Doppelsieg für Deutschland bei KSW 57. Abus Magomedov und Christian Eckerlin konnten ihre Debüt-Kämpfe in Polen für sich entscheiden. In den anschließenden Titelkämpfen behielten Phil De Fries und Antun Racic die Titel, Marian Ziolkowski heißt der neue Champion im Leichtgewicht.

Lange hatte Abus Magomedov auf sein KSW-Debüt gewartet. Am Samstag zeigte er dann endlich sein Können. Und wie. Gegen den zuvor unbesiegten Cezary Kesik dominierte Magomedov von der ersten Minute an. Kesik war zwar sehr aktiv, der einzige Wirkungstreffer war jedoch ein illegaler Tritt unter die Gürtellinie. Auch ein Takedown endete für den Polen fast in einer Guillotine des Düsseldorfers, der später nach eigenem Takedown einfach wieder aufstand.

Deutschlands Top-Mittelgewicht wirkte nach der ersten Runde fast enttäuscht, das Duell nicht früh beendet zu haben und holte das Vorhaben im zweiten Durchgang nach. Nachdem Magomedov weitere Treffer im Stand setzte, ging Kesik wieder zum Takedown über. Doch Magomedov war vorbereitet, fing den Polen mit einem abgewandelten Guillotine Choke ab und drehte ihn auf den Rücken. Kesik kam nicht mehr zum Abklopfen, er schlief zuvor ein. Eine eindrucksvolle Visitenkarte in Richtung KSW-Mittelgewicht.

Eckerlin siegt in KSW-Debüt

Auch Christian Eckerlin ist bei KSW angekommen. Der Frankfurter gewann sein Debüt gegen Albert Odzimkowski knapp nach Punkten. Eckerlin wirkte dabei im Stand schneller, landete mit einem Knie einen frühen Wirkungstreffer, wurde jedoch von Odzimkowski auf die Matte gezerrt. Der Frankfurter versuchte sich an einem Triangle Choke, der Pole hob Eckerlin im Gegenzug einfach hoch, doch Eckerlin ließ von der Submission ab, bevor er auf die Matte geschleudert werden konnte.

Der Pole arbeitete weiter mit Takedowns und kontrollierte das Geschehen auf der Matte, doch an Eckerlins Guard war kein Vorbeikommen, sodass der Pole kaum Schaden ausrichten konnte. Die letzte Runde gehörte dann ganz dem Frankfurter, der Odzimkowski auf Distanz hielt, Takedowns geschickt abwehrte und seine Fäuste fliegen ließ, bis die Kampfzeit endete und er geteilt nach Punkten zum Sieger erklärt wurde.

Zwei alte und ein neuer Champion bei KSW

Wenig anbrennen ließ auch Schwergewichts-Champion Phil de Fries. Der Engländer ging wie ein heißes Messer durch die Butter namens Michal Kita und bearbeitete früh das Auge des 40-jährigen Veteranen, der nur unter großer Mithilfe der Cutmen in die zweite Runde durfte. Dort hatte er jedoch kein Glück mehr, wurde am Zaun auf die Matte gebracht und mit Schlägen bearbeitet, bis der Ringrichter nach 50 Sekunden den Kampf beendete.

Marian Ziolkowski heißt der neue Champion von KSW im Leichtgewicht. Der „Golden Boy“ setzte sich in einem packenden Duell gegen Roman Szymanski durch und beendete den Kampf mit einem Tritt zur Leber und darauffolgenden Schlägen am Boden in der vierten Runde. Ziolkowski trat damit die Nachfolge von Mateusz Gamrot an und glich gegen Szymanski aus, gegen den er vor vier Jahren eine Niederlage einstecken musste.

Im ersten Titelkampf des Abends verteidigte Antun Racic seinen Titel im Bantamgewicht erfolgreich gegen Bruno Santos. Der Brasilianer begann stark und brachte Racic auf der Matte wiederholt in Bedrängnis. Doch der Champion kämpfte sich mit Takedowns und guten Treffern im Stand zurück, während Santos zusehends die Luft ausging. Nach fünf spannenden Runden ging es an die Punktrichter, die Racic die letzten drei Runden und damit den Sieg zusprachen.

Mankowski siegt im Duell der Ex-Champions

Im Duell der beiden Ex-Champions setzte sich Borys Mankowski gegen Artur Sowinski durch. Der „Tazmanian Devil“ attackierte wiederholt mit Submissions und brachte Sowinski schon in der ersten Runde fast in einem Arm-Triangle Choke zur Aufgabe. Sowinski kämpfte sich durch, musste weitere Submissions abwehren, verlor am Ende jedoch klar nach Punkten.

Patrick Kincl schlug zuvor den polnischen UFC-Veteranen Tomasz Drwal K.o. Der Slowake, der einst gegen Roberto Soldic für den Titelkampf im Weltergewicht geplant war, zerlegte Drwal mit schweren Fäusten, bevor er mit einer Rechten noch in der ersten Runde den K.o.-Treffer landete.

Marcin Krakowiak brachte im ersten polnischen Derby des Abends seinen Landsmann Kacper Koziorzebski mit einem Guillotine Choke in der letzten Minute zur Aufgabe und erhielt anschließend von seinem Trainer dafür den Braungurt. Krakowiak sicherte sich damit auch seinen zehnten Erfolg vorzeitig.

Die Ergebnisse in der Übersicht:

KSW 57
19. Dezember 2020
Lodz, Polen

Titelkampf im Schwergewicht
Phil de Fries bes. Michal Kita via T.K.o. (Schläge) nach 0:50 in Rd. 2

Titelkampf im Leichtgewicht
Marian Ziolkowski bes. Roman Szymanski via T.K.o. (Kick & Schläge) nach 4:01 in Rd. 4

Borys Mankowski bes. Artur Sowinski einstimmig nach Punkten (30:26, 30:25, 29:27)

Titelkampf im Bantamgewicht
Antun Racic bes. Bruno Santos einstimmig nach Punkten (48:47, 48:47, 48:47)

Abus Magomedov bes. Cesary Kesik via Guillotine Choke nach 1:53 in Rd. 2
Patrick Kincl bes. Tomasz Drwal via K.o. (Schläge) nach 4:23 in Rd. 1
Marcin Krakowiak bes. Kacper Koziorzebski via Guillotine Choke nach 4:07 in Rd. 3
Christian Eckerlin bes. Albert Odzimkowski geteilt nach Punkten (29:28, 28:29, 29:28)