EMC 10 mit Engizek, Eskijew, Dulatov uvm.
Die 10. Ausgabe von Elite MMA Championship steht vor der Tür. Am 24. September dürfen MMA-Fans das Jubiläum der prominenten Organisation von Tomi und Ivan Dijakovic im Düsseldorfer Castello zelebrieren. Zur Feier des Tages wartet auf die Zuschauer ein stark besetztes Programm mit drei Titelkämpfen, zahlreichen Top-Athleten sowie internationalen Talenten.
Im Hauptkampf des Abends steigt Kerim Engizek (17-4) wieder in den Käfig. Der Lokalmatador hat UFC-Ambitionen und will mit einer Titelverteidigung einen großen Schritt näher an sein Ziel rücken. Der Titelträger im Mittelgewicht überzeugte zuletzt bei EMC 9 im April dieses Jahres, wo er den Brasilianer Gabriel Barreiro kampfunfähig schlug. Damit sicherte Engizek seinen 10. Triumph in Folge. Jetzt soll die Siegesserie weiter ausgebaut werden im zweistelligen Bereich. Der 31-jährige Türke ist nicht nur, aber besonders wegen seiner Schlagkraft gefürchtet. Gegner in Deutschland interessieren ihn nicht mehr, wie er uns im letzten Interview verriet, deshalb steht ihm nun wieder ein erfahrener Mann aus Südamerika vor den Fäusten.
Der Brasilianer Wallison Henrique (15-11) hat fünf Profikämpfe mehr als der Düsseldorfer bestritten und bringt somit etwas mehr an MMA-Erfahrung mit. Zudem ist er bekannt für gute Knie aber auch solide Submissions. Im letzten Duell schlug er seinen Gegner mit einem Kniestoß ins Land der Träume, zuvor war er durch Kimura erfolgreich. Jetzt greift der drei Jahre jüngere Henrique erstmals in Deutschland an und will den Titel auch gleich mit in die Heimat entführen. Engizek hat dabei eigene Pläne.

Im Co-Main Event geht es um das Gold im Federgewicht. Hierbei stehen sich Fabiano Silva und Bekhruz Zukhurov gegenüber. Fabiano Silva (32-14-1) krönte sich bei EMC 3 zum Champion im Federgewicht. „Jacarezinho“ war damalig in einer engen Schlacht gegen Nilson Pereira zu sehen. Vier Duelle später kehrte der Brasilianer wieder nach Deutschland zurück, um an alter Wirkungsstätte wieder Vollgas zu geben. Im Catchweight bis 73kg verlor der 34-Jährige jedoch sein Comeback bei EMC 8 gegen den aufstrebenden Konrad Dyrschka. Daraufhin war Silva wieder in seiner Heimat in Aktion, wo er im Leichtgewicht Gleristone Santos bezwang. Jetzt kehrt er nicht nur zu EMC zurück, sondern auch wieder ins Federgewicht, um am Kampftag gut aufgeladen einen Gewichtsvorteil gegen Bekhruz Zukhurov (16-5) zu haben.
Dieser trägt den Spitznamen „Ong Bak“. Zuschauer, die den gleichnamigen Kult-Film mit Tony Jaa nicht gesehen haben, dürften nicht damit rechnen, dass der Mann aus Tadschikistan alle Waffen des Thaiboxens im Käfig zur Schau stellt. Von harten Knien im Clinch, gepaart mit Ellenbogen, Würfen oder brachialen Kicks – Zukhurov liebt es, die Show zu stehlen. Bei Fight Nights Global oder ACA hat er sich mit starken Gegnern gemessen. Seine letzten sechs Kämpfe gingen nicht über die Zeit. So auch im letzten Auftritt bei EMC 9, wo er MMA-Veteran Paulo Bananada mit einem linken Haken brutal ins Land der Träume schickte. Am Wochenende will der 29-Jähige die starke Leistung wiederholen und sich so den Titel verdienen.

