Jared Cannonier nach Costa-Absage: Kann ihn verstehen, einer muss für uns einstehen.
Am 21. August sollten sich Jared Cannonier und Paulo Costa miteinander im Hauptkampf einer UFC Fight Night messen. Der Brasilianer meldete sich jedoch vor wenigen Tagen vom Kampf ab. Er erklärte, nie eine Vereinbarung unterschrieben zu haben und sei sowieso unterbezahlt für einen Hauptkampf. Von Cannonier, der stattdessen auf Kelvin Gastelum treffen wird, gibt es jedoch keine Kritik, im Gegenteil.
„Ich weiß nicht, wie viel er pro Kampf bekommt, aber es ist ja ein allgemeiner Streitpunkt“, sagte Cannonier dem Submission Radio. „MMA-Kämpfer, UFC-Kämpfer, die Kämpfer bekommen generell nicht so viel Geld im Vergleich zur Liga, für die sie antreten. Ich kann ihn also verstehen. Ich kann ihn nicht dafür kritisieren, es ist ein mutiger Schritt, zu sagen, er wird nicht kämpfen, solange er nicht besser bezahlt wird. Aber einer muss ja für uns Kämpfer und bessere Bezahlung einstehen.“
Cannonier ist vom Schritt des Brasilianers beeindruckt. Immerhin ist Costa nah an einer Titelchance in der UFC. Ein einziger Sieg hätte „Borrachinha“ vermutlich eine Revanche gegen Champion Israel Adesanya und möglicherweise auch PPV-Anteile eingebracht.
„Ich würde auch keinen besseren Scheck ablehnen. Es ist seine Entscheidung, aber er muss dann eben auch die Konsequenzen tragen. Wenn er nicht kämpft, verliert er vielleicht seine Position in der UFC. Er ist noch die Nummer 2 der Rangliste und hat vor Monaten um den Titel gekämpft, er ist ganz nah dran. Mit wenigen Siegen ist er wieder voll dabei. Und mit einem Titelkampf kommen die PPV-Anteile, dann rollt der Rubel. Das habe ich zumindest gehört, so weit bin ich noch nicht.“
Costas Vorpreschen hatte ihm viel Kritik von UFC-Präsident Dana White eingebracht. Dieser riet dem Brasilianer, einfach seinen Vertrag auszukämpfen, danach könne er sich nach einer neuen Organisation umsehen, wenn er es möchte. Von Cannonier gibt es für den Schritt jedoch nur Respekt.
„Costa kämpft für etwas, für das ich auch kämpfen würde. Er kämpft auch für mich. Ich rede auch nicht schlecht über unsere Soldaten, die irgendwo gegen den Terror kämpfen.“
Stattdessen geht es für Cannonier nun gegen Kelvin Gastelum. Der einstige TUF-Sieger stand bereits mit Champion Israel Adesanya im Käfig und kehrte nach einer schwarzen Serie im Frühjahr gegen Ian Heinisch auf die Siegerstraße zurück, bevor er Ex-Champion Robert Whittaker unterlag.
„Er ist in den Top Ten und hat um den Interims-Titel gekämpft. Er hat gegen viele Jungs in der Spitzengruppe gekämpft und hat nicht nur den großen Namen, sondern auch die Skills. Wir wissen, dass er ein guter Ringer ist und Knockout-Power in den Fäusten hat. Er hat keine Angst, sich mit den großen Jungs zu prügeln. Er hat das Herz eines mexikanischen Kriegers und den riesigen Kopf, der dazugehört. Ich mag große Zielscheiben. Und er ist eine große Zielscheibe.“