Justin Gaethje: Chaos im Leichtgewicht ist Dana Whites Schuld
Seit Khabib Nurmagomedov seinen Rücktritt erklärte, ist die Spitze der Gewichtsklasse verwaist. Das könnte auch monatelang so bleiben, da derzeit unklar ist, wer als nächstes um den Titel kämpfen wird. Für Justin Gaethje ist der Schuldige dabei schnell gefunden: UFC-Präsident Dana White.
„Der Grund, warum das jetzt gerade mit Poirier passiert, ist, dass Dana White versucht hat, Tony und Dustin zu verarschen“, erklärte Gaethje am Montag gegenüber MMAJunkie. „Er hat den beiden im Prinzip gesagt ‚Leckt mich Jungs, ich nehme Chandler und er wird der Ersatz für den Titelkampf‘. Das ist gerade mal vier Monate her. Wir sind Menschen, wir haben Prinzipien und Moral. Ich habe nicht mit ihm gesprochen, aber ich nehme an, dass ist der Grund, warum Poirier sagt, dass er nicht gegen Chandler kämpfen wird.“
Chandler hatte vor UFC 254 im Oktober seinen Wechsel zur UFC bekanntgegeben. White hatte für den PPV zunächst vor, Poirier und Ferguson kämpfen zu lassen, um so einen Ersatzkämpfer für den Titelkampf zwischen Nurmagomedov und Gaehtje vor Ort zu haben, doch die Verhandlungen mit den beiden Leichtgewichten verliefen im Sand, nachdem man Poirier scheinbar eine zu geringe Börse anbot.
White schwenkte um und plante anschließend einen Kampf zwischen Ferguson und Chandler, konnte jedoch auch hier keine finanzielle Einigung mit den Kämpfern erzielen. Doch anstatt Poirier oder Ferguson als Ersatzkämpfer für UFC 254 zu nominieren, erhielt Michael Chandler den Zuschlag und hätte bei einer Verletzung von Nurmagomedov oder Gaethje in seinem Debüt um einen UFC-Titel gekämpft.
„Er hat nicht nur Dustin Poirier oder Tony Ferguson verarscht. Er hat jeden einzelnen Kämpfer verarscht, der es richtig machen will, dem Integrität in diesem Sport etwas bedeutet und deswegen sagt Dustin Poirier die Sachen, die er gerade sagt“, so Gaethje weiter. „Erinnert ihr euch, wie sauer Tony und Dustin waren, als sie den Kampf nicht zustande bekommen haben? Wahrscheinlich lagen sie 50.000 oder 100.000 US-Dollar auseinander in einem der Verträge, es kam nicht zustande, die Jungs waren kampfbereit.“
„Und man hat das öffentlich gemacht und das ist einfach nicht richtig. Ich mag das als Kämpfer nicht, ich mag es als Arbeitnehmer nicht. Gut, ich bin kein Arbeitnehmer, ich stelle meine Dienste der Firma zur Verfügung. Aber das war nicht cool. Sowas will man nicht sehen. Ich bin mir sicher, dass Dustin wegen der Sache im Oktober nicht gegen Chandler um den Titel kämpfen will. Ich weiß es natürlich nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher.“
Obwohl Gaethje kein Blatt vor den Mund nimmt und nicht mit Kritik an der Chefetage spart, soll das nicht auf einen Abschied aus der UFC hindeuten. Der Amerikaner ist zufrieden in der UFC, denn nirgendwo sonst bekommt er die Chance, sich mit der Elite der Gewichtsklasse zu messen.
„Ich bin glücklich. Ich bin nicht unzufrieden“, bekräftigt Gaethje. „Ich will nirgendwo anders kämpfen. Das hier ist die Firma, in der man seine Fähigkeiten auf dem höchsten Level zeigen kann. Ich bin seit dem ersten Tag ein Company Man.“
Wann Gaethje im Jahr 2021 zum ersten Mal in den Käfig steigt, ist unklar. UFC-Präsident Dana White brachte vor kurzem einen Kampf gegen Charles Oliveira ins Gespräch und Michael Chandler nannte in einem Interview Gaethjes Namen, die UFC scheint derzeit eher daran interessiert, die beiden gegeneinander zu stellen.
