UFC 259 Ergebnisse: Israel Adesanya kassiert erste Niederlage
UFC 259 ist Geschichte. Beim bestbesetzten PPV des bisherigen Jahres wurde gleich mehrfach Geschichte geschrieben. So konnte Amanda Nunes auch ihren zweiten Titel erfolgreich verteidigen, nachdem der Gürtel im Bantamgewicht durch Disqualifikation wechselte. Nur im Halbschwergewicht blieb alles beim Alten.
Israel Adesanya und Jan Blachowicz begannen sehr verhalten. Sie tauschten Kicks und vereinzelte Schläge aus, doch klare Treffer waren Mangelware, von den Leg Kicks Adesanyas abgesehen. Der Titelverteidiger agierte zurückhaltend und ließ sich auf ein Kickbox-Duell mit Adesanya ein, ohne viel Druck zu machen. Das änderte sich in Runde 2. Nun kam es immer wieder zu einem Schlagabtausch und Blachowicz griff mit schnellen Vorstößen an, während Adesanya versuchte, sich den Polen zurechtzulegen.
In der dritten Runde wurde Blachowicz aggressiver. Er traf Adesanya am Zaun und brachte den Kampf für ein paar Sekunden auf die Matte, doch der „Last Stylebender“ kam zurück auf die Beine, revanchierte sich mit einer harten Linken und malträtierte weiter das Bein des Polen. Der 38-Jährige traf in der Folge besser und verlagerte den Kampf im vierten Durchgang auf die Matte. Blachowicz machte sich in der Half Guard schwer und kontrollierte Adesanya mit kurzen Schlägen bis zum Ende des Durchgangs.
Die letzte Runde musste entscheiden. In dieser wirkte Blachowicz nun zum ersten Mal schwerfällig und müde. Adesanya wirkte leichtfüßig und traf im Stand, wurde zur Mitte der Runde jedoch von Blachowicz ausgehoben und erneut auf die Matte geworfen. Adesanya konnte den Polen nicht aus der Half Guard abschütteln. Blachowicz tat genug, um den Kampf auf der Matte zu halten und beendete den Kampf in der Full Mount. Die Punktrichter mussten entscheiden und werteten überraschend einstimmig und klar für Jan Blachowicz, den alten und neuen Champion im Halbschwergewicht.
Amanda Nunes macht kurzen Prozess mit Megan Anderson
Amanda Nunes verteidigte zuvor ihren Titel im Federgewicht zum ersten Mal und hatte dabei keine Schwierigkeiten mit Megan Anderson. Die Brasilianerin benötigte nur zwei Minuten. Nunes dominierte schon früh den Standkampf, sodass Anderson sich an einem Takedown versuchte.
Nunes musste ihre Gegnerin nur auf die Matte drücken, attackierte mit schnellen Schlägen weiter und nahm dann den Rücken Andersons ein. Von dort war es nur noch eine Frage der Zeit bis zum Ende. Nunes setzte zuerst einen Reverse Triangle Choke an und dann, nachdem Anderson nicht aufgab, die Armbar für den Sieg. Anderson war absolut chancenlos.
Petr Yan bringt sich gegen Sterling um den Sieg
Petr Yan musste seinen Titel schon in der ersten Titelverteidigung äußerst unglücklich an Aljamain Sterling abgeben. Der Russe sah sich in der ersten Runde hohem Druck ausgesetzt, die Defensive hielt jedoch und er antwortete mit einem ersten Niederschlag durch eine Rechte. Sterling versuchte in der Folge immer wieder, die Hüfte Yans zu umklammern, doch der Russe wehrte die Versuche gekonnt ab.
Und kaum hatte er Platz, schickte er seine Fäuste auf die Reise. Während bei Sterling die Kräfte nachließen, wurde Yan dominanter und setzte dem Amerikaner vor allem in der vierten Runde gut zu. Dann der Schocker. Yan wehrte einen Takedown ab, drückte Sterlings Kopf nach unten und feuerte, als Sterling am Boden kniete, einen harten und komplett unnötigen Kniestoß ab, der voll einschlug.
Sterling kam nicht mehr auf die Beine, Yan, auf dem besten Weg zum Sieg, musste disqualifiziert werden. Sterling wurde zum neuen Champion erklärt, wollte den Gürtel jedoch nicht mitnehmen. Das erste Mal in der UFC-Geschichte, das ein Titel durch Disqualifikation wechselt.
Aleksandar Rakic geht nächsten Schritt Richtung Titelkampf
Aleksandar Rakic eröffnete das Hauptprogramm mit einem Punktsieg über Thiago Santos. Der Österreicher konnte seinen brasilianischen Gegner drei Runden lang auf Distanz halten und den schweren Schwingern des früheren Titelherausforderers entgehen. Santos fand drei Runden lang kein Mittel gegen die Länge, Leg Kicks und die linke Gerade des Österreichers und konnte erst in der letzten Runde ein wenig Druck aufbauen.
