In der Nacht zum Sonntag könnte sich der nächste Herausforderer auf den Titel im Fliegengewicht herauskristallisiert haben. Alexandre Pantoja setzte sich im Auftakt des Hauptprogramms gegen Brandon Royval durch und scheint nun der aussichtsreichste Kandidat auf einen Titelkampf zu sein.

Der Brasilianer lieferte sich dabei ein minutenlang auf hohem Niveau und Tempo geführtes Duell, dass er in der zweiten Runde mit einem Rear-Naked Choke beenden konnte. Nachdem Pantoja im Februar bereits den früheren Rizin-Champion Manel Kape bezwingen konnte, der zweite Sieg und wahrscheinlich die Eintrittskarte in den Titelkampf.

Denn Pantoja und Champion Moreno, der als Kommentator in der Halle anwesend war und den Sieg des Brasilianers aus nächster Nähe verfolgen konnte, haben eine Vorgeschichte. Die beiden kennen sich seit der gemeinsamen Zeit im Haus von „The Ultimate Fighter 24“.

„Er kennt mein Game, ich habe ihn schon zwei Mal geschlagen“, sagte Pantoja nach seinem Erfolg am Wochenende den anwesenden Journalisten. „Ich glaube, er hat ein wenig Angst vor mit, weil ich ihn getappt habe. Und als er die Chance hatte, sich an mir zu rächen, habe ich ihn zerstört. 30 zu 26. Ich habe bewiesen, dass ich der bessere Kämpfer bin.“

Pantoja und Moreno nahmen beide 2016 an der Fliegengewichts-Staffel der Reality-Show teil, bei der die UFC Champions verschiedener Organisationen verpflichtete. Pantoja war damals der Titelträger der Resurrection Fighting Alliance (mittlerweile mit der Legacy Fighting Championship zur Legacy Fighting Alliance fusioniert, Anm. d. Red.), Moreno hielt den Titel der wenig bekannten World Fighting Federation.

Entsprechend war Pantoja der Top-Favorit der Staffel, Moreno wurde am Ende des Auswahlprozesses nicht einmal in ein Team gewählt, er blieb als letzter Teilnehmer übrig und wurde Joseph Benavidez‘ Team zugeteilt. Die Kräfteverhältnisse machten sich prompt bemerkbar, Pantoja ließ Moreno schon in der ersten Folge in einem Rear-Naked Choke abklopfen.

Anderthalb Jahre nach Ende der Staffel trafen die beiden ein zweites Mal aufeinander. Pantoja bestimmte dabei erneut den Kampf und sicherte sich alle drei Runden gegen Moreno, der Monate später sogar von der UFC entlassen wurde, bevor er wie in besten Hollywood-Drehbüchern zurückkehrte und sich zum Champion krönen konnte.

„Als er in die UFC kam, konnte man schon sehen, dass Moreno ein guter Kämpfer ist. Aber ich bin besser. Er hat den Titel, aber er weiß, dass ich mich seit unserem Kampf vor drei Jahren noch einmal verbessert habe“, so Pantoja weiter.

Nun hofft der Brasilianer darauf, dass die UFC ihm mit dieser Vorgeschichte die nächste Titelchance gibt. Bisher ließ sich die UFC im Fliegengewicht noch nicht in die Karten blicken. Ex-Champion Deiveson Figueiredo hofft auf einen direkten dritten Kampf gegen Moreno. Mit Askar Askarov hätte die UFC noch eine Alternative, die Pantoja bereits besiegen und ein Unentschieden gegen Moreno konnte. Askarov verpasste in seinem letzten Kampf im März gegen Joseph Benavidez allerdings das Kampfgewicht.

„Ich bin der nächste Gegner für den Titel, er weiß es“, zeigte sich Pantoja selbstsicher. „Vielleicht tritt er ja zurück. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Aber er kennt mich, kennt die Power in meinen Händen und mein Grappling. Ich glaube, dass ich der gefährlichste Kämpfer im Fliegengewicht bin.“