EMC 10: Engizek verteidigt Titel, Eskijew dominant, Ilbay zäh
Die 10. Ausgabe von Elite MMA Championship läutete die große Jubiläumsshow der Organisation im Castello Düsseldorf ein. Am 24. September wartete auf die Zuschauer ein stark besetztes Programm mit drei Titelkämpfen, zahlreichen Top-Athleten sowie internationalen Talenten. Im Main Event des Abends verteidigte Kerim Engizek sein Gold im Mittelgewicht spektakulär.
Lokalmatador Kerim Engizek ließ es anfangs ruhig angehen gegen einen zähen Brasilianer in Wallison Henrique. Dieser zeigte sich kampflustig, feuerte eifrig Salven ab, bei denen Engizek teils zurückschlug, teils taktisch klug agierte und den Brawler mit sauberer Technik ausboxte. Der Düsseldorfer zeigte sich beweglich, blieb jedoch geduldig und war auf der Suche nach der Lücke für einen Konter gegen Henrique. Diese ergab sich im zweiten Durchgang – dann feuerte Engizek einen Kick zur Leber des Brasilianers ab. Er traf voll. Weitere Schläge folgten, Henrique war sofort kampfunfähig. Ein imposanter Erfolg eines gereiften Engizek, der damit seinen 11. Sieg in Serie und die Titelverteidigung feiern konnte.
Im Interview mit uns Backstage äußerte er sich zum Kampfverlauf, zu Abus Magomedov in Paris sowie zu seinem großen Ziel, der UFC.
Das Video findet ihr hier:
Im Co-Main Event standen sich Bekhruz Zukhurov und der frühere Champion Fabiano Silva im Kampf um den Titel im Federgewicht gegenüber. Da Silva am Vortag das Gewicht um über ein Kilogramm verfehlte, konnte nur Zukhurov bei einem Sieg den Gürtel gewinnen. Beide Athleten ließen nichts anbrennen und machten von Beginn an ordentlich Druck. Silva war nicht wie erwartet auf Takedowns aus, um seine BJJ-Klasse zu zeigen, sondern er wollte sich tatsächlich mit Thaiboxer Zukhurov im Stand messen. Es sollte die richtige Entscheidung gewesen sein, den der Brasilianer konnte Zukhurov mit einer wuchtigen Rechten auf den Boden schlagen. Kurzes Ground and Pound folgte, doch Zukhurov kämpfte sich wieder auf die Beine. Dort folgten weitere wuchtigen Hiebe und wieder traf eine Rechte voll. Diesmal wurde Zukhurov endgültig ins Land der Träume geschickt.
Eine Begegnung zuvor gab es einen Titelkampf im Leichtgewicht zu sehen. Der Österreicher Ahmed Abdulkadirov traf dabei auf den Brasilianer Alexandre Ribeiro. Auch hier wurde nicht lange gefackelt – beide Athleten feuerten direkt los. Das Ergebnis war ähnlich schnell und fulminant. Abdulkadirov traf die Leber des Brasilianers. Dieser brach zusammen, wurde vom Referee aus dem Schlaghagel befreit. Abdulkadirov krönte sich durch den K.o.-Erfolg zum Champion.
Lom-Ali Eskijew kämpfte nach zahlreichen Auslandseinsätzen endlich wieder auf deutschem Boden, zur Freude der heimischen Fans. Der UFD-Fighter bekam es mit dem Brasilianer Welisson Paiva zu tun, der sich mit ihm anfangs auch einen Kampf mit offenem Visier im Stand lieferte. Dann brachte der Weltklasse-Ringer die Begegnung auf die Matte. Eskijew landete in der Oberlage, brachte aus der Side Control eine Cruzifix-Position an und hinderte Paiva somit in der Defensive. Harte Schläge und Ellenbogen folgten, Paiva konnte sich nicht verteidigen, wurde von harten Treffern gecuttet und blutig geschlagen, bis der Referee genug gesehen hatte und die Begegnung stoppte.
