Jones-Coach Winkeljohn: Jon hat kein Interesse an Miocic, will die größte Herausforderung
Seit mittlerweile anderthalb Jahren warten MMA-Fans auf einen Kampf von Jon Jones. Der frühere Halbschwergewichts-Champion legte im letzten Herbst seinen Titel ab und kündigte einen Wechsel ins Schwergewicht an. Dort blieb er bisher noch untätig. Und solange kein Titel auf dem Spiel steht, wird das auch so bleiben, verrät sein Coach Mike Winkeljohn.
Denn erst vor wenigen Tagen brachte UFC-Präsident Dana White einen Kampf zwischen Jones und dem entthronten Schwergewichts-Champion Stipe Miocic ins Gespräch. Laut Winkeljohn jedoch keine wirkliche Alternative für den Kämpfer.
„Es reizt mich nicht“, sagte Winkeljohn dem Submission Radio. „Nicht, dass es was damit zu tun hätte, ob es mich reizt, aber so wie ich das von außen sehe, gilt das auch für Jon. Er will den großen Fight, die große Herausforderung. Und derzeit ist Stipe einfach nicht an dem Punkt. Stipe ist großartig, versteht mich nicht falsch, aber Jon will die größtmögliche Herausforderung, so denkt er.“
„Aber das ist nur meine Einschätzung. Es fühlt sich nicht so aufregend für Jon an, es ergibt keinen Sinn. Nach dem Titel zu greifen, das ergibt Sinn, denn ehrlich gesagt ist Jon Pound-for-Pound der beste Kämpfer der Geschichte, warum sollte er einen normalen Kampf machen? So wir nicht glauben, dass er sich an den neuen Körper gewöhnen muss, brauchen wir das nicht. Jon gewöhnt sich an die neue Größe, er braucht keinen Aufwärmkampf. Er ist bereit, loszulegen und will die große Herausforderung.“
Jones befindet sich Monaten mit der UFC im Clinch über die Summe, die er als Gage für einen Titelkampf im Schwergewicht erwartet. Die UFC legte nach dem Stocken der Verhandlungen einen Kurswechsel ein, setzte einen Interims-Titel an, nachdem Ciryl Gane den nächsten Titelkampf gegen Francis Ngannou erhalten wird. Für Jones-Coach Winkeljohn ist jedoch klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich beide Seiten einigen werden.
„Beide Seiten wissen, was sie tun. Wir gehen davon aus, dass es irgendwann klappt. Schwergewichte können lange kämpfen. Jon könnte theoretisch sogar drei oder vier Jahre Pause machen und als Schwergewicht zurückkommen. Das Problem ist dabei nur, dass sich der Sport entwickelt und die Leute jedes Jahr besser werden. Die Sprünge oben sind nicht mehr so extrem, aber man muss immer noch die neuen Techniken und Entwicklungen im Blick haben. Und Schwergewichte kämpfen bis ins höhere Alter, ich glaube, die Zeit spielt Jon sogar in die Karten.“
Der 34-Jährige hatte sich bereits ins Jahr 2022 verabschiedet, bis dahin werden regulärer und Interims-Champion im Schwergewicht ihre Titel vereinen. Danach dürften die Verhandlungen mit Jones von vorne losgehen. Wer dann Champion ist, ist Jones egal, solange er um den Titel kämpfen kann, auch wenn die Vorgeschichte für ein Duell gegen Ngannou spricht.
„Wenn es nicht Francis wäre, wäre es schon etwas enttäuschend, kein Zweifel. Das heißt nicht, dass Jon nicht ans Telefon gehen würde, um sich der neuen Herausforderung zu stellen. Jon findet immer einen Weg, zu gewinnen. Aber es wäre trotzdem schade. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ist es sogar eine bessere Herausforderung.