Jiri Prochazka trotz spektakulärem K.o.-Sieg selbstkritisch
Jiri Prochazka besiegte am vergangenen Samstag im Hauptkampf der UFC Fight Night in Las Vegas Dominick Reyes mit einem bilderbuchmäßigen, gedrehten Ellbogentreffer zum Kopf. Im Anschluss an seinen Auftritt zeigte sich der Tscheche jedoch selbstkritisch und gab an, dass das Finish, welches bereits als heißer Kandidat für den "Knockout of the Year" gehandelt wird, längst nicht sein bestes Kampfende gewesen sei.
Nachdem der Hauptkampf zwischen Jiri Prochazka und Dominick Reyes am vergangenen Wochenende zum Kampf des Abends ausgezeichnet wurde, konnte sich der 28-jährige Tscheche durch sein beeindruckendes Finish auch noch über den Bonus für die Performance des Abends freuen. So ist der ehemalige Rizin-Champion in seinem erst zweiten UFC-Kampf bereits mitten im Titelrennen angekommen, da er in seinem Debütauftritt den hoch platzierten Volkan Oezdemir ebenfalls vorzeitig ausschaltete. Auf der Pressekonferenz im Anschluss an seine Glanzvorstellung blieb Prochazka jedoch weiterhin bodenständig.
"Nein, dies war nicht mein bestes Finish. Da hatte ich in meiner Karriere schon viele bessere in meinen Kämpfen. Ich mag es nämlich nicht, wenn ich den Kampf nicht über die komplette Zeit unter Kontrolle habe. Dominick hat mich nämlich in vielen Bereichen überrascht. Das war nicht gut für mich. Ich bin gerne der Beste in den Dingen, die ich tue und das war nicht das Beste von mir ehrlich gesagt."
Die hohen Ansprüche, die Prochazka an sich selbst stellt, kommen nicht von ungefähr. Neben Siegen über namhafte Kontrahenten wie Muhammed Lawal, C.B. Dollaway oder Vadim Nemkov, die in seiner Bilanz vorzufinden sind, konnte der Tscheche von seinen 28 Siegen 25 durch Knockout erzielen, wobei ganze 21 Auftritte gleich in der Eröffnungsrunde endeten.
"Es gab so viele Gelegenheiten, den Kampf früher zu beenden, als ich es letztendlich gemacht habe. Ich möchte nie so lange im Käfig sein. Warum? Warum sollte man sich so lange einen Krieg liefern? Weil man so nicht die Oberhand hat, so beherrscht man nicht. Ich möchte die Kontrolle haben und hatte dies nicht."
Zwischen Reyes und Prochazka ging es vor und nach ihrem Duell sehr harmonisch zu, ohne gegenseitige Anfeindungen. "Dominick war ein großartiger Gegner und ist ein sehr, sehr netter Typ, ganz normal. Sowohl nach als auch vor dem Kampf kam nichts von ihm gegen mich. Kein Hass, einfach nur reines Kämpfen, das ist es, worum es geht. So etwas mag ich."
Dana White verkündete bereits, dass der Gewinner des Duells gute Chancen als nächster Herausforderer auf den Titel hat, nachdem der Champion Jan Blachowicz bei UFC 266 am 4. September gegen Glover Teixeira antritt. "Denisa" wird sicherlich gespannt hinschauen, um zu sehen, was passiert.
"Ja, ich denke, dass ich diesen Kampf verdiene. Aber mein Weg in der UFC ist so schnell, dass ich es gar nicht so sehr genießen kann, wie ich eigentlich möchte. Aber ich denke schon, dass ich den Titelkampf verdient habe. Ich konzentriere mich aber erst darauf, mich zu verbessern. Ob Jan Blachowicz oder Glover Teixeira mein nächster Gegner ist, spielt keine Rolle. Ich muss an meinen Fehlern arbeiten und besser werden. Ich will den Käfig mit den Besten der Welt teilen und ich will der Beste werden."