Eine Begegnung zuvor sehen wir einen Titelkampf im Leichtgewicht. Der Österreicher Ahmed Abdulkadirov (8-1) trifft dabei auf den Brasilianer Alexandre Ribeiro. Abdulkadirov hat eine nahezu lupenreine Bilanz vorzuweisen. Der 27-Jährige konnte in seiner Heimat sowie in Deutschland bislang punkten. Acht seiner neun Kämpfe gewann der routinierte Striker – lediglich bei ACB musste er sich Ludovit Klein geschlagen geben. Davon motiviert kehrte Abdulkadirov im nächsten Kampf wieder in die Siegerspur zurück und hat seitdem nicht mehr verloren. Fünf Siege in Folge sorgen für viel Rückenwind. Im letzten Kampf setzte er sich vorzeitig durch, gegen den äußerst erfahrenen Hyram Rodriguez. Jetzt kann er sich zum Champion krönen, sollte er sich am 24. September gegen Alexandre Ribeiro (19-9-1) durchsetzen.
Dieser trainiert im Nova Uniao Manaus, dort wo u.a. auch UFC-Titelanwärterin Ketlen Vieira zuhause ist. Am Gefährlichsten ist der 30-Jährige im Stand, denn Ribeiro versteht es besonders gut seine Reichweite sowie Power einzusetzen. Drei seiner letzten Begegnungen beendete der Brasilianer erfolgreich und will bei seinem ersten Auftritt in Deutschland für Furore sorgen.

Wieder auf deutschem Boden kämpft auch Lom-Ali Eskijew (19-5). In Deutschland gehört er zu den bekanntesten Fightern der Szene, so stand der heute 30-Jährige doch in der Vergangenheit Gegnern wie Max Coga, Attila Korkmaz oder Saba Bolaghi gegenüber. Der Athlet vom UFD-Gym war zuletzt bei KSW sowie zuvor bei ACA und ACB in Aktion zu sehen, wo er es gegen einige der stärksten Kämpfer Europas aufnahm. Der Neusser Ringer machte dabei eine äußerst gute Figur, gewann sechs seiner acht Auslandsauftritte und hat derzeit einen Lauf. Mit aktuell vier Siegen im Gepäck, zuletzt gegen KSW-Star Damian Stasiak, will „Leon“ den nächsten Erfolg eintüten, wenn er im Castello auftritt.
Mit Welisson Paiva (7-2-1) steht auch ihm ein Brasilianer vor den Fäusten, der zehn Jahre jünger als der Lokalmatador ist. In seinen letzten sechs Auftritten wurde Paiva nur einmal gestoppt. Fünf Gegner bezwang der 20-Jährige souverän, vier davon gar vorzeitig. Der Guillotine Choke zählt zu seinen gefährlichsten Submissions. Zudem scheut er sich nicht, im Stand mitzufeuern. Ob der Mann aus Sao Benedito jedoch bereit für ein Kaliber wie Eskijew sein wird, zeigt sich am Samstag.

Eine Begegnung zuvor kommt es zum nächsten Auftritt von Islam Dulatov (7-1). Dieser kehrt nur eineinhalb Monate nach seinem letzten Kampf wieder in den Käfig zurück. Wie er uns in einem früheren Interview verriet, hat er Probleme, gute Gegner zu bekommen. Oftmals sagen seine Kontrahenten ab, zwingen ihn damit sich kurzfristig auf neue Athleten einzustellen und erschweren die Vorbereitung. Doch mit dem Druck geht der 24-Jährige äußerst souverän um. Alle Siege fuhr Dulatov vorzeitig ein und das äußerst spektakulär, von Front Kicks zur Milz über Flying Knees und Schläge am Boden, das Versace-Model ist mit allen Wassern gewaschen. Zuletzt war der „Ripper“ gegen Kleverson Sampaio bei Brave CF 61 zu sehen, bezwang den Brasilianer jedoch rasch, ähnlich wie es ihm zuvor recht mühelos gegen Michael Rirsch aus Österreich gelang. Dabei blieb der Düsseldorfer bereits zum siebten Mal in Folge ungeschlagen und baute so seine Bilanz eifrig aus.
Nun bekommt das lang gewachsene Weltergewicht den nächsten Härtetest geboten, in Form von Alexander Mikael (9-0). „Pantera Negra“ lautet der Spitzname des Brasilianers, der bislang noch keine Niederlage einstecken musste. Seit 2018 ist dieser in seiner Heimat aktiv, hat in der Zeit neun Kämpfe bestritten und diese allesamt für sich entschieden. Jetzt will der „schwarze Panther“ den 10. aufeinanderfolgenden Triumph aufs Papier bringen, dürfte es jedoch schwer haben gegen Dulatov. Wenn man auf die Bilanzen und Erfahrung seiner bisherigen Gegner blickt, merkt man schnell, dass Mikael hier über sich selbst hinauswachsen muss, wenn er sich mit einem Sieg über den Mann vom UFD-Gym ins Rampenlicht katapultieren will.

