Jan Blachowicz: Prochazka, Rakic, Ankalaev, ich finde gegen jeden einen Weg zum Sieg
Seit neun Monaten ist Jan Blachowicz der König im Halbschwergewicht. Der Pole ging im September 2020 gegen Dominick Reyes als Außenseiter in die Begegnung und auch in der ersten Titelverteidigung gegen Israel Adesanya sahen viele den bis dato ungeschlagenen Mittelgewichts-Titelträger vorne. Blachowicz setzte sich beide Male durch und ist froh, nun den ihm gebührenden Respekt zu bekommen.
„So langsam erkennen die Leute, dass ich ein wahrer Champion bin und geben mir den nötigen Respekt“, erklärte Blachowicz in einem Interview. „Ich war schließlich der erste, der Adesanya besiegen konnte. Ich glaube nicht, dass ich jetzt noch der Außenseiter bin. Nicht, dass es mich stört, Außenseiter zu sein.“
In seine Titelverteidigung gegen den zähen Glover Teixeira wird Blachowicz sicherlich als Favorit in den Käfig steigen. Noch heißt es warten, denn die UFC hat den angedachten Termin bereits wieder verschoben. Ursprünglich am 4. September angedacht, könnte es jetzt Ende September werden.
„Es hieß ursprünglich, dass wir am 4. September kämpfen, aber vor ein paar Wochen kam eine E-Mail von der UFC, dass die ganze Veranstaltung um ein paar Wochen nach hinten geschoben wird. Ich habe immer noch kein genaues Datum. Ich wäre für den 4. September bereit gewesen, aber es ist nicht schlecht. Ich habe so mehr Zeit für das Training, die Pressetermine und so weiter.“
Blachowicz ist dabei schon im Training für den Brasilianer und weiß, was auf ihn zukommt, insbesondere die Nehmerqualitäten Teixeiras. Wie der Pole erklärt, wolle er Alexander Gustafsson nacheifern. Der Schwede lieferte sich einst in Stockholm einen packenden Kampf mit Teixeira und feierte einen späten Knockout.
„Er wird versuchen, mich zu werfen. Er wird sein Boxen nutzen, um mich an den Käfig zu drängen und dort ein Bein oder beide zu greifen, mich zu werfen und den Kampf auf der Matte zu beenden. Ich denke, dass wird sicherlich seine Strategie sein. Ich werde versuchen, den Kampf im Stehen zu halten und ihn auszuknocken. Ich glaube, am Boden sind wir gleichstark, aber im Stand bin ich deutlich besser. […] Knockout in Runde 3 oder 4.“
Für die UFC kreisen die Gedanken vermutlich schon um den Kampf danach. Denn derzeit drängen so viele junge Halbschwergewichte wie nie an die Spitze, darunter vor allem der frühere Rizin-Champion und UFC-Senkrechtstarter Jiri Prochazka.
„Die UFC entscheidet, wer der Nächste wird. Ich konzentriere mich nur auf Glover. Aber ich glaube, dass ich den Titel verteidige. Vielleicht gibt mir die UFC danach Jiri. Ich denke, er braucht noch einen Kampf gegen Rakic. Damit wir wissen, wer der nächste Herausforderer wird. Und viele vergessen Ankalaev. Der ist auch mittendrin. Ich denke, einer dieser drei wird nach Glover der nächste Herausforderer, aber meine Gedanken kreisen nur um Glover.“
Die Chance zu einem Kampf gegen Prochazka könnte jedoch früher als geplant kommen. Sollte sich etwa Glover Teixeira verletzen, will sich der Tscheche parat melden und seinen Platz im Titelkampf einnehmen. Kein Problem für Blachowicz, auch wenn die UFC bisher diese Idee noch nicht bestätigt hat.
„Ich bin Kämpfer. Ich wähle meine Gegner nicht aus. Natürlich hoffe ich, dass sich nichts verändert und Glover mein Gegner bleibt. Ich wünsche ihm nichts Schlechtes, hoffentlich können wir kämpfen. Aber sollte sich etwas ändern, habe ich kein Problem damit. Bisher hat mich noch niemand darauf angesprochen, ich habe das nur im Internet gelesen, von der UFC habe ich noch nichts gehört.“
Doch egal, wer es am Ende nach der erfolgreichen Titelverteidigung auch sein wird, der Champion bleibt selbstbewusst.
„Ich weiß, wie man so verrückte Kämpfer wie Jiri besiegt. […] Rakic ist auch ein guter Gegner. Gut im Stand, lang, groß. Aber im Zweifel finde ich immer einen Weg, wie ich gewinnen kann. Wenn es Prochazka wird, den zerstöre ich. Rakic genauso. Ankalaev kein Problem. Ich finde einen Weg, alle zu schlagen.“