Tony Ferguson schimpft: Ich bin kein Stück Fleisch.
Tony Ferguson ist seit Jahren ein Company Man für die UFC. Sein Interims-Titel wird einfach wieder abgenommen? Ferguson kämpft weiter. Eine Corona-Pandemie verhindert einen Titelkampf? Ferguson nimmt einfach den nächsten Gegner. Auf ein Entgegenkommen durch die UFC muss „El Cucuy“ hingegen wieder einmal lange warten. So auch im Vorfeld von UFC 254. Dort sollte Ferguson gegen Dustin Poirier kämpfen. Das Problem dabei? Der Kämpfer erfuhr als letztes davon. Nun will er einfach wieder kämpfen, in welcher Disziplin ist egal.
„Ich werde bald kämpfen“, kündigte Ferguson an. „Die Leute werden sehen, dass ich wieder aktiv werde, auf welche Art auch immer.“ Eine vage Ankündigung, die für Ferguson nicht zwangsläufig auf einen UFC-Kampf hinausläuft. So könnte es auch auf Ringen oder Grappling hinauslaufen, nachdem der Kampf gegen Dustin Poirier bei UFC 254 nicht zustande kam. Laut Ferguson gab es von der UFC nie ein konkretes Angebot, weder für einen Kampf gegen Poirier, noch gegen UFC-Neuzugang Michael Chandler.
„Ich höre, dass die UFC noch einen Main Event für November und Dezember benötigt. Mein Agent hat der UFC gesagt, dass ich bereit zum Kämpfen bin, aber wir wollen erst einmal das Gage verhandeln, wenn sich der Gegner wieder ändert. Die UFC weiß, dass ich immer bereit bin und nie ein Problem mit den Kämpfen habe.“
Dafür scheinbar mit seinem Chef Dana White. Der UFC-Präsident brachte als erstes das Gespräch auf den Kampf zwischen Ferguson und Poirier und schien die beiden Kämpfer durch die öffentliche Erwähnung und den Druck der Fans zur Einigung bewegen zu wollen. Obwohl er vorher kein Wort mit Ferguson sprach. Auch ein Kampf gegen Michael Chandler verschwand aufgrund mangelnder Kommunikation wieder in der Schublade. Am Ende schob White Ferguson die Schuld zu und erklärte, der Kämpfer sei untergetaucht.
„Dana White wollte einfach für mich sprechen“, so Ferguson weiter. „Er hat sich hingestellt und allen erzählt ‚Tony wird den Kampf machen‘. Wir sind keine Freunde, Kollege. Ich habe ihn nie als Freund bezeichnet, es ist rein geschäftlich. Ich bin da, wenn ich gebraucht werde. Ich bin Unternehmer, ich mache mein Ding. Ich liebe die UFC und das alles, aber ich bin kein Stück Fleisch. […] Ich mache keine Joe Rogan Podcasts und ich gehe bei Dana nicht ans Telefon, ich bin zu beschäftigt damit, zu trainieren, zu arbeiten und zu versuchen, mein Leben zu verbessern nach all dem Dreck, den ich schon durchgemacht habe.“
Das Leichtgewicht redete sich weiter in Rage, denn ihn stört die Tatsache, dass Michael Chandler nun als Ersatz für den Titelkampf zwischen Khabib Nurmagomedov und Justin Gaethje benannt wurde. Insbesondere, weil sich die UFC gegenüber ihm und Poirier knausrig zeigte, aber bei Chandler die Geldbörse öffnete.
„Ein neuer Typ kommt hinzu, von dem ich keine Ahnung habe, wer es ist“, so Ferguson. „Ich verstehe es auch marketingtechnisch nicht, der Typ hat keine 100.000 Follower auf Twitter. Die UFC will ihn bekannt machen, indem er gegen mich und im Programm des Khabib-Events kämpfen soll. Das verstehe ich. Aber dann bezahlt ihn doch nicht besser als uns. Er hat noch nichts in der UFC gezeigt.“
Für Ferguson geht es indes nur darum, wieder aktiv zu sein und wieder auf die Jagd nach dem Titel zu gehen. Der 36-Jährige schließt auch einen Wechsel ins Weltergewicht nicht aus, der Fokus liegt jedoch noch im Leichtgewicht. „Jeder will den Kampf zwischen Khabib und mir sehen, oder?“, so Ferguson.
„Ich muss mir das Recht neu verdienen. Ok, cool. Aber wird es? Dustin? Chandler? Es ist mir egal. Ich habe immer gesagt, dass es wie ein Turnier sein wird. Jetzt kommen neue Leute dazu. Alles klar, dann nochmal von vorn.“
