GNP1-Matchmaker: Frankie Edgar auf Titelkurs?
Kaum große Namen, dafür umso mehr Chaos. So spielte sich die UFC Fight Night am vergangenen Wochenende in Las Vegas ab. Aufgrund des Corona-Virus und anderer Probleme fielen mehrere Kämpfe aus, zum ersten Mal steckten sich auch UFC-Mitarbeiter an. Am Ende des Abends blickte man aber trotzdem mit gutem Gefühl zurück, zu stark war der Kampf zwischen Frankie Edgar und Pedro Munhoz. Wir werden nun für die Sieger einen Blick in die Glaskugel.
Frankie Edgar
Aus dem Stand ins Titelrennen. So geht es Frankie Edgar nicht zum ersten Mal. Anders als beim Wechsel aus dem Leicht- ins Federgewicht, als er ohne Kampf in der Gewichtsklasse eine Titelchance gegen José Aldo erhielt, konnte Edgar einen nicht ganz klaren, aber umso wertvolleren Sieg über Pedro Munhoz einfahren und dessen Platz in der Top 5 einnehmen. Der Blick müsste eigentlich nach oben gehen, allerdings sind alle Kämpfer vor ihm bereits gebucht. Ein weiterer Kampf gegen José Aldo dürfte trotz neuer Gewichtsklasse kaum noch jemanden reizen, ein anderer früherer UFC-Champion wartet jedoch nur auf den nächsten Einsatz: Dominick Cruz. Auch wenn der „Dominator“ seinen Comeback-Kampf gegen Henry Cejudo abgeben musste, wer würde nicht diesem Duell zweier Ex-Champions entgegenfiebern?
Mike Rodriguez
Kurzfristig in den vorletzten Kampf des Abends hochgerutscht, machte Mike Rodriguez das Beste aus seiner Situation und sicherte sich gegen den Polen Marcin Prachnio einen frühen Knockout durch einen Ellenbogenstoß aus dem Clinch. Das Minimalziel, ein Sieg, wurde erreicht. Groß nach vorne wird ihn der Erfolg nicht bringen, Prachnio konnte in drei Anläufen in der UFC keinen Sieg feiern. Nun könnte für ihn eventuell ein weiterer Pole ein besserer Gradmesser werden, ein Kampf gegen Michal Oleksiejczuk dürfte Spannung versprechen.
Joe Solecki
Genau wie Rodriguez machte auch Solecki kurzen Prozess mit seinem Gegner Austin Hubbard und brachte ihn im Rear-Naked Choke zur Aufgabe. Der Kampf musste dafür nicht einmal auf die Matte, Solecki erklomm im Stand Hubbards Rücken und setzte dort die Submission an. Dem 26-Jährigen stehen nach zwei UFC-Siegen wahrscheinlich einige Optionen offen, die Frage ist eigentlich nur, was die UFC mit ihm plant. Für einen elitären Ringer wie Mark O. Madsen oder einen Standexperten der Marke Rafael Fiziev dürfte es noch zu früh sein. Soleckis Grappling dürfte gegen zahlreiche Kämpfer spannend werden, setzt man große Stücke auf den Amerikaner, könnte er einen Härtetest gegen Jim Miller erhalten.
Shana Dobson
Sie sorgte für eine der größten Überraschungen der UFC-Geschichte, indem sie den Hype-Zug der kasachischen Kickboxerin Mariya Agapova mit einem Zweitrunden-T.K.o. völlig entgleisen ließ. Trotz des Sieges befindet sich Dobson, die zuvor drei Mal in Folge verlor und dabei von Priscila Cachoeira in der ersten Minute ausgeknockt wurde, in der Fliegengewichts-Hackordnung ganz unten. Sie dürfte weiterhin nur als Aufbaugegnerin eingestuft werden. Als nächstes vielleicht gegen Molly McCann.
Daniel Rodriguez
Zweieinhalb Minuten Chaos lieferten Daniel Rodriguez und Dwight Grant, die eigentlich gegen ganz andere Kontrahenten eingeplant waren. Nachdem er früh ins Hintertreffen geriet, konnte sich Rodriguez wieder zurückkämpfen und Grant schließlich ausknocken. Rodriguez sicherte sich so seinen dritten Sieg in der UFC in Folge und kann getrost in die Schublade der Action-Fighter einsortiert werden. Ein Kampf gegen Miguel Baeza dürfte für ein weiteres Highlight sorgen.
