Streit eskaliert weiter: Jon Jones fordert Freigabe von der UFC
So schnell kann es gehen. Noch vor einer Woche hatte sich Jon Jones Hoffnungen auf ein gutbezahltes Schwergewichtsdebüt gegen Francis Ngannou gemacht, nun bittet er sogar um seine Freigabe von der UFC. Der Grund ist ein verbaler Schlagabtausch mit Dana White in den Medien.
Es fing damit an, dass sich Jones öffentlich darüber beklagte, dass die UFC seinen Vertrag nicht nachbessern würde, sollte er ins Schwergewicht wechseln. Der Champion des Halbschwergewichts fühlte sich nicht richtig wertgeschätzt und war vor allem deswegen enttäuscht, weil ihm die UFC einst versprochen hatte, seine Bezüge anzupassen, sollte er in die schwerste Gewichtsklasse wechseln.
Anfangs schien es so, als würde sich Jones enttäuscht fügen und eben im Halbschwergewicht weiter seinen Titel verteidigen, voraussichtlich gegen Jan Blachowicz. Doch das war nur von kurzer Dauer. Denn nachdem Dana White in einem Interview angab, Jones habe „absurde Summen“ für den Wechsel gefordert, bezichtigte Jones seinen Boss öffentlich der Lüge und gab an, dass man nie über konkrete Summen gesprochen habe, weil ihm schon davor mitgeteilt wurde, er verdiene bereits genug und die PPV-Anteile würden ihm eine ausreichende Summe einbringen.
In den letzten zwei Tagen eskalierte die Situation zwischen Jones und der UFC weiter. Denn erneut reagiert Jones auf eine Aussage Whites. Dieser hatte auf einem Pressetermin vor der Fight Night in Las Vegas auf Nachfrage angegeben, dass Jones gegenüber den UFC-Anwälten eine Gage wie Deontay Wilder, der Boxer verdiente für den Kampf gegen Tyson Fury geschätzte 30 Millionen US-Dollar, gefordert habe. Es gäbe sogar Textnachrichten, die es bestätigen würden. Für Jones ist damit das Maß voll.
„Wenn du bei den Lügen bleibst, bleibe ich dabei, mich zu verteidigen. Sag deinem Anwalt, er soll die Nachrichten veröffentlichen“, schrieb Jones auf Twitter und legte nach. „Sei kein verdammter Lügner. Mein Ruf hat schon genug gelitten. Ich brauche diesen Bullshit nicht, Dana. Ich habe nie nach Diante [sic!] Wilders Zahlen gefragt. Und wenn er 30 Millionen verdient, gebe ich mich mit der Hälfte zufrieden. Laut dir bin ich ja der GOAT und so weiter.“
White ließ sich zudem mit der Aussage zitieren, dass Kämpfer mit der Vergangenheit eines Jon Jones nicht einmal so viel verdienen würden, wie der UFC-Champion. Der UFC-Präsident spielte damit auf die zahlreichen Skandale seines Champions abseits des Käfigs an. Auch das traf bei Jones einen Nerv.
„Ich verdiene nicht einmal die Hälfte von Diante Wilder“, so Jonesweiter. Wenn mein Ruf dazu führt, dass ihr mich so unterbewertet, dann lasst mich einfach aus meinem UFC-Vertrag raus. Ich bin sicher, es gibt Promoter, die glücklich wären, mich zu verpflichten. Und wenn wir schon vergleichen, dann können wir ja mal meine Gagen mit meinen Brüdern vergleichen. Ich sehe aus erster Hand, wie die NFL ihre Champion-Athleten behandelt, es ist ein großer Unterschied. Ich habe immer die Klappe gehalten.“
Jones jüngerer Bruder ist Chandler Jones, ein NFL-Spieler für die Arizona Cardinals, der vor drei Jahren einen Vertrag über fünf Jahre und insgesamt 82,5 Millionen Dollar unterschrieb, 16 Millionen pro Jahr. Für Jones geht es dabei nicht um eine grundlegende Anhebung seines Vertrags, immerhin gibt der UFC-Champion zu, dass er nicht schlecht verdient, doch ein Superfight im Schwergewicht sollte einfach entsprechend gewürdigt werden.
„Verdiene ich 5+ [Millionen Dollar, Anm. d. Red.] pro Kampf? Ja. Sollte ich für Superfights bei dieser Summe bleiben? Nein. Wenn ihr nicht zustimmt, dann habt ihr einfach keine Ahnung vom Business. Ich habe sicherlich nicht nach 30 gefragt, ich habe nie eine Summe genannt.“
