Brandon Moreno: Ich möchte der Julio Cesar Chavez des MMA sein!
Brandon Moreno hat mit dem Gewinn des UFC-Gürtels bereits Geschichte geschrieben. Als erster Mexikaner gelang es ihm, sich die begehrte Krone der weltgrößten MMA-Organisation aufzusetzen. Wie er nun in einem Interview mit MMA Junkie verriet, möchte er sich dafür einsetzen, MMA in seinem Heimatland voranzubringen. Hierbei möchte Moreno mit seiner Person das Gesicht für sein Vorhaben werden und sich dadurch sein eigenes Denkmal aufbauen.
Vor gut zwei Wochen krönte sich Brandon Moreno bei UFC 263 zum Fliegengewichtschampion, in dem er Deiveson Figueiredo im Rückkampf in der dritten Runde in einem Rear Naked Choke zum Abklopfen brachte. Nachdem er im ersten Duell gegen den ehemaligen Titelträger nicht über ein Unentschieden hinaus kam, überraschte er mit seinem Sieg nun viele Experten, da er im Hinkampf schließlich auch noch von einem Punktabzug Figueiredos auf Grund eines Tiefschlages profitierte.
Durch seinen Sieg bekam der 27-jährige Mexikaner nun weltweit entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt. Besondere Bedeutung hatte hierbei für ihn die Gratulation des Volkshelden seines Heimatlandes, Julio Cesar Chavez, wie er nun in einem Interview verriet.
"Zuerst einmal muss man verstehen, was Julio Cesar Chavez für mein Land bedeutet. Ich weiß, dass er weltberühmt ist und jeder in der Boxwelt weiß, wer Julio Cesar Chavez ist. Er ist eine Legende. Diesen Legendenstatus erreicht man, wenn die Menschen einen kennen, ob sie Boxen mögen oder nicht, die Menschen kennen Julio Cesar Chavez. (...) Ich möchte der Julio Cesar Chavez des MMA sein. Ich möchte dieser Bezugspunkt dazu sein, wenn Leute meinen Namen hören und sagen, ‚der Typ ist eine Legende im MMA, er hat es revolutioniert‘. Gerade jetzt möchte ich MMA in meinem Land voranbringen und ich hoffe, dies zu erreichen."
Chavez war in 80er und 90er Jahren eines der Aushängeschilder der internationalen Boxszene, gewann mehrere Weltmeistertitel in unterschiedlichen Gewichtsklassen und blieb 90 Kämpfe lang ungeschlagen. Auch wenn Moreno nicht von sich behauptet, der Beste im Kader der UFC zu sein, möchte er dennoch künftig Parallelen zu seiner Person ziehen können.
"Man kann es mit Chavez' Kampf gegen Meldrick Taylor am besten zusammenfassen, der Kampf steht sinnbildlich für seine Karriere. Den Kampf sollte er eigentlich verlieren, aber er zeigte Herz, machte Druck und hatte Mut, damit konnte er Taylor stoppen und den Sieg mitnehmen. So sehe ich mein Leben."
"Meine Karriere soll das reflektieren, weil mir bewusst ist, dass ich nicht der Typ eines Champions wie Khabib Nurmagomedov bin, der ungeschlagen und unbesiegbar ist. Ich denke, dass ich ein sehr menschlicher Champion bin. Trotz meiner Begrenztheit und Unvollkommenheit, kann ich an der Spitze stehen. Technik ist sehr wichtig und alles muss mit Technik gepaart sein, aber am Ende des Tages, wenn es zum Kampf kommt, zählen Herz und Courage, das hat nicht jeder. Das muss man sich erarbeiten. Manche werden damit geboren, manche eignen sich das während der Karriere an, aber nicht jeder hat es. Ich glaube, ich habe es, das macht einen zu einem wahren Champion."
Nach seinem Titelgewinn möchte der Mexikaner sich jedoch erstmal eine kleine Auszeit gönnen und Kraft für seine künftigen Ziele tanken, Zeit mit seiner Familie verbringen und sich von den Strapazen der letzten Kämpfe etwas erholen, bevor er seine großen Pläne in die Tat umzusetzen möchte.
"Bedauerlicherweise für meine Gewichtsklassen fühle ich mich unschlagbar. Das soll nicht arrogant klingen, ich meine es nicht schlecht. Ich fühle mich unschlagbar, weil ich so hart dafür gearbeitet habe und ich mir selbst sehr sicher bin. Ein Ziel habe ich bereits erreicht, Champion zu werden, das ist erledigt. Als nächstes möchte ich ein Superstar in diesem Sport werden. Ich möchte meinen Gürtel verteidigen und mir mein Vermächtnis aufbauen. Ich möchte eine Legende sein und bin gespannt, ob es mir gelingt."