Laut Cheftrainer: Darren Till trat mit gerissenem Kreuzband an
Darren Till schlitterte am Samstag in die vielleicht größte Krise seiner UFC-Karriere. Der Engländer musste sich in Las Vegas Derek Brunson vorzeitig geschlagen geben und verlor damit den vierten seiner letzten fünf Kämpfe. Dabei scheint Till ein Opfer seiner eigenen Sturheit zu sein. Wie sein Coach angibt, entschied sich der 28-Jährige trotz einer schweren Knieverletzung in der Vorbereitung gegen den Rat seiner Trainer und für den Kampf.
Denn wie Kaobon-Cheftrainer Colin Heron gegenüber ESPN angibt, soll sich Till schon zwei Monate vor dem Kampf beim Ringen am Knie verletzt haben. Nachdem man zuvor bereits einen Kampf gegen Marvin Vettori wegen eines gebrochenen Schlüsselbeins absagen musste, schien Till dieses Mal gar nicht erst an eine Absage zu denken.
„Es ist etwa neun Wochen vor dem Kampf beim Ringen passiert“, erklärt Heron. „Wir haben es untersuchen und genau beobachten lassen. Aber das Ergebnis war ein komplett gerissenes Kreuzband. Damit wäre er raus aus dem Kampf gewesen. Das war unser Rat und auch der Rat der Ärzte. Erhol dich, du kannst nichts machen, du musst operiert werden, kein Laufen, keine schnellen Bewegungen, kein Kontakt.“
Doch Till hatte kein Interesse daran, den nächsten Kampf abzusagen. Zum Zeitpunkt der Verletzung war die Veranstaltung am 4. September zudem noch für London geplant. Ein Heimspiel würde er sowieso nicht auslassen.
„Darren ist eben Darren. Er sagt uns ‚Gib mir zwei Wochen und dann sehen wir, ob ich an den Pratzen arbeiten und laufen kann‘. Ich sage ihm, dass das nichts wird und dass ein Kreuzband nicht von alleine verheilt, Operation und sechs Monate Reha. Aber ehe man es sich versieht, hat er mich bequatscht, wie immer. Ich habe da nur noch eine Option, ihn bei seiner Entscheidung unterstützen. Auch wenn er meinen Rat nicht annimmt, stehe ich ihm bei. Ich kann ihn ja nicht enterben. Wir haben das Beste herausgeholt.“
Zeitweise sah es für Till gar nicht schlecht aus. Der Engländer konnte Brunson mit Treffern unter Druck setzen, war dann am Ende jedoch selbst derjenige, der gestoppt wurde. Brunson ließ den Engländer in der dritten Runde in einem Rear-Naked Choke abklopfen. Wie Heron ausführt, hätte Tills Entscheidung nicht nur für ihn, sondern für viele andere Menschen Konsequenzen.
„Keiner kann seinen Mut kritisieren, nur die Entscheidung. Wir haben hoch gepokert und nicht gewonnen. Es gab viel, was da reingespielt hat. Er hatte lange nicht gekämpft. Dann wurde dieses Event um ihn herum gebaut. Es hieß ja erst London und ohne Till im Hauptkampf hätte es vielleicht kein Event gegeben. Teamkollegen wollten dort kämpfen, es gab viel Druck. Aber er ist jemand, der einfach sagt ‚Scheiß drauf, wir machens‘.“