Marvin Vettori: Ich würde gerne diesen betrunkenen Typen zerstören.
Am Samstag bekam Marvin Vettori seine große Titelchance gegen Israel Adesanya. Der Italiener konnte sie nicht nutzen und wurde fünf Runden lang ausgepunktet. Doch der „Italian Dream“ hält sich nicht lange mit dem Kampf auf, sondern denkt bereits an die nächsten Schritte.
„Ich habe vieles richtig gemacht“, so Vettori nach dem Kampf. „In den Schlagwechseln sind mir Sachen gelungen, aber die Leg Kicks sind die Geschichte des Kampfes. Die 50 zu 45 ist nicht die richtige Wertung meiner Meinung nach, ich habe mit meinen Trainern gesprochen, aber na ja, was solls.“
„Schlussendlich bin ich 27 Jahre alt. Ich gehe ins Hotel zurück und werde aufs Laufband steigen. Fünf Meilen laufen. Ich habe nicht einmal geduscht, die hatte ich mir nicht verdient. So verrückt bin ich. Ich gehe sofort wieder an die Arbeit und mache mich für den nächsten Kampf bereit.“
Dieser soll nach Möglichkeit schon in naher Zukunft stattfinden und Vettori direkt wieder ins Rennen um einen Titelkampf katapultieren. Der Italiener würde sich gerne mit Adesanyas letztem Titelherausforderer Paulo Costa messen.
„Ehrlich gesagt würde ich gerne diesen Betrunkenen zerstören, der die Finger nicht vom Alkohol lassen kann. Borrachinha. Es wäre mir eine Freude, diesem Typen ein paar Schellen zu verpassen. Aber ich nehme jeden. Wenn es einen offenen Kampf und ein Datum geht, kann die UFC auf mich zählen, ich bin dabei.“
Diese Mentalität brachte Vettori bereits den Titelkampf gegen Adesanya ein. Ergab sich eine Möglichkeit, Vettori griff zu und als Adesanya einen Kampf im Juni wollte, war der Italiener sofort dabei und erhielt den Vorzug vor Robert Whittaker, der um eine Pause bat. Im Kampf selbst ergaben sich Vettori dann jedoch keine Gelegenheiten mehr, weder im Stand noch auf der Matte.
„Er ist sehr glitschig und hat seine eigene Herangehensweise auf der Matte, seinen Stil. Aber er macht es gut. Er greift am Boden vielleicht nicht an, aber er ist defensiv sehr gut. Davon ab, hatte ich eigentlich alle Karten, um ihn zu schlagen, aber habe es nicht geschafft. Ich habe vor dem Kampf gesagt, dass ich alle Zweifel beseitigen will, aber selbst mit einem Sieg hätte ich Zweifel gelassen. Ich habe einfach zu wenig gemacht.“
Dabei hatte Vettori nach dem Kampf sogar noch kurz an einen Sieg geglaubt, bevor ihm die Punktrichter die Illusionen nahmen. Selbst Adesanya musste im Gespräch mit Vettori den Kopf schütteln. Doch genau wie er zur Erkenntnis seiner Niederlage kam, musste Vettori schlussendlich auch zugeben, Respekt vor dem Champion zu haben.
„Ich dachte nach dem Kampf, ich hätte gewonnen. Er sagte, dass ich auf keinen Fall den Sieg geholt habe, aber dass er mich schlussendlich respektiert, auch wenn wir uns nicht mögen. Wir haben jetzt acht Runden miteinander gekämpft, 40 Minuten lang. Da kann man nicht anders, als Respekt haben.“