Khabib erleichtert: Oliveira verdient den Titel, Chandler hätte sich falsch angefühlt.
Im Mai wurde die Vakanz auf dem Thron des UFC-Leichtgewichts gefüllt. Dabei konnte sich Charles Oliveira mit einem Zweitrunden-Knockout gegen Michael Chandler durchsetzen und damit die Nachfolge von Khabib Nurmagomedov antreten, der im Oktober seinen Rücktritt verkündet und den Titel Monate später für vakant erklärt hatte. Dieser gibt dem Brasilianer nun seinen Segen, sieht aber keine lange Regentschaft kommen.
„Er verdient es, der Champion zu sein“, sagte Nurmagomedov auf einem Pressetermin. „Acht Siege in Folge, sieben davon vorzeitig und nur gegen Ferguson über die Punkte. Er verdient den Gürtel, er beendet so viele Kämpfe und hat UFC-Rekorde. Es wäre traurig, wenn Chandler schon nach zwei UFC-Kämpfen Champion geworden wäre. Es wäre nicht richtig. Oliveira hat sich sehr verbessert und ich freue mich für ihn. Wenn jemand Erfolg hat, muss man das respektieren. Er verdient den Titel.“
Doch trotz des Respekts gegenüber Oliveira glaubt Nurmagomedov nicht, dass sich der Brasilianer lange auf dem Thron halten wird. Nurmagomedov sieht bereits seit längerem seinen Teamkollegen Islam Makhachev auf dem besten Weg zum Champion, doch bis es so weit ist, könnte Oliveira bereits von Dustin Poirier entthront worden sein, der zuvor jedoch noch im Juli an Conor McGregor vorbeimuss.
„Ich glaube nicht, dass Oliveira noch Champion ist, wenn Makhachev auf das Level kommt“, so Nurmagomedov weiter. „Nicht falsch verstehen, ich habe großen Respekt vor Oliveira. Aber ich glaube, wenn sich Islam in einem Jahr die Ranglisten hochgekämpft hat, gibt es einen anderen Champion. Ich glaube, es wird Dustin Poirier sein.“
Poirier unterlag Nurmagomedov selbst im Jahr 2019 in Abu Dhabi in der zweiten Runde, kämpfte sich mit Siegen über Dan Hooker und Conor McGregor jedoch zurück ins Titelrennen. Für einen dritten McGregor-Kampf verzichtete der „Diamond“ auf einen Kampf um den vakanten Titel gegen Oliveira. Den könnte er nach einem erneuten Sieg über McGregor immer noch nachholen.
Sollte Poirier den Titel holen, könnte das erneut für Nachfragen bei Nurmagomedov nach einem Comeback sorgen. Der zurückgetretene Kämpfer sieht diese Fragen schon kommen, erteilt ihnen jedoch schon eine Absage.
„Diese Fragen werden nie aufhören. Ich werde auch in zehn Jahren noch nach einem Comeback gefragt. ‚Oh, es gibt Kämpfer, die mit 42 noch im Käfig stehen, kommst du zurück?‘ Die Fragen werden immer relevant sein, aber an eurer Stelle würde ich für mein Comeback nicht den Atem anhalten. Da könnt ihr lange darauf warten.“