Dustin Poirier: Um Champion zu werden, muss man einen Champion besiegen.
Trotz Siegen über Conor McGregor und Justin Gaethje steht Dustin Poirier nicht im kommenden Titelkampf der UFC im Leichtgewicht. Stattdessen wird der „Diamond“ aus freien Stücken ein weiteres Mal auf Conor McGregor treffen. Warum der Amerikaner auf seine Titelchance verzichtete, erklärte er in einem Interview mit ESPN.
„Ich hatte nach dem zweiten Kampf schon das Gefühl, dass Conor den Kampf will. Wir stehen unentschieden eins zu eins und Conor ist so ein Typ, der den Sieg zurückholen will. Daher war mir früh klar, dass das die Richtung ist, in die die UFC möchte“, so Poirier.
Poirier hatte im Januar seine Revanche gegen Conor McGregor gefeiert, als er ihn, sechs Jahre nachdem er das erste Duell klar verloren hatte, in der zweiten Runde zur Strecke bringen konnte und damit ausglich. Der Amerikaner galt daraufhin als aussichtsreichster Kandidat auf einen Titelkampf im Leichtgewicht, nachdem die UFC den Gürtel von Khabib Nurmagomedov für vakant erklärte. Die UFC fragte an, doch Poirier entschied sich für die Trilogie gegen McGregor.
„Ja, sie boten mir Charles Oliveira für UFC 262 in Houston an. Aber ich habe mich für Conor entschieden. Für meine Karriere ist die Trilogie sehr wichtig. Es ist mein persönliches Ziel, Conor noch einmal zu schlagen. Damit bin ich immer noch der Herausforderer Nummer 1, kämpfe um den Titel und hole mir den Gürtel. Es ist eine schöne Geschichte. Ich habe keine Angst davor, vom kürzesten Weg abzuweichen. Das war meine Entscheidung und ich stehe zu ihr.“
Statt Poirier treten im Mai nun Michael Chandler und Charles Oliveira um den vakanten Titel im Leichtgewicht an und bestreiten den Hauptkampf bei UFC 262. Poirier kann zwei Monate später im Juli erneut McGregor besiegen und wäre danach erneut der Top-Herausforderer der Gewichtsklasse. Dem 32-Jährigen ist es sowieso lieber, einen amtierenden Champion vom Thron zu stoßen.
„Ich will nichts geschenkt haben, was ich mir nicht verdient habe. Selbst wenn man zum Beginn meiner Karriere zurückgeht, habe ich immer gesagt, dass ich Champion werden will, indem ich den Champion besiege. Ich will nichts geschenkt bekommen.“
Für Poirier sind indes nicht nur der große Zahltag und die Aufmerksamkeit wichtig, die mit einem Kampf gegen Conor McGregor einhergehen, er will sich und der Welt einfach beweisen, dass er der bessere MMA-Kämpfer ist.
„Es zeigt meine Entwicklung im Leben und Kampfsport. Beim ersten Kampf gegen Conor habe ich mich zu sehr vom Moment mitreißen lassen, ich habe alles an mich herankommen lassen und zu sehr nachgedacht. Dann bin ich zurückgekommen und habe ihn auf der großen Bühne besiegt. Ich glaube, wir schulden uns gegenseitig diesen dritten Kampf. Noch einmal in Top-Form gegeneinander kämpfen, um wirklich zu sehen, wer der bessere Kämpfer ist.“
Und das ist Dustin Poirier. Zumindest geht der Amerikaner fest davon aus, noch einmal vorzeitig als Sieger aus dem Käfig hervorzugehen. „Ich stoppe Conor nochmal. Am 10. Juli wird mein Arm in die Luft gehoben und es gibt nochmal ein Finish.“
Dabei lässt sich Poirier auch nicht von der Affäre um McGregors Spende aus der Spur bringen. Der „Diamond“ erklärte zum zweiten Mal, dass er mit seiner Stiftung keine negativen Nachrichten herbeiführen wolle. Dass sich Conor McGregor mit seiner kürzlichen Spende nicht an Poiriers Stiftung, sondern an eine andere Stiftung in Louisiana wandte, fasst der „Diamond“ nicht als Schlag ins Gesicht auf.
„Viele Leute wollen auch da nur das Negative sehen, aber es ist kein Schlag ins Gesicht, es ist ein High Five, den Leuten in der Community wird doch geholfen. Es ist unglaublich. Schlussendlich war die Mission immer, Menschen in Not und der Gemeinde zu helfen. Seit ich angefangen habe, Sachen auf Ebay zu versteigern, noch bevor ich die Stiftung hatte, selbst mit kleinen Sachen in der Gemeinschaft. Die Wohltätigkeit gewinnt. Mission erfüllt.“