Kamaru Usman: Der alte Conor ist weg, er ist nur noch ein gewöhnlicher Kämpfer mit Geld und Hype.
Conor McGregor ist zwar immer noch der größte Star der UFC und ein echter Kassenmagnet, darüber hinaus ist aber nicht mehr viel mit dem Iren anzufangen. Das zumindest das Urteil von Kamaru Usman, dem Champion im Weltergewicht. In einem ESPN-Interview kanzelte er den Superstar ab.
Erst vor wenigen Wochen verteidigte Kamaru Usman seinen Titel im Weltergewicht gegen Jorge Masvidal. Schon Stunden später kommentierte Conor McGregor in den sozialen Netzwerken den Kampf, warf Usman vor, seine Techniken zu kopieren und deutete an, irgendwann im Weltergewicht um den Titel zu kämpfen. Usman wies ihn umgehend zurecht und legte nun nach.
„Er ist ein Großmaul“, so Usman. „Er kann zwar mithalten, aber er ist nicht der Champion Conor McGregor. Nicht mehr der Doppel-Champion. Er ist nicht mehr dieser Kämpfer. Er ist jetzt nur noch ein Typ in der UFC. Wäre er nicht Conor mit seiner ganzen Geschichte, wäre er nur ein gewöhnlicher Kämpfer.“
McGregor schrieb einst Geschichte, indem er erst José Aldo um den Federgewichts-Titel ausknockte, bevor er elf Monate später gegen Eddie Alvarez zum Doppel-Champion aufstieg. Die Sonderbehandlung des Iren durch die UFC lohnte sich für beide Seiten, McGregor stieg zum Mega-Star auf und brachte der UFC nicht nur die besten PPV-Zahlen ihrer eigenen Geschichte, sondern mit seinem Kampf gegen Floyd Mayweather auch eine große Summe Geld ein.
Doch von seinen Glanzzeiten ist McGregor weit entfernt. Der Ire kehrte nach dem Box-Ausflug in den Käfig zurück und unterlag Khabib Nurmagomedov durch Submission. Ein schneller Sieg über Donald Cerrone folgte, bevor er im Januar Dustin Poirier in einem Rückkampf unterlag. Im Sommer bestreiten die beiden ihren dritten Kampf.
McGregor stieg abseits des Käfigs in der Zwischenzeit zum Multimillionär auf und wurde mit dem Verkauf seiner Anteile an Proper Twelve Whiskey erst kürzlich vom Forbes-Magazine zum bestverdienenden Sportler der letzten zwölf Monate erklärt. Kein Wunder, dass ihm der Hunger abhandengekommen ist.
„Der Respekt, den er jetzt noch bekommt, Conor ist nur noch ein gewöhnlicher Kämpfer mit einer Menge Geld, Hype und Bekanntheit. Der alte, hungrige Conor, das war ein Kämpfer, den die anderen respektiert haben. Nicht, dass wir keinen Respekt hätten, er ist ja immer noch ein UFC-Kämpfer, aber er ist eben ein gewöhnlicher Kämpfer.“
Daher lassen Usman auch die Kampfansagen des Iren in seine Richtung kalt. Usman weiß, was man von McGregors Tweets und Posts zu halten hat. Wenn der Ire es wirklich ernst meint, gibt es schließlich andere Kommunikations-Kanäle.
„Er ist und bleibt ein Großmaul. Er redet ja mehr, als er kämpft. Conor McGregor ist niemand, um den ich mir Gedanken machen muss. Wenn er wirklich kämpfen will, weiß er ja, wo er mich findet. Er kann mich anrufen und wir sorgen dafür, dass es klappt.“