Die Begegnung zwischen Alexander Mikael und Islam Dulatov fiel aus. Dulatov musste aufgrund einer Corona-Erkrankung absagen. Die Veranstalter setzten die Begegnung für EMC 11 neu an. Dort soll es der Main Event werden.
Deniz Ilbay musste sich kurzfristig auf einen neuen Gegner vorbereiten. Der Slovake Denis Gondzala stand ihm gegenüber und zeigte sich agil im Stand mit langen Gliedmaßen, die Ilbay dazu zwangen in die Nahdistanz zu spurten. Das gelang „El Pistolero“ teilweise ausgezeichnet, er konnte Gondzala einige gute Treffer mitgeben, dieser wich dabei jedoch in den Bodenkampf aus, wohin ihm Ilbay dann auch folgte. Das Vorhaben war riskant, schließlich kennt man den UFD-Kämpfer als früheren Boxer, im Bodenkampf bildet er sich jedoch noch weiter und benötigt noch zusätzliche Erfahrung. Gondzala gelang es, einen Triangle Choke zu sichern, der sehr eng saß.
Ilbay biss auf die Zähne, wollte auf keinen Fall aufgeben und hielt durch. Teilweise sah es so aus, als würde er im Beinwürger das Bewusstsein verlieren, doch dann war er wieder da, bekam schlussendlich die nötige Lücke, um zu entkommen. Eine beherzte Leistung, die sich lohnen sollte – denn Gondzala hatte sich ausgepowert im minutenlangen Triangle. Jetzt spielte Ilbay seinen Konditionsvorteil aus und dominierte den Slovaken. Die Begegnung ging nach 15 Minuten Kampfzeit an die Punktrichter, die allesamt für Ilbay werteten, der damit noch immer unbesiegt bleibt in drei Kämpfen und sehr viel Erfahrung dazugewonnen hat aus diesem Duell.
Das Interview mit Ilbay nach dem spannenden Fight findet ihr hier:
Bellator-Veteran Walter Gahadza wurde von einem knallharten Knie zur Nase getroffen, doch ließ er sich davon nicht unterkriegen, trotz großer Platzwunde. Der Engländer machte Druck gegen den Griechen Robert Oganesyan und konnte gute Treffer anbringen und den Kampf mit Ground and Pound für sich entscheiden.
Alle Ergebnisse findet ihr anbei in der Übersicht:
Elite MMA Championship 10
24. September 2022
Castello Düsseldorf
Titelkampf im Mittelgewicht
Kerim Engizek bes. Wallison Henrique durch K.o. (Leber-Treffer) in Rd. 2
Titelkampf im Federgewicht
Fabiano Silva bes. Bekhruz Zukhurov durch K.o. (Schläge) in Rd. 1
Titelkampf im Leichtgewicht
Ahmed Abdulkadirov bes. Alexandre Ribeiro durch K.o. (Leber-Treffer) in Rd. 1
Lom-Ali Eskijew bes. Welisson Paiva durch T.K.o. (Ellenbogen) in Rd. 1
Alexander Mikael vs. Islam Dulatov fiel aus
Deniz Ilbay bes. Denis Gondzala einstimmig nach Punkten
Vorprogramm
Walter Gahadza bes. Robert Oganesyan durch T.K.o. (Ground and Pound) in Rd. 1
Daniel Alberti bes. Drazan Janjanin durch Key-Lock in Rd. 1
Saeed Younesi bes. Wojciech Kacprzyk durch T.K.o. (Schläge) in Rd. 1
Stefano Schulze-Hagen bes. Stanko Djuric durch T.K.o. (Knieverletzung) in Rd. 1
Tomek Langowski bes. Kamran Hefzabad einstimmig nach Punkten
Miljan Zdravkovic bes. Murad Teleev durch K.o. (High Kick + Schläge) in Rd. 1
EMC Talents
Nikos Kortsalis bes. Carlos Zowa einstimmig nach Punkten
Daniel Binzari bes. Cagdas Atmaca einstimmig nach Punkten
Baran Hussein bes. Altin Zenuni geteilt nach Punkten