Chris Weidman gibt nicht auf: Ich will weiterkämpfen.
Chris Weidman hatte vor seinem Kampf bei UFC 261 gegen Uriah Hall über einen Titelkampf spekuliert, dann platzten seine Träume auf die schmerzhafteste Art. Beim ersten Tritt brach er sich den Unterschenkel. Doch der 37-Jährige ist noch nicht fertig mit dem MMA-Sport. Auch wenn er weiß, dass es lange dauern wird, will er weiterkämpfen.
„Es ist so frustrierend und ich weiß, wie viel Arbeit vor mir liegt, aber ja, ich will weiterkämpfen“, sagte Weidman in einem Interview mit ESPN. „Ich weiß, wie gut ich bin und ich will es der Welt beweisen können. Ich habe nicht mehr viele Jahre in diesem Sport, aber mein Körper hat sich noch nie so gut angefühlt, wie vor dem letzten Kampf. Es ist unfassbar, was passiert ist. So zum Kotzen. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, der Welt mein Können zu zeigen, aber es ist passiert. Ich will nur eine Möglichkeit, das zu tun, wozu ich imstande bin, solange ich es noch kann.“
Weidman hatte sich schon mit der ersten Aktion des Kampfes das rechte Bein gebrochen. Zwölf Stunden später hatte man den früheren UFC-Champion bereits operiert, sodass er sich hoffnungsvoll zu Wort meldete. Doch langsam setzt die Erkenntnis ein, wie lange Weidman nicht nur auf das Training, sondern auf grundlegende Körperfunktionen wie das Gehen verzichten muss.
„Wenn ich meinen Körper wieder an den Punkt bekomme, an dem ich mich wieder wie früher fühle, will ich zu 100 Prozent einen Kampf. Das wird nicht einfach sein und die ersten zehn Tage waren schon schwerer, als ich es mir je vorgestellt hätte. Es ist ein sehr, sehr langer Weg. Ich glaube, ich werde zwei Monate nicht gehen können, kann das Bein nicht belasten, ich werde nur im Bett liegen.“
Wie Weidman ausführt, hatte er zeitweise sogar Angst, dass sein Bein amputiert werden müsste. Zwar kam er noch mit dem Schrecken davon, doch schon der Start in die Erholungsphase verläuft durchwachsen. Anderthalb Wochen nach seiner Operation ist das Gefühl in seinem Fuß immer noch nicht richtig zurück. Weidman hofft, dass sich das mit Beginn der Reha bessern wird.
„Ich habe immer noch kein Gefühl in meinem Bein. Die Sohle und ein paar Zehen fühlen sich immer noch so an, als wären sie eingeschlafen. Ich habe keine Ahnung, wie lange Nerven brauchen, um zurückzukommen oder ob sie überhaupt zurückkommen. Vielleicht nie. Das wäre nicht gut. Ich habe mit Ärzten gesprochen und die Propriozeptoren im Fuß (Sinneszellen, die der Wahrnehmung von Stellung Bewegung des Körpers im Raum dienen, Anm. d. Red.) sind äußerst wertvoll, ich muss also dringend das Gefühl im Fuß zurückbekommen. Ich habe meine Zehen bewegt, ich habe gefühlt, dass sie da sind, aber es war nicht normal. Als wären sie eingeschlafen. Ich hoffe, das geht zurück.“