Leon Edwards: Kein Interesse an Kämfpen gegen „Wonderboy“ und Chimaev
Das Weltergewicht der UFC gehörte in den letzten zwölf Monaten zu den turbulentesten Gewichtsklassen der Liga. An einem Athleten zog die Entwicklung allerdings komplett vorbei: Leon Edwards. Der Engländer scheint das fünfte Rad am Wagen des Titelrennens zu sein, ist selbst aber nur an Kämpfen interessiert, die ihm eine Titelchance einbringen.
Acht Siege in Folge, darunter Erfolge über namhafte Konkurrenz in Ex-Champion Rafael dos Anjos, Gunnar Nelson und Donald Cerrone sowie eine Vorgeschichte mit Champion Kamaru Usman reichen in der UFC scheinbar nicht, um sich eine Titelchance zu sichern. Denn das kann Leon Edwards vorweisen.
Der 29-Jährige tat bisher alles, was die UFC von ihm verlangte, belohnt wurde er jedoch nicht. Stattdessen hat Edwards nun doppelt Pech. Nachdem das Coronavirus erst einen Kampf gegen Tyron Woodley im März verhinderte, konnte er in der Folge auch nicht so gut trainieren, um einen Kampf im Juli gegen Usman in Abu Dhabi anzunehmen. Stattdessen zogen Kämpfer wie Gilbert Burns, Jorge Masvidal und erneut Colby Covington im Titelrennen an ihm vorbei. Ein Titelkampf scheint für Edwards nun soweit entfernt, wie schon lange nicht mehr.
„Mein Ziel ist der Titelkampf, Kamaru Usman“, erklärte Edwards in einem Interview mit MMAFighting. „Gebt mir den Top-Contender und der Sieger bekommt den Titelkampf. Jorge Masvidal und Colby Covington, auf geht’s. Ich höre von diesen Typen jede Ausrede aus dem Handbuch, warum sie nicht gegen mich kämpfen wollen. Ich bin die Nummer 3 der Welt. Es ist merkwürdig. Ich bin bereit, aber sie sind allesamt Feiglinge.“
Obwohl er mittlerweile seit über einem Jahr nicht mehr gekämpft hat, ist Edwards nach Jahren im Aufwind nicht bereit, einen Schritt zurück zu machen und seinen Platz in der Rangliste mit einem Kampf gegen einen Gegner, der ihn kaum nach vorne bringt, zu riskieren. Auch nicht gegen Stephen „Wonderboy“ Thompson, der ihn kürzlich höflich herausforderte.
„Was Wonderboy angeht, der wurde doch erst vor kurzem von Anthony Pettis ausgeknockt. Wenn ich gegen ihn kämpfe und besiege, wird mir die UFC nur einen weiteren Mann aus der Top 5 anbieten, Wonderboy bringt mir keinen Titelkampf. Ich muss einen aus der Top 4 besiegen, um meine Titelchance zu bekommen. Ich habe acht Kämpfe in Folge gewonnen. Ich brauche keinen Kampf gegen jemanden wie Wonderboy. Er nutzt meiner Karriere nicht. Er ist auf dem Abstieg, ich gehe nach oben. Wenn er sich noch ein oder zwei Siege holt, denke ich darüber nach.“
Auf den Aufsteiger der letzten Monate, Khamzat Chimaev, angesprochen, fiel das Urteil ähnlich aus. Zwar befinde sich der Tschetschene im Aufwind, jedoch noch weit davon entfernt, gegen einen Kämpfer aus der Top 5 zu kämpfen, schließlich habe er bisher keine ernstzunehmenden Konkurrenten geschlagen.
„Chimaev hatte einen Kampf im Weltergewicht und ist dabei auf ein Leichtgewicht getroffen“, sagte Edwards. „Es ist schwer, ihn danach zu beurteilen. Wenn er mich herausfordert, beachte ich das gar nicht. Er sollte wenigstens mal irgendjemanden aus der Top 25 schlagen, bevor er direkt die Nummer 3 angreift, vielleicht sogar aus den Top 30. Dann können wir anfangen, uns Gedanken um sowas zu machen, aber die MMA-Community ist einfach so, wenn man sie auch nur ein bisschen anfüttert, schluckt sie wortwörtlich alles.“

