Kelvin Gastelum entschuldigt sich: „Es ist peinlich.“
Dana White wehrte im Vorfeld des Kampfes von Kelvin Gastelum gegen Jack Hermansson noch Nachfragen ab, ob der Amerikaner am Scheideweg stehen würde. Mit seiner Leistung am Samstag half der 28-Jährige seinem Chef nicht gerade bei der Argumentation. Wie er selbst anschließend zugab, war es eine peinliche Leistung.
Denn nur 78 Sekunden benötigte Jack Hermansson, um Kelvin Gastelum zur Aufgabe zu bringen. Nachdem der Amerikaner einen Takedown-Versuch des Schweden ausgekontert hatte, landete er in dessen Guard und schien das Geschehen zu kontrollieren. Doch Gastelum war unzufrieden und wollte wieder aufstehen. Dabei konnte sich Hermansson das Bein des Amerikaners schnappen und einen Heel Hook zum Sieg ansetzen. Die dritte Niederlage in Serie für Gastelum.
„Es ist mir wirklich peinlich, Leute, es tut mir leid“, entschuldigte sich Gastelum auf Instagram bei seinem Team, seiner Familie und der UFC. „Ich bin viel besser als das, was man im Käfig gesehen hat. […] Man kann viele Niederlagen einstecken, aber man darf nicht besiegt sein. Vielleicht ist es sogar notwendig, Rückschläge zu erleiden, damit man weiß, wer man ist, wovon man wieder aufstehen und wie man daraus hervorgehen kann.“
Mit Rückschlägen und Niederlagen kennt sich Gastelum eigentlich aus. Der TUF-17-Champion machte der UFC bereits im Weltergewicht Sorgen, weil er wiederholt das Kampfgewicht verpasste, gegen Tyron Woodley, der ihm danach die erste Niederlage verpasste, sogar um zehn Pfund. Im Mittelgewicht schien sich Gastelum richtig heimisch zu fühlen.
Er schlug Tim Kennedy und Vitor Belfort K.o., den Sieg über den Brasilianer verlor er wegen eines auf Marihuana positiven Dopingtests. Zwar zog er gegen Chris Weidman den Kürzeren, im Anschluss konnte er jedoch erst Michael Bisping per Knockout in die Rente schicken, bevor er sich gegen „Jacaré“ Souza eine Titelchance verdiente.
Diese kam aufgrund einer kurzfristigen Not-Operation bei Robert Whittaker nicht zustande. Stattdessen kämpfte Gastelum gegen Israel Adesanya um den Interims-Titel und lieferte seine vielleicht beste Leistung in der UFC ab. Gerade einmal 15 Monate ist der Kampf her, doch wirkt es wie eine kleine Ewigkeit.
Denn schon ein halbes Jahr später musste sich Gastelum in New York Darren Till geschlagen geben. Dabei schien er nicht er selbst zu sein. Gegen Hermansson sollte ein Neuanfang auf dem Weg zum Titel erfolgen. Stattdessen setzte es die dritte Niederlage in Folge und die allererste in der ersten Runde für Gastelum.
