UFC Vegas 42 Preview: Stolpert Max Holloway über „El Pantera“?
Was lange währt, wird endlich gut. Nachdem ein Termin im Sommer nicht gehalten werden konnte, kommt es nun am Samstag im Hauptkampf von UFC Vegas 42 zum Comeback von Yair Rodriguez gegen den designierten Titelherausforderer Max Holloway in Las Vegas.
Sowohl das Vorprogramm als auch das Hauptprogramm von UFC Vegas 36 werden auf dem UFC Fight Pass übertragen, der ab 9,99 Euro monatlich auf ufc.tv erhältlich ist. Das Hauptprogramm wird zudem auf DAZN gezeigt. Ein Abo kostet dort monatlich 14,99 Euro mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit, oder 149,99 Euro im Jahr. Der erste Monat ist gratis. Für UFC-Events fallen keine weiteren Kosten an.
Anbei die Startzeiten:
Vorprogramm (ufc.tv): Samstag, 13. November, 19 Uhr
Hauptprogramm (ufc.tv/DAZN): Samstag, 13. November, 22 Uhr
Der Main-Event: Max Holloway vs. Yair Rodriguez
Wer rastet, der rostet. Eigentlich hätte sich Max Holloway (22-6) allein mit seiner Leistung im vergangenen Jahr gegen Champion Alexander Volkanovski einen Titelkampf verdient, doch da der Australier zuletzt erst von einer Verletzung, dann einer Covid-Infektion sowie den Dreharbeiten zu The Ultimate Fighter verhindert war, die in einer Titelverteidigung gegen Brian Ortega mündeten, muss der Hawaiianer eben Umwege gehen.
Bereits im Januar sicherte sich der Ex-Champion einen der dominantesten Siege seiner Karriere, als er mit 445 „significant strikes“ gegen Calvin Kattar einen UFC-Rekord für Wirkungstreffer aufstellen konnte und seine Stellung als Top-Herausforderer eindrucksvoll untermauerte. Der Hawaiianer will nicht auf Titelkämpfe warten, sondern notfalls so lange die anderen Kandidaten ausschalten, bis der UFC keine Wahl mehr bleibt, als ihn ein drittes Mal gegen Volkanovski zu stellen. Der Hawaiianer nimmt gerne die Treppe, statt im Aufzug nach oben zu fahren, formulierte er es auf einem Pressetermin.
Schlechte Aussichten also für Yair Rodriguez (13-2). Denn „El Pantera“ kehrt zum ersten Mal seit seinen zwei Duellen mit Jeremy Stephens im Herbst 2019, von denen das erste in einem No Contest endete, ins Octagon zurück. Der 29-Jährige hatte seitdem mit einer Knöchelverletzung zu kämpfen und wurde zeitweise von der USADA gesperrt, weil er seinen Aufenthaltsort nicht mitgeteilt hatte und daher nicht von Dopingkontrolleuren getestet werden konnte.
Rodriguez gehörte zuvor zu den spektakulärsten Kämpfern des Federgewichts und konnte Andre Fili mit einem Flying Head Kick und BJ Penn per Front Kick ausknocken. Gegen Chan Sung Jung packte er einen Ellenbogenschlag aus und schickte den Koreaner in buchstäblich letzter Sekunde auf die Bretter. Von einem Kampf gegen Frankie Edgar abgesehen, konnte Rodriguez alle UFC-Kämpfe für sich entscheiden. Nun ist er bereit, wieder ins Titelrennen einzugreifen.
Doch die Aufgabe ist nach dieser langen Auszeit alles andere als leicht. Holloway zeigte sich zuletzt wieder auf absoluter Höhe mit dem Champion und untermauerte seinen Platz als die Nummer 2, wenn nicht sogar 1b im Federgewicht. Doch was Holloway seinem Kontrahenten an Grundlagen im Stand voraushat, kann der Mexikaner über Länge und das Überraschungsmoment kontern. Holloway geht als immenser Favorit in die Begegnung, doch wenn Rodriguez eins gezeigt hat, dann dass er bis zur letzten Sekunde K.o.-gefährlich ist. Sofern die lange Pause ihm nicht zu sehr zugesetzt hat.
Die weiteren Kämpfe
Die Fight Night ist dabei erneut wie ein Box-Event aufgebaut. Starker Hauptkampf, ansonsten vor allem Füllmasse und das auch ohne die Verletzungs-, Krankheits- und sonstigen Absagen. So mussten in den letzten Wochen etwa Kevin Holland und Ovince St. Preux Kämpfe für die Fight Night absagen.
