Am Sonntag, den 16. August, steht der erste Pay-per-View im UFC Apex an. UFC 252 soll nicht nur klären, wer das derzeit beste Schwergewicht der Welt ist, sondern auch, wer sich als „Greatest of all time“ in dieser Gewichtsklasse bezeichnen darf. Anwärter auf diesen Titel sind Weltmeister Stipe Miocic und der Ex-Doppelchampion Daniel Cormier. Zuvor muss Sean O’Malley beweisen, dass der Hype um seine Person gerechtfertigt ist, wenn er es mit Marlon Vera zu tun bekommt. Mit Merab Dvalishvili will sich ein weiteres aufstrebendes Bantamgewicht auf dieser großen Bühne einen Namen machen. Er trifft in Las Vegas auf John Dodson.

Sowohl das Vorprogramm, als auch das Hauptprogramm von UFC 252 werden auf dem UFC Fight Pass übertragen, der ab 9,99 Euro monatlich auf ufc.tv erhältlich ist, das Hauptprogramm allerdings als PPV zum Preis von 17,89 Euro. Das Hauptprogramm wird zudem auf DAZN gezeigt. Ein Abo kostet dort monatlich 11,99 Euro mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit, oder 119 Euro im Jahr. Der erste Monat ist gratis. Für UFC-Events fallen keine weiteren Kosten an.

Anbei die Startzeiten:
Vorprogramm (ufc.tv): Sonntag, 16. August, 0:00 Uhr
Hauptprogramm (ufc.tv/DAZN): Sonntag, 16. August, 04:00 Uhr

Der Main Event: Stipe Miocic vs. Daniel Cormier

Wenn sich Stipe Miocic (19-3) und Daniel Cormier (22-2 (1 NC)) am kommenden Samstag im Käfig gegenüberstehen, wird mehr auf dem Spiel stehen als „nur“ der UFC-Titel im Schwergewicht. Das dritte Aufeinandertreffen der Rivalen wird entscheiden, wer die Trilogie gewinnt. Es wird entscheiden, wer der bessere Kämpfer von beiden ist. Und nicht zuletzt wird es in den Augen vieler entscheiden, wer sich künftig als bestes (UFC-)Schwergewicht aller Zeiten bezeichnen darf.

Beide Athleten haben genug erreicht, um diese Ehre zu verdienen. Miocic krönte sich im Jahr 2016 mit einem Knockout gegen Fabricio Werdum zum Champion und verteidigte den Gürtel anschließend drei Mal, öfter als jeder andere Weltmeister in dieser Gewichtsklasse. Auch die Bilanz des Feuerwehrmannes kann sich sehen lassen: Zu seinen Opfern zählen Namen wie Werdum, Alistair Overeem, Junior dos Santos und Francis Ngannou.

Ähnlich beeindruckend liest sich die Bilanz seines Rivalen. Daniel Cormier startete seine Laufbahn im Schwergewicht und gewann bereits in seinem zehnten Kampf das Strikeforce-Turnier gegen Josh Barnett. Nach seinem Wechsel zur UFC bezwang er die Veteranen Frank Mir und Roy Nelson auf die dominante Weise und stand bereits kurz vor einem Titelkampf. Da sein Freund und Trainingspartner Cain Velasquez zu dieser Zeit jedoch den Titel hielt, entschied sich „DC“ für das Halbschwergewicht und sicherte sich dort im zweiten Anlauf den Gürtel.

Erst 2018 kehrte der Olympionike in seine angestammte Gewichtsklasse zurück und forderte als amtierender Weltmeister den Champion Miocic heraus. Es sollte der größte Triumph in der Karriere des Daniel Cormiers werden. Kurz vor Ende der ersten Runde schickte er Miocic mit einem Haken aus dem Clinch schlafen und trat mit diesem Sieg endgültig aus dem Schatten seines großen Rivalen Jon Jones heraus. Nach einer erfolgreichen Titelverteidigung gegen Derrick Lewis stellte er sich bei UFC 241 erneut Miocic.

Nach einem starken Start von Cormier, der die ersten drei Runden allesamt für sich entscheiden konnte, übernahm Miocic im vierten Durchgang das Ruder und bearbeitete Cormier so lange mit Schlägen zum Körper, bis dieser schließlich nichts mehr entgegenzusetzen hatte und aus dem Kampf genommen wurde.

Das dritte Aufeinandertreffen muss also die Entscheidung bringen. Nach zwei Kämpfen wissen beide Kontrahenten nun ganz genau, mit welcher Strategie sie den Main Event von UFC 252 für sich entschieden können. Miocic hatte im zweiten Kampf großen Erfolg mit Schlägen zum Körper, Cormier sollte hingegen auf seine ringerischen Fähigkeiten setzen. Für die Fans gilt es in jedem Fall einzuschalten, schließlich verabschiedet sich mit Daniel Cormier am Sonntag ein ganz Großer von der MMA-Bühne.

