Aleksandar Rakic hofft auf Kampf gegen Prochazka: Jemand muss den Hype stoppen.
Bis zum vergangenen Samstag schien Aleksandar Rakic als aussichtsreichster Kandidat für eine Titelchance im Halbschwergewicht nach Glover Teixeira im September. Dann kam Jiri Prochazka, schickte Dominick Reyes brutal auf die Bretter und schob sich in der Rangliste an Rakic vorbei. Nun hofft Rakic auf ein direktes Duell, um den nächsten Herausforderer auf den Titel untereinander auszumachen.
„Das war eine starke Performance“, lobte Rakic den Tschechen gegenüber MMAJunkie. „Er hat Reyes ausgeknockt und ist jetzt ein Top-Herausforderer. Der Kampf gegen ihn ergibt Sinn. Das Ergebnis von Samstag ist das Beste, was mir passieren konnte, weil es meine Aufmerksamkeit und Motivation weckt. Ich bin jetzt noch motivierter, ins Gym zu gehen und noch härter zu trainieren. Glover wird im September gegen Jan kämpfen. Gegen wen sollte Jiri sonst kämpfen, wenn nicht gegen mich? Gegen wen?“
Prochazka hatte sich zwei Runden lang eine wilde Schlacht mit Dominick Reyes geliefert und den Amerikaner in der letzten Minute der zweiten Runde mit einem eingedrehten Ellenbogen am Zaun hart ausgeknockt. Mit dem zweiten Knockout im zweiten UFC-Kampf schob sich Prochazka im jüngsten Update der Ranglisten an Rakic vorbei, obwohl der Österreicher sechs von sieben Kämpfen für sich entscheiden konnte.
Dabei setzte der Österreicher jedoch in seinen letzten beiden Auftritten gegen Anthony Smith und Thiago Santos mehr auf den sicheren Sieg. Smith rang er mehrfach zu Boden, gegen Santos vermied er den offenen Schlagabtausch. Warum sollte Cleverness und Ring-IQ bestraft werden?
„Jeder spricht über meine letzten beiden Kämpfe. Sie waren langweilig, ich habe niemanden ausgeknockt. Aber jeder Kämpfer hat diesen Kampf, der nicht so spektakulär ist. Wir wussten vor dem Duell gegen Santos, wie gefährlich er mit seinen Kontern ist, daher war ich geduldig mit meinen Attacken. Er ist sehr wild, wenn er kontert. Das war der Grund, warum der Kampf so abgelaufen ist, aber ein Sieg ist immer noch ein Sieg.“
Gegen einen Gegner wie Prochazka ist sich Rakic sicher, dass er an seine harten Knockouts gegen Devin Clarm und Jimi Manuwa anknüpfen kann. Diese hätten schließlich gezeigt, dass auch der 29-Jährige dazu fähig ist, seine Gegner hart auf die Bretter zu schicken.
„Ich weiß, dass ich jeden in der Gewichtsklasse ausknocken und finishen kann. Es ist nur eine Frage der Zeit. Ich will keine Submissions oder Knockouts erzwingen, sie kommen von selbst. Aber ich weiß, wozu ich fähig bin, und das ist der Kampf, der für Jiri und mich beide am meisten Sinn ergibt. Der Sieger kämpft danach um den Titel.“
Und Rakic ist davon überzeugt, dass er siegreich hervorgehen wird, sollten die beiden aufeinandertreffen. Rakic ist überzeugt, dass er entweder die Fehler im Stand ausnutzen oder mit seinem Grappling am Boden punkten und sich den Titelkampf verdienen wird.
„Er ist sehr aggressiv und geht immer nach vorne. Wir beobachten ihn schon mit dem Team. Sehr guter, aggressiver und offensiver Standkämpfer. Ich habe noch nicht viel Ringen und Grappling von ihm gesehen, nur im letzten Kampf. Er hat noch viele Lücken. Aber er hat diesen unorthodoxen Stil und mit dem muss man erstmal zurechtkommen. Aber ich glaube, er würde perfekt gut zu mir passen, im Käfig nutze ich jeden Fehler eiskalt aus und er wird bezahlen.“
„Er macht nicht viele Fehler, aber er macht sie und wenn ich ihn im richtigen Moment treffe, geht er K.o. Falls nicht, habe ich sehr an meinem Grappling und Ringen in den letzten Jahren gearbeitet und dort sehe ich für mich die meisten Vorteile ihm gegenüber. Ich werde bereit für drei oder fünf Runden Krieg sein. Das spielt keine Rolle.“
Und Rakic hat auch schon eine Idee. Die UFC sollte einfach sowohl Titelkampf als auch das Duell um den Spitzenplatz der Rangliste bei UFC 266 im September ansetzen.
„Wenn die UFC mich und Jiri im September auf den gleichen PPV wie Jan und Glover packt, das wäre großartig für die Gewichtsklasse. Die UFC muss es nur wollen. Da ist jede Menge Hype hinter Jiri und ich kann es nachvollziehen. Er hat einen guten Job gemacht, aber irgendjemand muss den Hype stoppen.“