Justin Gaethje: Holloway ist mein Lieblingskämpfer, aber für eine Titelchance würde ichs machen
Seit er 2017 von der UFC unter Vertrag genommen wurde, stand Justin Gaethje jedes Jahr, selbst im Corona-Jahr 2020, mindestens zwei Mal für die UFC im Käfig. 2021 wird das nicht der Fall sein, Gaethje wird erst am 6. November ins Octagon steigen. Der Amerikaner hatte dabei großes Pech, bei der großen Leichtgewichts-Rochade zu Beginn des Jahres außen vor zu sein, erklärte er ESPN. Dabei hätte er sogar einen Kampf gegen Max Holloway gemacht, widerwillig.
„Ich kämpfe zwei Mal pro Jahr, diese Pause ist also nicht normal für mich. Nummer 1 hat gegen Nummer 5 gekämpft, Nummer 3 gegen Nummer 4, als Nummer 2 ist man da irgendwie zwischendrin und wird übergangen. Es hat sich einfach so ergeben. Aber jetzt klärt sich langsam wieder alles auf, Poirier kämpft gegen Oliveira und ich muss nur rausgehen und mir den Sieg holen.“
Gaethje, die Nummer 2 der Aufzählung, wurde in den letzten elf Monaten nach seiner Niederlage im Titelkampf gegen Khabib Nurmagomedov von der UFC wiederholt übergangen. Ursprünglich war er für einen Titelkampf vorgesehen, bevor sich die UFC umentschied und Michael Chandler gegen Charles Oliveira stellte. Für Gaethje war dabei klar, dass er seinen Platz in den Ranglisten nicht gegen jeden beliebigen Kämpfer aufs Spiel setzt.
„Mir war das schon die ganze Zeit klar, dass ich einen Sieg brauche. Aber ich mache da keinen Kampf gegen die Nummer 6, 7 oder 10. Dafür habe ich mich nicht hochgearbeitet, um dann solche Kämpfe zu machen, vor allem nicht als letzter Interims-Champion. Khabib ist der GOAT, tritt zurück und ich als letzter Interims-Champion und Nummer 2 der Rankings, da bin ich nicht objektiv, hätte einen Titelkampf bekommen sollen.“
Der Mangel an potenten Gegner sorgte für Gaethje dabei nicht nur für Frust und Verbitterung, sondern auch zu interessanten Ideen. So brachte sein Manager Ali Abdelaziz im vergangenen Mai Max Holloway für einen Kampf ins Gespräch. Der Hawaiianer hatte zuvor Calvin Kattar verprügelt und zeigte in der Vergangenheit die Bereitschaft für Kämpfe im Leichtgewicht.
„Max ist wahrscheinlich mein Lieblingskämpfer. Um ehrlich zu sein, ich will nicht gegen ihn kämpfen, niemals. Aber ich brauchte einen Kampf, um mich im Titelrennen zu halten und er ist jemand, der zwischen den Gewichtsklassen hin und her springt. Da sich zwischen Volkanovski und Ortega wegen The Ultimate Fighter der Titelkampf verzögert, dachte ich, dass er vielleicht hochkommt und sich für einen Titelkampf im Leichtgewicht in Stellung bringen könnte. Das war eine Option, aber es hat nicht geklappt.“
Holloway hatte sich bereits bei UFC 223 in Brooklyn bereit erklärt, kurzfristig gegen Khabib Nurmagomedov um den vakanten Titel im Leichtgewicht zu kämpfen. 2019 machte er dann den Sprung und unterlag Dustin Poirier im Interims-Titelkampf. Seitdem stand der Hawaiianer wieder ausschließlich als Federgewicht im Käfig.
Ob es irgendwann noch zu diesem Matchup kommt, ist die Frage. Holloway soll im November gegen Yair Rodriguez kämpfen, eine Woche zuvor stehen sich Gaethje und Michael Chandler gegenüber. Der Hawaiianer soll danach wieder um den Titel im Feder-, Gaethje mit einem Sieg wohl um den Gürtel im Leichtgewicht antreten.