Das weitere Programm

Im Co-Hauptkampf des Abends bekommt Sean O’Malley (12-0) die Chance, sich einem riesigen Publikum zu präsentieren und den größten Sieg seiner Laufbahn einzufahren. Der 25-Jährige machte sich nach seinem UFC-Debüt im Jahr 2017 mit seiner offenen Art schnell einen Namen und wusste auch sportlich zu überzeugen. Jeden seiner vier Kämpfe entschied er für sich, die letzten beiden sogar vorzeitig. Im Anschluss an seinen K.o.-Sieg über Eddie Wineland vor zwei Wochen wurden sogar Stimmen nach einem Kräftemessen mit Ex-Champion Cody Garbrandt laut.

Ob O’Malley diesem Hype gerecht werden kann, muss er bei UFC 252 beweisen. In Las Vegas trifft er auf den vielseitigen Marlon Vera (15-6-1), der in 14 UFC-Kämpfen ganze neun Siege vorzuweisen hat. Zuletzt siegte er gar fünfmal in Folge, bevor er gegen Song Yadong einen fragwürdigen Punktentscheid abgab. Sollte O’Malley gegen Vera eine ähnlich dominante Leitung abrufen wie gegen Wineland, wäre dies eine klare Empfehlung für einen Gegner aus den Top-10.

Zuvor stehen sich im kleinen Octagon zwei schlagstarke Schwergewichte gegenüber, die immer für einen Knockout gut sind. Jairzinho Rozenstruik (10-1) befand sich mit vier Knockout in ebenso vielen UFC-Kämpfen bereits auf der Überholspur in Richtung Titelkampf, wurde kurz vor dem Ziel jedoch abrupt gestoppt. Gegen Francis Ngannou hielt der erfahrene Kickboxer nur 20 Sekunden durch, bevor er von einem wilden Haken gefällt wurde. Nun muss er einen Schritt zurückgehen und bekommt es mit Junior dos Santos (21-7) zu tun. Der ehemalige Weltmeister ist zwar für jedes Schwergewicht eine schwere Aufgabe, wurde zuletzt aber auch zweimal vorzeitig aus dem Kampf genommen und muss nun beweisen, dass er noch oben mithalten kann.

Neben Sean O’Malley will sich mit Merab Dvalishvili (11-4) noch ein weiteres Bantamgewicht in die Diskussion um einen Titelkampf einschalten. Der 29-Jährige siegte zuletzt vier Mal in Folge und zermürbte jeden seiner Gegner mit einer Kombination aus ringerischer Klasse und nicht enden wollender Ausdauer. Nun macht er einen gewaltigen Schritt nach vorne und stellt sich dem ehemaligen Titelherausforderer John Dodson (21-11). Der fuhr seit seinem Wechsel ins Bantamgewicht zwar nur gemischte Ergebnisse ein, bewies mit einem Sieg über Nathaniel Wood im Februar aber, dass er an einem guten Tag immer noch jeden Gegner der Welt schlagen kann.

Den Auftakt zum Hauptprogramm hätten Ion Cutelaba und Magomed Ankalaev machen sollen. Der erste Kampf der beiden Halbschwergewichte endete äußerst kontrovers, nachdem Cutelaba seinem Gegner vorspielte, angeklingelt worden zu sein und der Schiedsrichter das Duell daraufhin abbrach. Ein positiver Covid-Test bei Cutelaba sorgte für eine kurzfristige Verschiebung. An ihrer Stelle stehen Herbert Burns (11-2), der zuletzt Nate Landwehr K.o. schlug und Evan Dunham abklopfen ließ, und Rückkehrer Daniel Pineda (26-13), der im vergangenen Jahr in der PFL zwei vorzeitige Siege am gleichen Abend einfuhr und beide wegen eines positiven Dopingtests wieder verlor.

Anbei das komplette Programm in der Übersicht:

UFC 252
15. August 2020
UFC Apex in Las Vegas, Nevada, USA

Hauptprogramm (DAZN & UFC.tv)

Titelkampf im Schwergewicht
Stipe Miocic vs. Daniel Cormier

Sean O’Malley vs. Marlon Vera
Junior dos Santos vs. Jair Rozenstruik
Herbert Burns vs. Daniel Pineda
John Dodson vs. Merab Dvalishvili

Vorprogramm (UFC.tv)

Jim Miller vs. Vinc Pichel
Felice Herrig vs. Virna Jandiroba
TJ Brown vs. Daniel Chavez
Livia Renata Souza vs. Ashley Yoder
Jorge Gonzalez vs. Ike Villanueva
Chris Daukas vs. Parker Porter
Kai Kamaka vs. Tony Kelley