Brandon Moreno nach Titelgewinn: Ich kann es noch nicht glauben.
Brandon Moreno sorgte am vergangenen Wochenende bei UFC 263 für die größte Überraschung des Abends, als er Deiveson Figueiredo deutlich vom Thron stieß und in der dritten Runde zur Aufgabe brachte. Das vorläufige Ende einer langen Reise für den Mexikaner, der noch im Käfig seinen Gefühlen freien Lauf ließ.
„Ich kann es noch nicht glauben“, sagte Moreno auf der Pressekonferenz. „Der Moment ist so besonders. Ich mache immer meine Witze, aber heute war ein sehr emotionaler Tag für mich. Ich habe geweint, weil ich es tief in mir gefühlt habe. Ich habe so hart für diesen verdammten Gürtel gearbeitet. Er ist hübsch. 10 Jahre als Profi. 15 Jahre im Sport. Dieser Moment ist nicht nur für mich, sondern auch für die Leute um mich, die mich auf dieser Reise unterstützt haben, etwas was ganz Besonderes.“
Zwar musste Moreno nicht keine so lange Reise hinter sich bringen, wie vor einem Monat Charles Oliveira, der erst in seinem 28. UFC-Kampf Champion wurde, doch auch Morenos Geschichte birgt den Stoff für eine Verfilmung. 2016 nahm er an der Fliegengewichts-Staffel von The Ultimate Fighter statt, wurde als letztes für ein Team ausgewählt und unterlag im ersten Kampf.
Nach einer Verletzung von Sergio Pettis rutschte Moreno noch während der Ausstrahlung der Staffel kurzfristig in den UFC-Kader und überraschte den Hawaiianer Louis Smolka mit einer Guillotine. Trotz drei Siegen in den ersten fünf Kämpfen wurde er von der UFC wieder entlassen, als sich abzeichnete, dass die Liga das Fliegengewicht auflösen würde.
Die UFC entschied sich um, holte 2019 Moreno zurück und der dankte es seitdem mit vier Siegen, zwei Unentschieden und dem Gewinn des Titels gegen Deiveson Figueiredo. Nun steht er an der Spitze. Als erster echter Mexikaner auf dem Thron der UFC.
„Das war eines meiner wichtigsten Ziele. Ich habe großen Respekt vor Leuten wie Cain Velasquez oder Henry Cejudo, sie haben in meinem Land viel für den Sport getan. Cain hat die UFC 2014 nach Mexiko gebracht, das hat den Sport dort auf ein neues Level gehoben. Aber ich bin in Tijuana geboren, zur Schule gegangen, aufgewachsen. Die Bedingungen sind schlecht, die Regierung dort ist schlecht, die Firmen unterstützen den Sport nicht, vor allem MMA nicht, weil es neu ist im Land. Ich weiß, dass ich den Sport mit dem Gürtel auf das nächste Level bringen kann, das ist ein großartiges Gefühl.“
Dabei hatte Moreno schon in Glendale ein halbes Heimspiel. 350 Meilen von seiner Heimatstadt Tijuana entfernt, hatten sich zahlreiche mexikanische Fans nach Arizona aufgemacht, um Moreno zu unterstützen. Nun freut er sich darauf, mit dem Gürtel in seine Heimat zurückzukehren.
„Die Fans, die Arena, so viele Leute, so viele Mexikaner, Latinos hier in Phoenix, Arizona. Ich habe hier schon gekämpft, bevor ich in der UFC war, die Leute kennen mich in Arizona und haben einen besonderen Platz in meinem Herzen. Am Montag geht es mit meinen Eltern nach Tijuana zurück. Ich habe schon Videos aus dem Gym gesehen, 150 Leute haben den Kampf gesehen und gefeiert. Einfach verrückt.“