Mit dabei ist auch Deniz Ilbay (2-0 im MMA, 22-3 im Boxen), der vom Boxen ins MMA wechselte. Der erfolgreiche Boxer, der Junioren-Weltmeisterschaftstitel der IBF, IBO und WBO sein Eigen nannte und auch schon in Las Vegas boxte, suchte eine neue Herausforderung. Ähnlich wie man es vor Jahren bei der mehrfachen Boxweltmeisterin Holly Holm oder zuletzt bei Multi-Championesse Claressa Shields sehen konnte, hat der frühere WBF- und GBU-Weltmeister die wesentlich kleineren Faustschützer angezogen. Das war ein voller Erfolg. Bei EMC 8 und EMC 9 sicherte sich der „Pistolero“ zwei Siege durch Ground and Pound. Der 27-Jährige bereitet sich im UFD-Gym vor und wird neben dem dortigen, erfolgreichen Trainerstab zusätzlich von seinem erfahrenen Vater Garip betreut. Was der talentierte Boxer schlussendlich noch am Boden kann, wird sich zeigen. Seine Kontrolle sowie seine Fäuste aus der Full Mount haben ihm zu zwei Erfolgen geholfen.
Jetzt wird er getestet gegen Anton Franjic (3-4). Der Österreicher ist bekannt dafür, seine Gegner im Stand zu scheuchen und im Idealfall am Boden mit harten Fäusten zu bezwingen. Zuletzt gewann er im Mai dieses Jahres und überzeugte durch Ground and Pound. Zu seinen Schwächen zählt der Bodenkampf, wo er bereits dreimal abklopfen musste. Ein Matchup mit Ilbay sollte ihm in die Karten spielen, schließlich hat jener noch keine Aufgabegriffe angestrebt, sondern setzte primär auf seine Schlaghärte. Sollte die Begegnung wie zu erwarten verlaufen, sollten beide Athleten sich in der Mitte des Käfigs treffen und die Faustschützer schwingen. Ein Highlight für die Fans sollte somit vorprogrammiert sein.

Bellator-Veteran Walter Gahadza (18-7) steigt erneut in den EMC-Cage, nachdem er zuletzt im vergangenen Dezember bei EMC 8 in Düsseldorf gegen Artur Szczepaniak zu sehen war. Dort lieferten sich beide Athleten eine äußerst unterhaltsame Partie, die in beide Richtungen ging, dann jedoch vom Polen via Kimura im letzten Durchgang entschieden wurde. Der Brite machte in Deutschland Schlagzeilen, als er Ruben Crawfords Bellator-Debüt vereitelte. „The Black Sniper“ schlug den Deutschen mit einem Head Kick und darauffolgendem Ground and Pound. Jetzt muss er alles in die Waagschale werfen, um gegen Robert Oganesyan (8-9) wieder auf Erfolgskurs gehen zu können.
Der Grieche war u.a. gegen Ismail Naurdiev oder Ilja Stojanov in Aktion und gilt als harte Nuss. Ob Gahadza diese knacken kann, wird sich zeigen. Oganesyan ist 31 Jahre alt und hat bereits mehrfach in Deutschland gekämpft. Zuletzt sah man den Mann aus Thessaloniki bei EMC 8, wo er sich dem Niederländer Djamil Chan nach einer harten Schlacht nach Punkten ergeben musste. Danach siegte er jedoch in der Heimat und hat zwei Siege aus den letzten drei Kämpfen vorzuweisen. Man darf gespannt sein, wie sich dieses internationale Gefecht bei EMC 10 entwickeln wird.

Weitere Duelle warten auf Action-liebende Zuschauer. Karten gibt es bei Ticketmaster.de. Die Main Card wird live auf BILD+ übertragen.
Das gesamte Kampfprogramm findet ihr anbei in der Übersicht:
Elite MMA Championship 10
24. September 2022
Castello Düsseldorf
Titelkampf im Mittelgewicht
Kerim Engizek vs. Wallison Henrique
Titelkampf im Federgewicht
Fabiano Silva vs. Bekhruz Zukhurov
Titelkampf im Leichtgewicht
Alexandre Ribeiro vs. Ahmed Abdulkadirov
Welisson Paiva vs. Lom-Ali Eskijew
Alexander Mikael vs. Islam Dulatov
Anton Franjic vs. Deniz Ilbay
Vorprogramm
Walter Gahadza vs. Robert Oganesyan
Drazan Janjanin vs. Daniel Alberti
Wojciech Kacprzyk vs. Saeed Younesi
Stanko Djuric vs. Stefano Schulze-Hagen
Tomek Langowski vs. Kamran Hefzabad
Murad Teleev vs. Miljan Zdravkovic
EMC Talents
Vincenzo Volpe vs. Islam Elmurzaev
Berwan Prüfer vs. Fatih Keyfli
Carlos Zowa vs. Nikos Kortsalis
Daniel Binzari vs. Cagdas Atmaca
Baran Hussein vs. Altin Zenuni