Felix Sturm muss ins Gefängnis
Der ehemalige Box-Weltmeister Felix Sturm muss ins Gefängnis. Das entschied heute das Kölner Landgericht. Damit endet fast ein Jahr der Ungewissheit. Der Deutsch-Bosnier wurde auf der letztjährigen FIBO festgenommen und der Steuerhinterziehung angeklagt, acht Monate verbrachte er in Untersuchungshaft, bevor er gegen eine Kaution von 300.000 Euro entlassen wurde. Der 41-Jährige wurde nun wegen Steuerhinterziehung, Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz und Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt.
Der ehemalige Universums-Boxer Felix Sturm, gebürtig Adnan Catic, soll über mehrere Jahre mit Hilfe einer Schweizer Medien- und Beratungsfirma Einnahmen verschleiert und so Steuern hinterzogen haben. Ursprünglich ging es dabei um den Zeitraum von 2008 bis 2015 und eine Summe von 5,8 Millionen Euro.
Nachdem er für die Jahre 2011 und 2012 freigesprochen und das Verfahren für die Jahre 2014 und 2015 eingestellt wurde, blieben die Jahre 2008 bis 2010 und das Jahr 2013 übrig, in denen er dem Fiskus ca. 1 Million Euro vorenthalten haben soll.
Des Weiteren wurde der mehrfache Weltmeister wegen Körperverletzung verurteilt. Hierbei geht es um einen Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz im Februar 2016. Damals kämpfte der Nordrhein-Westfale gegen Fedor Chudinov und wurde auf das anabole Mittel Stanozolol getestet. Da Sturm durch die Einnahme des verbotenen Mittels einen regelwidrigen Kampf führte, wurde er der vorsätzlichen Körperverletzung für schuldig gesprochen.
Sturms Anwalt Nils Kröber versuchte für seinen Mandaten ein Urteil über zwei Jahre mit Bewährung zu erreichen, während die Staatsanwaltschaft 39 Monate Haft ohne Bewährung forderte. Der Richter Marc Hoffmann entschied sich am Ende zu drei Jahren Haft und sprach den Leverkusener in sechs Fällen der Steuerhinterziehung und in zwei Fällen der versuchten Steuerhinterziehung für schuldig. Die acht Monate in Untersuchungshaft wurden ihm für die Haftdauer bereits angerechnet.
Wie der Kölner Express berichtet, soll die Strafe im offenen Vollzug stattfinden. Sturm möchte auch im Alter von 41 Jahren und trotz dieses Rückschlags seine Karriere nicht beenden und hofft weiterhin auf ein Gefecht gegen Arthur Abraham.