Rakic antwortete prompt, indem er Santos in den Clinch zwang und dem Brasilianer somit jede Siegchance nahm. Die Punktrichtert werteten im Anschluss den Kampf geschlossen für Rakic, der über den Sieg hinaus noch im Käfig den BJJ-Braungurt von seinen Trainern erhielt.
Makhachev dominiert gegen Dober, Cruz holt ersten Sieg seit 2016
Islam Makhachev erfüllte die Erwartungen gegen Drew Dober und dominierte alle drei Runden auf der Matte. Der Amerikaner hatte keine Antwort auf das Grappling. Der Amerikaner konnte zwar die ersten Submission-Versuche des Dagestaners abwehren, gab in der letzten Runde jedoch unter dem Druck Makhachevs in einem Shoulder Choke auf.
Die Vorkämpfe hatten es ebenfalls in sich. Casey Kenney scheiterte am Puzzle Dominick Cruz. Der Ex-Champion zeigte alte Qualitäten und gewann die erste und dritte Runde mit Treffern im Stand und vereinzelten Takedowns. Kenney konnte mit Leg Kicks punkten, es reichte jedoch nicht, um die Mehrheit der Punktrichter zu überzeugen. Zuvor lieferten sich Kyler Phillips und Song Yadong ein hochklassiges Duell, das der Amerikaner Dank guten Treffern im Stand nach Punkten für sich entscheiden konnte.
Eine Gewichtsklasse tiefer konnte Askar Askarov ungeschlagen bleiben und kaufte Joseph Benavidez im Stand und auf der Matte komplett den Schneid ab. Kai Kara-France stellte den Kampfverlauf der ersten Minuten auf den Kopf, als er nach vier Minuten Grappling-Dominanz durch Rogerio Bontorin sein Comeback einleitete und den Brasilianer wenige Sekunden vor Ablauf der Runde ausknockte. Zuvor bestimmte Tim Elliott den Kampf gegen den früheren Teamkollegen Jordan Espinosa und sicherte sich einen klaren Punktsieg.
Sean Brady dominierte zuvor den Bodenkampf gegen Jake Matthews und brachte den Australier in der dritten Runde per Arm-Triangle Choke zur Aufgabe. Anschließend lieferten sich die Halbschwergewichte Kennedy Nzechukwu und Carlos Ulberg einen offenen Schlagabtausch, den Nzechukwu mit einem rechten Haken in der zweiten Runde beendete.
Amanda Lemos feierte einen T.K.o.-Sieg über Livinha Souza. Uros Medic verprügelte Aalon Cruz zwei Minuten lang, wobei Cruz deutlich zu viel Schaden nehmen musste, bevor Ringrichter Mark Smith einschritt. Trevin Jones feierte mit einem Knockout zu Beginn der zweiten Runde gegen Mario Bautista seinen ersten echten UFC-Sieg.
Die Ergebnisse in der Übersicht:
UFC 259
6. März 2021
UFC Apex in Las Vegas, Nevada, USA
Titelkampf im Halbschwergewicht
Jan Blachowicz bes. Israel Adesanya einstimmig nach Punkten (49:46, 49:45, 49:45)
Titelkampf im Federgewicht
Amanda Nunes bes. Megan Anderson via Armbar nach 2:03 in Rd. 1
Titelkampf im Bantamgewicht
Aljamain Sterling bes. Petr Yan via Disqualifikation (Illegales Knie) nach 4:29 in Rd. 4
Islam Makhachev bes. Drew Dober via Shoulder Choke nach 1:37 in Rd. 3
Aleksandar Rakic bes. Thiago Santos einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 30:27)
Vorprogramm
Dominick Cruz bes. Casey Kenney geteilt nach Punkten (29:28, 28:29, 30:27)
Kyler Phillips bes. Song Yadong einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:28)
Askar Askarov bes. Joseph Benavidez einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:26)
Kai Kara-France bes. Rogerio Bontorin via T.K.o. (Schläge) nach 4:55 in Rd. 1
Tim Elliott bes. Jordan Espinosa einstimmig nach Punkten (30:27, 30:27, 30:25)
Kennedy Nzechukwu bes. Carlos Ulberg via T.K.o. (Schläge) nach 3:19 in Rd. 2
Sean Brady bes. Jake Matthews via Arm-Triangle Choke nach 3:28 in Rd. 3
Amanda Lemos bes. Livinha Souza via T.K.o. (Schläge) nach 3:39 in Rd. 1
Uros Medic bes. Aalon Cruz via T.K.o. (Schläge) nach 1:40 in Rd. 1
Trevin Jones bes. Mario Bautista via T.K.o. (Schläge) nach 0:40 in Rd. 2
