Jorge Masvidal: Wenn Kamaru so weitermacht, werde ich zum Fan.
Nachdem er monatelang auf seine Revanche gegen Kamaru Usman hingearbeitet hatte, ging es für Jorge Masvidal ganz schnell. Schon in der zweiten Runde ging er von einer Rechten K.o., zum ersten Mal in seiner Karriere. Das historische Ereignis nötigt Masvidal Respekt ab, das gab er in einem Interview mit Ariel Helwani offen zu.
„Ich war schon weg, bevor ich am Boden aufschlug. Das ist mir noch nie in meiner Karriere passiert. Daher weiß ich zu schätzen, was er getan hat. Ich sehe die Bilder und denke mir, ‚Wow, perfektes Timing‘“, lobte Masvidal seinen Gegner. „Das Antäuschen, ich dachte, er geht zum Takedown über und als ich realisiert habe, dass er es nicht macht, war es zu spät.“
„Ich habe die Information falsch gelesen, er hat das gut getarnt und so hat er das Ergebnis erzielt. Der Moment, davon bin ich ein Fan, weil ich den Sport so sehr liebe und es war eine schöne Technik. Aber wenn er so weitermacht, werde ich auch sein Fan“, so Masvidal weiter.
Der Amerikaner hatte in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder schlecht über Usman gesprochen und vor allem dessen Kampfgeist und Knockout-Power in Zweifel gezogen. Erst kürzlich erklärte Masvidal, niemand würde so weich zuschlagen wie Usman. Usman belehrte ihn eines Besseren, doch Masvidal weist von sich, dass er die Schlaghärte Usmans unterschätzt habe.
„Ich würde nicht sagen, dass ich seine Power unterschätzt habe. Vielleicht habe ich nicht damit gerechnet, dass er nach dem ersten Kampf so viele Veränderungen vornimmt. Ich dachte, er stürmt häufiger auf mich zu, ich habe mich mehr auf das Ringen vorbereitet, ich dachte, er würde mehr ringen wollen. Hut ab vor ihm. Das war perfekt.“
Masvidal erklärte darüber hinaus, dass der erste Kampf gegen Usman vor einem Jahr eventuell ein Fehler gewesen sei, weil er sich im Anschluss zu sehr darauf konzentriert hatte, Usmans Taktik aus dem ersten Kampf in der Revanche zu verhindern. Nichtsdestotrotz will das Weltergewicht nach einer kurzen Auszeit direkt wieder ins Gym und noch in diesem Jahr einen weiteren Kampf absolvieren. Und auf lange Sicht auch wieder um den Titel mitreden.
„Ich liebe diesen Sport. Ich kann nicht zurücktreten, ohne den Titel zu gewinnen. Ich bin 36 Jahre alt. Ich kann im Gym immer noch Gas geben und fühle mich nicht überwältigt, auch nicht von den jungen Kämpfern. Warum also nicht noch einen Anlauf wagen?“