Justin Gaethje schimpft: Titel im Leichtgewicht ist zur Lachnummer geworden
Als Khabib Nurmagomedov im vergangenen Oktober nach der Titelverteidigung gegen Justin Gaethje seinen Rücktritt ankündigte, stand die Gewichtsklasse monatelang ohne Champion da. Erst im Mai wurde dieser Mangel behoben. Allerdings nicht mit einem Kampf der besten Leichtgewichte der Gewichtsklasse. Eine klare Abwertung der Gewichtsklasse, findet Gaethje.
Denn der Amerikaner stört sich bis heute daran, dass mit Michael Chandler ein Neuling mit nur einem Sieg, diesen zudem nicht über einen Top-5-Gegner in Dan Hooker, eine sofortige Titelchance bekam. Seiner Meinung nach hätte der Titelkampf an jemand anderes gehen müssen.
„Ich war wahrscheinlich am meisten darüber verbittert, dass Chandler anstatt mir diese Möglichkeit bekam“, sagte Gaethje im Gespräch mit ESPN. „Es hat mich sehr geärgert. Ich dachte immer, dass der Titel im Leichtgewicht der Begehrteste in der UFC war, zumindest als Khabib noch gekämpft hat. Danach wurde er über Nacht zur Lachnummer.“
Grund dafür ist laut Gaethje der Titelkampf zwischen Charles Oliveira und Michael Chandler bei UFC 262. Denn dabei wären nicht die beiden besten Leichtgewichte der UFC in den Käfig gestiegen, der Titel würde somit nicht den besten Kämpfer der Gewichtsklasse zieren. Zumal weder Oliveira noch Chandler an der Spitze der Rangliste standen, als die Plätze im Titelkampf verteilt wurden.
„Wenn man Charles Oliveira und Michael Chandler gegeneinander kämpfen lässt, um den Titel als Besten auszukämpfen, obwohl die beiden nicht die besten Leichtgewichte der UFC sind. Dustin Poirier und ich hätten um den Titel kämpfen sollen. Die Nummer 1 gegen die Nummer 2, das hätte passieren müssen.“
Dass es dazu nicht kam, hatte vor allem den Grund, dass sich Poirier für das lukrativere dritte Duell mit Conor McGregor entschied, dass im Juli stattfand. Der „Diamond“ soll Ende des Jahres gegen Oliveira um die Krone kämpfen, erst danach kann der Brasilianer von sich behaupten, der beste 70-Kilo-Kämpfer in der UFC zu sein.
„Sobald Poirier gegen Oliveira kämpft und Oliveira ihn besiegt, dann erst festigt er seinen Platz als der Beste, derzeit ist er es nicht“, so Gaethje weiter. „Er wurde noch nicht von den Besten in der UFC getestet. Chandler hat ihn ein wenig getestet, aber das Matchup war sehr gut für Oliveira, also schauen wir mal. Mal sehen, wie er mit Poirier fertig wird. Ich kann ihm die Anerkennung noch nicht geben, aber wenn er auch Poirier besiegt, habe ich keine andere Wahl, als ihm den Respekt zu geben, der ihm dann zusteht.“
Gaethje selbst steht im November mit Michael Chandler im Käfig. Dann kann er sich selbst davon überzeugen, welche Art Test der einstige Bellator-Champion für die Spitzengruppe in der UFC ist und sich eventuell selbst seinen nächsten Titelkampf verdienen.