Giga Chikadze: Ich hatte Edson im D'Arce, aber ich hatte einen KO versprochen
Vor zehn Tagen feierte Giga Chikadze den größten Sieg seiner MMA-Karriere, als er Edson Barboza in der dritten Runde auf die Bretter schickte und den Hauptkampf der UFC Fight Night in Las Vegas gewann. Dabei hatte Chikadze sogar die Chance auf einen Submission-Sieg, entschied sich jedoch dagegen, er hatte ja einen Knockout versprochen.
„Es gab einen Punkt, da wollte ich ihn mit einer Submission finishen, aber dann ist mir eingefallen, was ich gesagt hatte, dass ich ihn ausknocken würde“, erklärte Chikadze gegenüber MMAFighting. „Ich hatte ihn in einem engen D’Arce Choke. Erst im Arm-Triangle, da hat ihn der Zaun gerettet, weil ich zwar seine Beine kontrolliert hatte, aber das Octagon hat ihm bei der Verteidigung geholen. Dann bin ich zum D’Arce rüber.“
Barboza konnte kurz durchschnaufen, sich jedoch nicht lange ausruhen. Chikadze machte weiter Druck und beendete den Kampf schlussendlich mit Schlägen in der dritten Runde. Ganz wie vorhergesagt.
„Den D’Arce hätte ich finishen können, aber mir wurde klar, dass ich ihn ausknocken wollte. Ich wollte den Kampf mit Schlägen beenden. Daher habe ich ihn wieder losgelassen. Ich bin aufgestanden und habe ihn dann mit einem ‚Three Piece and a Soda‘ gestoppt.“
Denn Chikadze will nicht einfach nur seine Kämpfe gewinnen, der langjährige Kickboxer will den MMA-Fans zeigen, dass er der beste Standkämpfer seiner Gewichtsklasse ist. Dafür bringt er sich auch selbst in Gefahr, wenn die UFC und die Fans am Ende mehr Wertschätzung für ein Können haben.
„Edson ist ein sehr gefährlicher Typ. Es gab Stimmen, die gemeint haben, weil er schon 35 ist, ist er nicht mehr in Top-Form. Aber er ist sehr gut in Schuss. Er hat viele Vorteile gegenüber den anderen Federgewichten. Ich glaube, dass war der beste Edson. Er war explosiv und stark.“
„Ich habe mich im Kampf wie in der Matrix gefühlt. Ich habe mir den Kampf schon ein paar Mal angesehen und so wie ich mich bewegt habe, das war anders. Ich hatte dieses Mal viel Zeit, mich vorzubereiten. Weil ich so gut vorbereitet war, habe ich im Vorfeld allen gesagt, dass sie vorher nur einen kleinen Teil von Giga gesehen haben. Jetzt komme ich in diesen Modus, in dem die Leute wirklich sehen, wozu ich fähig bin.“
Dass ist eine ganze Menge, davon ist Chikadze überzeugt. Der Georgier sieht sich als Allzweckwaffe im Stand, der Kämpfe mit vielen verschiedenen Techniken beenden kann und sich auch nicht von Verletzungen zurückwerfen lässt.
„Ich habe von A bis Z alle Werkzeuge. Hände, Ellenbogen, Knie. Die Leute wissen nicht, dass ich mit einigen Verletzungen angetreten bin. Mein Bizeps war gerissen, der Meniskus und mein Außenband auch, drei Knochenbrüche in einer Faust. Das Camp war eine große Herausforderung. Nach der Knieverletzung sagte ich mir, ich beende es mit den Händen. Nach den Knochenbrüchen sagte ich mir, Ellenbogen. Dann kam der Bizeps am anderen Arm und ich habe mir was Anderes überlegt. Ich habe verschiedene Waffen und ich weiß, dass ich meine Gegner auf verschiedenen Wegen stoppen kann. Die Leute können jetzt mein Arsenal sehen und vergleichen.“
Zwar wurde Chikadzes Wunsch nicht erfüllt, trotz des Sieges über Barboza sprang er nicht in die Top 5 des Federgewichts, als selbsternannter bester Standkämpfer im MMA hofft der 33-Jährige nun darauf, sich mit der Elite der Gewichtsklasse zu messen.
„Ich habe mit Karate begonnen und war mehrmals nationaler Meister, Europameister, zwei Mal Weltmeister. Dann bin ich zum Kickboxen, habe dort zwei Mal die WM gewonnen, war Europameister und ich rede da vom höchsten Level. Ich habe für Glory gekämpft, dort gewonnen und schon dort sind mir alle aus dem Weg gegangen.“
„Jetzt bin ich in der UFC und wieder nimmt niemand einen Kampf gegen mich an. Sie reden alle nur, aber sie ignorieren mich. Wer ist derzeit ein besserer Striker im MMA? Israel Adesanya hat einen sehr guten Stil. Es gibt noch ein paar gute Jungs, aber niemand hat das geleistet, was ich geschafft habe, die Zahlen sprechen für mich.“