So erwartet MMA-Fans auch ein alles andere als hochklassiger Co-Main Event, wenn sich die Schwergewichte Ben Rothwell (39-13) und Marcos Rogerio de Lima (18-7-1) gegenüberstehen. Beide haben derzeit nichts mit den Ranglisten und schon gar nichts mehr mit dem Titelrennen zu tun, doch gerade Rothwell scheint seinen zweiten Frühling zu erleben. Der 40-Jährige mit den unkonventionellen Bewegungen ist ein unterschätzter Grappler mit ordentlicher Cardio für ein Schwergewicht und sollte mit dieser Kombination beide großen Schwächen des Brasilianers ausnutzen können.
Auf der Matte fühlt sich auch Felicia Spencer (8-3) am wohlsten. Die Kanadierin muss jedoch dringend wieder angreifen. Wurde ihr in den letzten Jahren noch Respekt gezollt, nachdem sie sowohl gegen Cris Cyborg als auch Amanda Nunes über die Distanz ging, scheint sie nach ihrer jüngsten Niederlage den Anschluss zu verlieren. Daher gibt es nun auch ein vermeintliches Geschenk von der UFC in Leah Letson (5-1). Die 29-Jährige nahm 2018 an der 28. TUF-Staffel teil und schied gegen die spätere Siegerin Macy Chiasson aus, bevor sie gegen Julia Stoliarenko ihr UFC-Debüt feierte. Nachdem Verletzungen und eine Schilddrüsenunterfunktion Letson jahrelang zurückwarfen, kehrt sie nun zurück, um ihre UFC-Karriere endlich in Angriff zu nehmen.
Ganz ohne potenzielle Highlights ist die Fight Night natürlich nicht, hier sticht insbesondere das Duell zwischen Miguel Baeza (10-1) und Khaos Williams (12-2) heraus. Beide standen vier Mal für die UFC im Käfig, gewann je drei Kämpfe und sicherten sich dabei jeweils zwei Boni für die Performance oder den Kampf des Abends.
Darauf schielen auch die Bantamgewichte Song Yadong (17-5-1) und Julio Arce (17-4). Der junge Chinese aus dem kalifornischen Team Alpha Male hat sich zu einem der spannendsten Bantamgewichte vorgearbeitet und ist immer für einen interessanten Kampf gut. Gegen Arce, bei dem sich zuletzt Knockouts mit knappen Punktniederlagen abwechselten, will Yadong seine Ranglistenplatzierung verteidigen und den Blick in Richtung Top Ten richten.
Im Vorprogramm verstecken sich weitere spannende Duelle. Thiago Moises (15-5) will nach seinem verlorenen ersten Main Event gegen Islam Makhachev gegen den spanischen Würger Joel Alvarez (18-2) neu angreifen. In einem Top-15-Duell im Fliegengewicht treffen Cynthia Calvillo (9-3-1) und Andrea Lee (12-5) aufeinander.
Und der britische „Bonecrusher“ Marc Diakiese (14-4) holt seinen Kampf gegen Rafael Alves (19-10) nach. Diakiese musste sich bisher nur Kämpfern geschlagen geben, die mittlerweile entweder Teil der Rangliste (Hooker, Fiziev) sind oder in ihrem direkten Fahrwasser (Haqparast, Klose) mitschwimmen. Davon ist Alves noch weit entfernt. Der Brasilianer fiel bisher nicht sehr positiv in der UFC auf. Vor seinem geplanten Debüt stellte er einen UFC-Rekord auf, als er sich zwölf Pfund zu schwer einwog und damit nicht nur das Limit der geplanten, sondern auch der darüber liegenden Gewichtsklasse verpasste. In seinem ersten echten Einsatz unterlag er dann Damir Ismagulov.
Das Programm in der Übersicht:
UFC Fight Night
13. November 2021
UFC Apex in Las Vegas, Nevada, USA
Max Holloway vs. Yair Rodriguez
Ben Rothwell vs. Marcos Rogerio de Lima
Felicia Spencer vs. Leah Letson
Miguel Baeza vs. Khaos Williams
Yadong Song vs. Julio Arce
Vorprogramm
Thiago Moises vs. Joel Alvarez
Cynthia Calvillo vs. Andrea Lee
Collin Anglin vs. Sean Woodson
Cortney Casey vs. Liana Jojua
Marc Diakiese vs. Rafael Alves
Kennedy Nzechukwu vs. Da Un Jung