Cory Sandhagen: Wenn TJ freundlich ist, will er mich wahrscheinlich nur manipulieren
In der Nacht zum Sonntag kehrt TJ Dillashaw ins UFC-Octagon zurück und muss sich mit Cory Sandhagen messen. Bisher verhielt sich der frühere Champion stets freundlich und respektvoll seinem Gegner gegenüber. Sandhagen wird dabei sofort misstrauisch.
„Ich bin auf dem Weg in Richtung Schlachtfeld. Alle Dinge, die wir noch tun müssen, führen mich dort hin. Feindschaft lauert an jeder Ecke. So visualisiere ich die nächsten Tage“, sagte Sandhagen in einem ESPN-Interview. „So extrem es klingt, aber man kann in der Woche niemandem trauen. Ich rede nicht mit Leuten vom anderen Lager. Ich weiß nicht, mit wem sie reden. Auf diesem Level ist die Community sehr überschaubar.“
Für Sandhagen ist jedoch klar, dass er vor allem auf seinen Gegner reagieren wird. Von ihm werden keine feindseligen Sprüche ausgehen, aber er wird auch nicht zurückstecken, sollte Dillashaw versuchen, ihn einzuschüchtern.
„Wir haben nur einen Tag für den Kampf, aber wenn TJ sich vorher feindselig verhält, dann ist es das Szenario. Tut er es nicht, ist das eben das Szenario. Ich bin keiner, der sich verstellt, um andere einzuschüchtern. Mir hilft das nicht. Aber ich gehe in diese Woche mit dem Wissen, dass sich das Schlachtfeld auch auf das Apex und das Fighter Hotel bezieht.“
Das Misstrauen seinem Umfeld gegenüber bezieht sich insbesondere dann auf seinen Gegner Dillashaw, sollte dieser weiterhin so freundlich über Sandhagen sprechen. Der 29-Jährige hat dabei kein Problem, freundlich mit seinem Gegner umzugehen. Nach dem Kampf.
„Wenn er super-freundlich ist, okay, das ist wahrscheinlich ein Werkzeug, um mich zu manipulieren. Davon bin ich überzeugt. Sowas sieht man immer wieder. Die Gegner sind vor einem Kampf nett und freundlich, aber sobald es in den Käfig geht, versuchen wir schließlich immer noch, uns so weh wie möglich zu tun. Keiner geht rein und denkt sich, ich hole mir einfach die 30 zu 27. Nein. Wir wollen den Highlight-Knockout, wir wollen den Bonus. Den Sieg. Dem anderen weh tun. Da ist es egal, wie einen die andere Person vorher behandelt.“
Das schließt auch Dillashaws Dopingvergehen ein, für das der frühere Champion zwei Jahre lang gesperrt wurde. Doch auch wenn Sandhagen harte Worte für das Verhalten findet, so ist es kein zusätzliches Feuer für seine Motivation am Samstag.
„Es gibt Grenzen, die man nicht überschreitet. Keine fiesen Tricks, nichts Illegales, man sollte im Käfig nicht die Regeln brechen und man sollte auch davor und danach nichts Illegales tun, das einem Vorteile im Kampf bringt. Es ist mir eigentlich egal, er trifft seine Entscheidungen, ich treffe meine, aber als Wettkämpfer und Person ist es einfach widerlich, sich mit illegalen Mitteln einen Vorteil für eine Kampf Mann gegen Mann zu verschaffen. Aber er muss damit leben. Aber ich brauche keine Zusatzmotivation, um jemanden nicht zu mögen, als dass TJ mir den Traum nehmen will, für den ich so hart arbeite. Da brauche ich keine Geschichte drumherum, dass er ein Betrüger ist, um mich zu motivieren.“
Für Sandhagen geht es am Samstag nämlich um seine erste Titelchance. Besiegt er nach Frankie Edgar und Marlon Moraes auch TJ Dillashaw, dürfte der 29-Jährige seine Titelchance im Bantamgewicht sicher haben und sich dann auf einen Kampf gegen Petr Yan, von dessen Sieg im Rückkampf gegen Aljamain Sterling er ausgeht, vorbereiten.