Joanna Jedrzejczyk spricht über Rückkehr: Kein Sport ohne Fans.
Seit März warten Fans von Joanna Jedrzejczyk auf die Rückkehr der Polin in den Käfig. Die frühere Titelträgerin lieferte sich bei UFC 248 einen der Kämpfe des Jahres gegen Weili Zhang. Kurz darauf machte sich die Corona-Pandemie bemerkbar, Fans mussten den Veranstaltungen fernbleiben. Ein untragbarer Zustand für Jedrzejczyk.
„Es gibt keinen Sport ohne Fans, egal welchen“, sagte Jedrzejczyk in einem Interview mit SCP MMA. „Ihr wisst, dass ich mit den Leuten, mit den Fans, interagiere. Ich brauche diese Motivation. Das ist wie eine Extra-Batterie, ein Energy-Pack für mich. Ich könnte auch ohne, aber ich will nicht. Ich will abwarten. Ich glaube wirklich, dass wir das alles bald hinter uns haben.“
Sobald Fans wieder in die Hallen strömen, will auch die 33-jährige Polin wieder in den Käfig steigen. Nach ihrer Punktniederlage gegen Zhang gab es immer wieder Gerüchte um einen direkten Rückkampf um den Titel im Strohgewicht der UFC. Kein Problem, sagt Jedrzejczyk, aber die Börse muss höher sein als beim ersten Kampf.
„Ich möchte nicht verrückt klingen, aber es ist eben ein Geschäft. Es muss gutes Geld dahinterstehen. Ich habe einen Mega-Kampf abgeliefert. Wir waren nur im Co-Main Event, aber ich glaube, Weili und ich waren das Zugpferd der Show. Wir haben abgeliefert und ich verdiene jetzt mehr Geld, ein größeres Stück vom Kuchen. Ich will mich nicht wie andere Kämpfer beschweren. Wir haben über 500 Kämpfer in der UFC, aber ich bin ein großer Teil dieser Firma.“
Die Polin sicherte sich 2015 den Titel im Strohgewicht mit einem Knockout über Carla Esparza und verteidigte ihn in der Folge fünf Mal erfolgreich. Gerade, als sie im Begriff war, Ronda Rouseys UFC-Rekord für Titelverteidigungen bei Frauen einzustellen, wurde sie von Rose Namajunas entthront. Seitdem kämpfte Jedzrejczyk drei Mal vergeblich um das Gold der UFC.
Die 33-Jährige gehört weiterhin zu den Stars des Frauen-MMA, dass sie sich zuletzt jedoch etwas rarer machte, soll dabei nicht ein Vorzeichen eines baldigen Rücktritts sein, sondern eine Vorsichtsmaßnahme, um sich für weitere Jahre auf hohem Niveau halten zu können.
„Ich beschwere mich nicht. Wenn wir den Vertrag verhandeln, dann rede ich. Ich bin sehr zufrieden in der UFC und die Leute lieben mich. Mit oder ohne Gürtel, die Leute lieben mich. Ich würde gerne für die Fans weitermachen. Ich höre immer wieder, man denkt, ich sei zurückgetreten, das stimmt nicht. Ich nehme mir nur Zeit. Ich habe zwei oder drei Mal im Jahr gekämpft, aber das ist vorbei. Ich will mich um mich kümmern, um meinen Körper und meinen Geist.“
In der Zwischenzeit will Jedrzejczyk abwarten, wie sich die Chinesin Zhang der Herausforderung von Rose Namajunas stellt. Danach will sie wieder dran sein mit ihrer Titelchance. Ob das jedoch noch 2021 passieren wird, ist die Frage. Jedrzejczyk geht diese jedoch sehr gelassen an.
„Die Chance, dass ich 2021 kämpfe, ist sehr hoch. Aber wenn nicht, dann warte ich einfach noch ein wenig länger. Ich weiß es nicht. Ich will kämpfen, aber dafür muss einfach alles passen. Viele kleine Dinge müssen stimmen.“
