Frustrierter Francis Ngannou kämpft um Trainingsmotivation
Der Top-Herausforderer auf den Schwergewichtstitel der UFC, Francis Ngannou, macht seinem Ärger in Bezug auf den Stillstand im Titelrennen erneut Luft. Gegenüber MMAFighting sprach dieser auf Grund dessen über eigene Motivationsprobleme und seine ungewisse Zukunft auf einen neuen Einsatz im Käfig.
"Ich will einfach bald wieder kämpfen. Seit meinem letzten Auftritt sind mittlerweile sieben Monate vergangen und ich weiß nicht genau, wann mein nächster Kampf stattfinden wird", äußerte sich die Nummer Eins der Herausfordererliste gegenüber MMAFighting.
Für Ngannou, der alle seine letzten vier Auftritte vorzeitig in der ersten Runde durch K.o. gewinnen konnte, eine sehr unbefriedigende Situation. Nach einem erfolglosen Versuch, den Titel im Januar 2018 Stipe Miocic zu entreißen und einer anschließenden Punktniederlage gegen Derrick Lewis, schien der "Predator" zur Bestform aufzulaufen. In gerade einmal zusammen 2 Minuten und 42 Sekunden deklassierte er die hochplatzierte Kämpfer Blaydes, Velasquez, dos Santos und Rozenstruik, schaltete diese aus und platzierte sich so beeindruckend als Spitzenherauaforderer auf einen erneuten Titelkampf.
Die Schwergewichtsszene allgemein leidet jedoch aktuell massiv unter der Trilogie zwischen dem aktuellen Titelträger, Stipe Miocic und Daniel Cormier. Neben einer Verteidigung des Goldes von Cormier Ende 2018 gegen Derrick Lewis hat seit zweieinhalb Jahren kein Herausforderer mehr die Möglichkeit auf einen Titelkampf bekommen. Eine sehr unbefriedigende Situation, wie auch der 34-Jährige Ngannou findet.
"Wenn man ein aufstrebender Kämpfer ist, möchte man ein Titelanwärter werden. Wenn man ein solcher ist, möchte man kämpfen, um Champion zu werden. Aktuell wissen Herausforderer im Schwergewicht nicht, für was sie überhaupt kämpfen. Für diejenigen, die kämpfen, ist es offensichtlich. In Bezug auf mich, ich kämpfe nicht mal, ich kann mich nicht mal wagen zu sagen, dass ich kämpfe", äußerte der Kameruner seinen Frust über die ungewisse Zukunft.
Ursprünglich rechnete Ngannou damit, Ende des Jahres erneut auf Miocic zu treffen, nachdem dieser die Trilogie gegen Cormier mit einem Sieg beendete. "Ich wartete auf Stipe gegen D.C., was im August stattfand. Eigentlich erwartete ich vier Monate später im Dezember, spätestens im Januar, einen Kampf. Deshalb bin ich danach extra aus Kamerun zurückgekehrt."
Die lange Wartezeit und der daraus resultierenden Stillstand im Schwergewicht sind nicht zuletzt auch auf Verletzungen von Miocic und Verzögerungen wegen Corona geschuldet, was jedoch an den Gesamtumständen nichts ändert. "Es ist sehr hart, Motivation zu finden. Auch wenn du trainierst und nicht motiviert bist, ist es sehr schwierig", so der K.o.-König weiter.
Auch forderte Ngannou bereits für seine vorherigen Auftritte die Einführung eines Interimtitels, um die Wartezeit etwas attraktiver zu gestalten. Bleibt nun abzuwarten, was und vor allem wann von offizieller Seite etwas in Bezug auf die Regentschaft im Schwergewicht verkündet wird. Francis Ngannou wird man jedenfalls nicht mehr lange warten lassen können.
