaube, dass bei vielen Kämpfern das Selbstvertrauen verpufft, wenn sie gegen einen legendären Kämpfer antreten. Das wäre ein Fehler, den ich nicht mache, weil ich weiß, dass das auch Khabib gegen mich nicht passieren würde.“
Mit dem Ende der Gespräche für einen Kampf zwischen Nurmagomedov und St-Pierre scheint auch endgültig das Karriereende der kanadischen Legende besiegelt. Zwar schließt St-Pierre die Tür zur Rückkehr nicht komplett, doch es müsste schon ein sensationelles Angebot der UFC sein, um ihn zurückzulocken.
„Wenn mich die UFC zurückholen will, werde ich nicht um einen Kampf bitten. Ich würde nicht darum bitten, zurückzukommen. Sie würden mir ein lächerlich niedriges Angebot machen. Es wäre das Dümmste, das ich machen könnte. Wenn sie mir ein Angebot machen wollen, eines, das ich wirklich nicht ablehnen kann, weiß Dana, wie er mich erreichen kann.“
