GSP hat kein Interesse an Silva-Fight: Ich kann nur verlieren.
Anderson Silva vs. Georges St. Pierre, dieser Kampf ging schon so oft durch die Gerüchteküche, dass man es nicht mehr zählen kann. Immer wieder sollten die Legenden aufeinanderprallen, nachdem sie ihre Gewichtsklassen dominiert hatten. Nie trafen sie aufeinander. Wahrscheinlich werden sie es nie, denn Georges St. Pierre hat kein Interesse mehr an dem Kampf, allen Gerüchten zum Trotz.
„Es wird immer Gerede über einen Kampf zwischen Anderson Silva und mir geben“, sagte der Kanadier in einer Radio-Sendung auf Sirius XM. „Der Kampf wurde mir zwei oder drei Mal am Anfang meiner UFC-Karriere angeboten. Das erste Mal, hatte ich im Weltergewicht gerade einen Lauf und stellte das Catchweight als Bedingung für den Kampf. Ich wollte danach wieder auf 170 Pfund zurück. Ich hatte auch VADA-Tests verlangt, aber irgendwas ist damals hinter den Kulissen passiert, die UFC hatte kein Interesse.“
Stattdessen setzte St. Pierre seine Regentschaft im Weltergewicht fort und verteidigte seinen Titel insgesamt neun Mal, zuletzt gegen Carlos Condit, Nick Diaz und Johny Hendricks. Nach dem Hendricks-Kampf soll die UFC zum zweiten Mal angefragt haben, vergeblich.
„Beim zweiten Mal schrieb mir Dana nach meinem Kampf gegen Johny Hendricks eine SMS und fragte, ob ich Lust hätte. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich überhaupt keine Lust mehr aufs Kämpfen und habe vier Jahre Pause gemacht. Jetzt sind die Dinge anders. Silva hat verloren. Jetzt ist es nicht mehr so interessant, gegen ihn zu kämpfen. Ich habe mehr zu verlieren als zu gewinnen.“
Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die St. Pierre jahrelang vorwarfen, der einzig echten Herausforderung aus dem Weg zu gehen und Silva absichtlich zu meiden. Auch der Brasilianer selbst äußerte diesen Gedanken und warf St. Pierre vor, nur leichte Kämpfe anzunehmen. Doch der Kanadier wehrt sich gegen den Vorwurf der Feigheit.
„Ich habe immer Angst, egal, gegen wen ich kämpfe“, so St. Pierre. „Aber ich habe in meiner Karriere viel erreicht, viele Gegner gekämpft. Die Dinge, die ich getan habe, dafür braucht man Eier und ich habe es durchgezogen. Ja, ich habe ein paar Probleme, ich bin nicht perfekt. Aber eins kann ich sagen, ich bin kein Feigling. Das ist die Wahrheit. Egal, wie viel Angst ich hatte, ich habe meinen Worten immer Taten folgen lassen. Ich habe jeden Kampf angenommen.“
Mittlerweile kann sich der Kanadier auch zu den wenigen UFC-Kämpfern zählen, die Titel in verschiedenen Gewichtsklassen halten konnten, nachdem er Michael Bisping den Gürtel im Mittelgewicht abnahm. Ein Bonus einer legendären Karriere, denn nichts ist schwerer, als seinen Titel über Jahre zu halten, sagt St. Pierre.
„Herausforderer abzuwehren ist das Schwerste. Als Champion ist man immer das Ziel. Jeder schaut auf dich, jeder studiert deine Kämpfe. Alles was du tust, haben sie schon mal gesehen. Als Herausforderer, der den Champion fordert, ist man für den Titelträger vielleicht erst seit ein paar Monaten auf dem Radar. Der Herausforderer studiert dich schon viel länger, vielleicht schon seit dem Tag deines Titelgewinns. Und der Traum jedes Typen ist es, dich zu schlagen und sie kennen deinen Stil vielleicht besser als du selbst.“
