TJ Dillashaw: Dopingsperre hatte nicht nur Nachteile
Zwei Jahre lang war TJ Dillashaw zum Zuschauen verdammt, nachdem er positiv auf EPO getestet wurde. Der Amerikaner, der in diesem Zusammenhang seinen Titel im UFC-Bantamgewicht für vakant erklärte, blieb jedoch nicht untätig und schaffte Bedingungen, die ihm heute erlauben, nicht mehr auf Kämpfe angewiesen zu sein. Auf die Frage, ob er die Doping-Sperre rückgängig machen könnte, wenn er wollte, hatte Dillashaw daher auch eine ehrliche Antwort im Submission Radio.
„Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Das ist eine schwere Frage. Natürlich musste ich mich mit sehr viel Mist herumschlagen, aber in dieser Zeit ist so viel Gutes entstanden, dass ich wirklich nicht weiß, ob ich es ungeschehen machen würde. Wer weiß, was sonst passiert wäre?“
Dabei geht es Dillashaw nicht um das Ergebnis des Kampfes, sondern um die Möglichkeiten, die sich ihm während seiner Zwangspause präsentierten. Sowohl geschäftlich als auch persönlich kann der einstige Champion ein positives Resümee seiner Dopingsperre ziehen.
„Die Geschäfte, die ich in dieser Zeit gründen konnte und die Zeit, die ich mit meinem Dreijährigen verbringen konnte. Ich muss für meinen Lebensunterhalt nicht mehr kämpfen. Kämpfen bezahlt nicht mehr meine Rechnungen“, führte Dillashaw aus.
Dillashaw gründete Ende 2019 mit einem Geschäftspartner die Marke Flavor Republic und vertreibt dabei Diät-geeignete Gewürze. Zudem betreibt er in einem Vorort von Los Angeles als Franchise-Nehmer eine Saftbar namens Clean Juice. Keine Ironie.
Mit diesen geschäftlichen Entwicklungen im Rücken kann der 35-Jährige nun entspannter in seine Vorbereitung und das Training gehen, schließlich muss er nicht mehr kämpfen. Aber er will es immer noch und hat weiterhin den Titel, den er einst wegen der Sperre verlor, zurückzugewinnen.
„Ich arbeite immer sehr hart im Training. Meine ganze Arbeit im Gym, um mich für einen Kampf vorzubereiten, soll sicherstellen, dass es meiner Familie und mir auch gutgeht, wenn ich irgendwann nicht mehr kämpfe. Es läuft großartig. Ich muss mich nicht mehr um große Sponsoren kümmern. Ich muss mir vor einem Kampf keine Gedanken mehr um meine Gage machen. Ich habe die Möglichkeit, weiterzukämpfen, wenn ich kämpfen will. Und ich hole mir meinen Titel zurück.“
Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Nachdem er sich in seinem Comeback im Juli knapp nach Punkten gegen Cory Sandhagen durchsetzen konnte, scheint Dillashaw bereits aussichtsreichster Kandidat auf den nächsten Titelkampf zu sein, nachdem Petr Yan und Champion Aljamain Sterling am 30. Oktober bei UFC 267 ihre Revanche ausgekämpft haben.