Volkan Oezdemir: Jiri wird der nächste Champion, ich sein Herausforderer.
Fast ein Jahr ist Volkan Oezdemirs letzter Kampf her. Im Vorprogramm von UFC 251 musste er sich dem damals debütierenden Jiri Prochazka vorzeitig geschlagen geben. Der Tscheche befindet sich seitdem voll auf Titelkurs in der UFC. Oezdemir hat aus dem ersten Duell viele Informationen für sich mitgenommen und hofft, sich in den nächsten zwölf Monaten einen Rückkampf gegen Prochazka zu sichern, dann um den UFC-Titel.
„Es ist nicht so schwer. Jeder bringt seine eigenen Waffen mit in den Käfig“, so Oezdemir im Interview. „Er hatte Probleme, Gegner zu finden, weil er aus einer anderen Organisation kam und nicht in der Rangliste war. Wir haben angenommen. Es war ein guter Kampf, ich habe ihn gut erwischt, er hat den Flattermann getanzt, aber es hat nicht gereicht. Er hat mich voll erwischt. Aber ich habe jetzt den Schlüssel. Ich weiß, was ich tun muss, alles gut. Ich habe viel gelernt und mich sehr verbessert. Jiri hat gegen Dominick seinen Status untermauert und gezeigt, wie gut er ist. Er ist auf dem Weg zum Titel.“
Prochazka gewann erst vor wenigen Wochen gegen Dominick Reyes und schob sich damit in der Rangliste weit nach vorne. Der Tscheche wurde daraufhin von Aleksandar Rakic herausgefordert. Dessen Aussage, er sei eigentlich ungeschlagen gegen frühere Titelkandidaten, weist Oezdemir, der Rakic im Dezember 2019 nach Punkten bezwang, von sich.
„Er kann sagen, was er will. Es ist immer das gleiche. Er hat nicht genug getan. Das sehen wir in all seinen Kämpfen. Er tut nicht mehr als nötig, um zu gewinnen und ist damit zufrieden. Er redet nach seinen Kämpfen immer sehr viel, ist immer froh über das, was er getan hat. Aber es ist offensichtlich, dass er nichts Außergewöhnliches zeigt. Er gewinnt seine Kämpfe und ist auf dem Weg zum Titel, gut für ihn, viel Erfolg.“
Oezdemir rutschte zuletzt hingegen aus den Top 5 ab und befindet sich derzeit nur noch auf Ranglistenplatz 8. Daran könnte sich schon bald etwas ändern. Wie der Schweizer verriet, steht der nächste Kampf bereits fest, die Verträge sind unterschrieben, nur ausplaudern darf er den Gegner noch nicht. Er weiß, mit einem Sieg ist er schnell wieder in Reichweite eines Titelkampfes.
„Ich muss nur den nächsten Kampf gewinnen, mehr ist es nicht. Ich habe in der UFC nur Kämpfer vom obersten Regal vor den Fäusten gehabt. Angefangen mit OSP, der damals die Nummer 6 war. Bis auf Jiri, der außerhalb der UFC Champion war, waren alle meine Gegner in den Top Ten. Das ist kein Problem für mich.“
Ein Top-Ten-Gegner, gegen den Oezdemir voraussichtlich nicht mehr kämpfen wird, ist Jon Jones. Der Ex-Champion legte im vergangenen Jahr seinen Titel ab und bereitet sich seitdem auf einen Kampf im Schwergewicht vor. Oezdemir bedauert, dass er nun keine Chance mehr bekommen wird, sich gegen Jones zu messen.
„Offensichtlich. Jon Jones ist für uns alle der Traumkampf. Derzeit ist er für mich der GOAT. Er hat immer nur gewonnen. Er hatte ein paar Probleme außerhalb, man kann sagen, er hat sein Erbe vielleicht ein wenig mit den Dopingtests beschmutzt, aber im Käfig ist er einfach eine andere Spezies Kämpfer, ich ziehe meinen Hut vor ihm.“
Eine Hintertür könnte ein Titelgewinn des Schweizers sein. Der 31-Jährige hatte schon einen Titelkampf gegen Daniel Cormier und will sich in den kommenden zwölf Monaten erneut in die Nähe des Titels kämpfen. Er sieht sich als kommenden Herausforderer und glaubt, beim nächsten Titelkampf direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können.
„In zwölf Monaten sehe ich mich auf dem Platz als Herausforderer auf den Titel. Gerade ist es schwer für mich, Kämpfe zu bekommen, weil ich nicht in den USA antreten kann. Ich glaube, Blachowicz gewinnt gegen Glover. Danach wird Jiri um den Titel kämpfen und ich glaube, er könnte der nächste Champion werden. […] Und sobald das passiert, ist es das perfekte Timing für meinen Rückkampf.“
Das Interview mit Volkan Oezdemir findet ihr hier: