Dustin Poirier nach UFC 257: Garantiere euch, Chandler ist nicht der Nächste
Dustin Poirier und Michael Chandler waren die großen Gewinner von UFC 257 am Samstag. Nachdem der eine ein fulminantes Debüt gegen Dan Hooker absolvierte, revanchierte sich der andere für die Niederlage gegen Conor McGregor mit einem Knockout in der zweiten Runde. Ein Kampf zwischen den beiden Leichtgewichten läge auf der Hand, doch Poirier winkt bereits ab.
„Ich kann euch garantieren, dass ich nicht gegen Michael Chandler kämpfen werde“, erklärte Poirier auf der Pressekonferenz nach seinem großen Sieg. „Sie können mit der Gewichtsklasse machen, was sie wollen, es ist mir ziemlich egal. Wenn irgendetwas für mich Sinn ergibt, dann machen wir es.“
Das soll allerdings nicht als Abwertung von Chandlers Leistung gegen Dan Hooker verstanden werden. Poirier hofft einfach darauf, dass sich sein nächster Gegner schon mehr Strahlkraft in der UFC erarbeitet hat, ohne zu wissen, auf wen es dabei hinauslaufen wird.
„Ich habe viel Arbeit hineingesteckt. Deswegen kann ich hier sitzen und auch darüber reden. Ich bin schon sehr lange in der UFC und in der Gewichtsklasse, ich habe gegen die Besten der Besten gekämpft. Das ist nicht respektlos gegenüber Chandler. Er wirkt wie ein guter Ehemann und Vater, er sagt gute Sachen, hat viel Respekt und verhält sich sehr gut. Es soll nicht abwertend klingen. Das ist einfach mein Gefühl mit dieser Gewichtsklasse.“
Denn Poirier, der sich in den letzten Jahren unter anderem gegen Justin Gaethje, Eddie Alvarez, Max Holloway, Dan Hooker und nun auch Conor McGregor durchsetzen konnte und nur Khabib Nurmagomedov unterlag, strebt nach Höherem. Zumal Chandler in der UFC nichts erreicht hat, was Poirier nicht auch schon schaffen konnte.
„Ich habe gegen Khabib verloren. Danach kam ich zurück und habe einen Kandidaten für den Kampf des Jahres für euch abgeliefert und einen Sieg über einen Top-5-Gegner gefeiert. Jetzt komme ich hierher, Khabib will nicht zurückkommen und ich schlage den größten Gegner, den man bekommen kann, K.o. [...] Khabib hat wiederholt, dass er nicht weiterkämpfen will. Ok, damit bin ich wohl der Champ. Ich werde nicht gegen irgendeinen Neuen um den Gürtel kämpfen, der gerade jemanden besiegt hat, den ich schon geschlagen habe. Wie gesagt, dass soll nicht respektlos gegenüber Chandler sein. Das reizt mich einfach nicht.“
Stattdessen könnte sich Poirier für einen Kampf gegen Charles Oliveira begeistern. Der Brasilianer hat nach dem Karriereende von Khabib Nurmagomedov die längste aktive Siegesserie im Leichtgewicht vorzuweisen, brachte im letzten Jahr Kevin Lee zur Aufgabe und besiegte im Dezember Tony Ferguson bei UFC 256.
„Ich glaube, er hat die besseren Argumente“, so Poirier weiter. „Ich sehe ihm seit zehn Jahren in der UFC zu, er kämpfte in zwei Gewichtsklassen und hat sich auch immer wieder den Besten gestellt. Er wurde niedergeschlagen und hat sich wieder aufgerappelt und bewiesen, was MMA und Beharrlichkeit sind. Ich respektiere das. Nicht, dass ich Chandler nicht respektieren würde, ich bin nur der Meinung, er hat noch mehr Arbeit vor sich als einen Sieg über jemanden, den ich erst geschlagen habe.“
Sollte ein Kampf gegen Oliveira nicht im Sinne der UFC sein, dann ist Poirier eher auf der Suche nach einem erneuten Hochkaräter und würde auch ein weiteres Mal gegen McGregor in den Käfig steigen oder gegen Nate Diaz.
„Ein Rematch gegen Conor ist interessant. Ich wollte Nate Diaz schon immer verdreschen. Das interessiert mich. Aber nicht in diesem Moment. Conor und ich stehen bei eins und eins. Nate Diaz ist mir entwischt und erzählt online viel Scheiße. Ich fliege jetzt erstmal nach Hause und dann sehen wir weiter.“
