BRAVE 61 x NFC 10 Ergebnisse: Peregrino schlägt Grabinski vorzeitig, Coga bezwingt Mohsen
Am 6. August kam es zur Kooperationsveranstaltung zwischen BRAVE und NFC. Passend zur 10. Ausgabe der National Fighting Championships fand der Event als Teil von Brave CF 61 statt. Im Hauptkampf des Jubiläumevents bestritten Marcel Grabinski und Deutsch-Brasilianer Joilton „Peregrino“ Lutterbach ihren lang ersehnten Rückkampf. Das erste Aufeinandertreffen gewann der Mann aus Südamerika 2017. Im Co-Main Event kam es zum Duell zwischen Max Coga und dem für Mert Özyildirim eingesprungenen Zafar Mohsen. Mit Islam Dulatov, Husein Kadimagomaev, Jarno Errens oder Wladimir Holodenko standen weitere Hochkaräter im Programm. Wir blicken für euch auf die Ergebnisse aus dem Martim Hotel in Bonn.
Im Main Event des Abends übernahm der Brasilianer Joilton Lutterbach im Stand früh die Kontrolle. „Peregrino“ nutzte seine Reichweite und arbeitete mit vielen Jabs, die Marcel Grabinski gar nicht schmeckten, sogar früh einen Cut öffneten. Dann folgte eine knallharte Rechts-Links-Kombination, die Grabinski auf den Boden beförderte. Lutterbach folgte mit Hammerfists und weiteren Treffern auf der Matte und beendete so die Partie nach knapp zwei Minuten. Am Mikrofon angekommen forderte der Deutsch-Brasilianer einen Titelkampf gegen Eldar Eldarov.
Im Co-Main Event stellte sich Max Coga im 69kg Catchweight Zafar Mohsen, der für den verletzten Champion im Federgewicht, Mert Özyildirim, einsprang. Im ersten Durchgang traf Mohsen mit einem schnellen rechten Haken, der bei Coga einen Cut an der linken Augenbraue geöffnet. Dann wollte der Mannheimer mehr, wurde aggressiver und rannte schlussendlich in den Konter des Frankfurters. Ein harter rechter Schwinger, der an einen Chuck Liddell der früheren Tage erinnerte, schickte Mohsen plötzlich zu Boden. Dieser sprang kurz darauf wieder auf und feuerte zurück. Nach der fulminanten ersten Runde gingen beide nicht vorsichtiger zu Werke – in Runde zwei Coga traf mit einem rechten High Kick, dann schoss Mohsen zurück. Ein Kampf mit offenem Visier – beide Fighter lieferten sich eine harte Schlacht. Nach einer sehr knappen und unterhaltsamen zweiten Runde, mit Treffern auf beiden Seiten, ging es in den entscheidenden Durchgang.
Dort holte Coga einen wichtigen Takedown, bearbeite den Afghanen aus der Oberlage, versuchte die Guard zu passieren, wurde dann allerdings von Mohsen geworfen, der selbst in der Side Control landete. Dort legte Mohsen los, als gäbe es kein Morgen mehr, schlug wild auf Coga ein, kletterte Teils in die Back-Mount, als der Frankfurter aufstehen wollte, slammte Coga darauf erneut. Wieder im Stand angekommen war Coga im Vorwärtsgang, doch Mohsen schlug auch im Rückwärtsschritt gefährliche Fäuste und Kicks. In den Schlussmomenten hatte Coga noch einige gute Hände an den Mann gebracht. Die Punktrichter benötigten eine ganze Weile, bis sie das Endergebnis bekannt gaben. Dann jedoch fiel dieses einstimmig für Coga aus, der mit seinen angereisten Fans feierte, während Mohsen kopfschüttelnd den Käfig verließ.
Im Abschlussinterview versprach Coga seinen Fans den Federgewichtsgürtel im Dezember mit nach Frankfurt nehmen zu wollen.
Islam Dulatov hat derzeit einen Lauf. Das Armani-Model ging durch seine letzten sechs Gegner wie ein heißes Messer durch Butter. Bei EMC, GMC und auch bei NFC wurde der Düsseldorfer bislam kaum gefordert und entledigte sich seiner Kontrahenten stets vorzeitig. Gleiches gelang ihm auch gegen Kleverson Sampaio, der dem „Ripper“ in Bonn zum Fraß vorgeworfen wurde. Vor heimischer Kulisse wurde Dulatov lautstark beflügelt und legte los wie die Feuerwehr. Er überrollte Sampaio sprichwörtlich, der zwar auch mitfeuerte, doch mit der Reichweite und der Genauigkeit von Dulatov große Probleme hatte. Der Brasilianer suchte einen Ausweg im Takedown, doch Dulatov blockte diesen souverän ab. Mit dem Rücken im Käfig angekommen, kassierte Sampaio harte Hände und Kombinationen, befreite sich noch kurzweilig. Nach knapp 2:30 Minuten schaltete Dulatov einen Gang höher, feuerte Links-Rechts-Kombis ab. Sampaio blieb nur noch der Rückwärtsgang. Dabei wurde er schwer getroffen und schlussendlich stehend ins Land der Träume geschickt, fiel rücklings auf die Matte und wurde vom Referee vor weiterem Schaden bewahrt.
Husein Kadimagomaev setzte sein starkes Ringen gegen Jose Marcos ein und dominierte drei volle Runden, gewann damit ungefährdet nach Punkten. Der Schweizer forderte daraufhin den Rückkampf gegen Agshin Babaev.
Jarno Errens zeigte eine große Steigerung auf der Matte, im Vergleich zu früheren Auftritten, als er Alisher Abduloev mit BJJ gefährlich wurde und auch ringerisch offenbar an sich gearbeitet hatte. Der Niederländer gewann klar nach Punkten und zeigte sich bereit für einen neuen Anlauf Richtung Titel.
Im Vorprogramm unterlag Wladimir Holodenko dem französischen Top-Talent Axel Sola, der ringerisch überlegen war, während Lazar Todev und Patrick Vespaziani im ersten Kampf des Abends für jede Menge Action sorgten.
Die nächste Brave CF-Veranstaltung in Deutschland findet am 8. Oktober in München statt. Am 17. Dezember geht es dann nach Düsseldorf.
Alle Ergebnisse findet ihr anbei in der Übersicht:
BRAVE 61 x NFC 10
6. August 2022
Maritim Hotel Bonn
Hauptprogramm
Joilton Lutterbach bes. Marcel Grabinski durch T.K.o. (Schläge) in Rd. 1
Max Coga bes. Zafar Mohsen einstimmig nach Punkten (30-27, 30-27, 29-28)
Islam Dulatov bes. Kleverson da Silva durch K.o. (Schläge) in Rd. 1
Husein Kadimagomaev bes. Jose Marcos einstimmig nach Punkten (30-26, 30-27, 30-27)
Gamzat Magomedov bes. Borislav Nikolic einstimmig nach Punkten (29-28, 30-27, 30-27)
Jarno Errens bes. Alisher Abduloev einstimmig nach Punkten (29-28, 29-28, 29-27)
Issa Isakov bes. Ahmed Labban einstimmig nach Punkten (29-27, 30-26, 30-26)
Vorprogramm
Chad Hanekom bes. Enrico Cortese einstimmig nach Punkten (30-27, 29-28, 29-28)
Axel Sola bes. Wladimir Holodenko einstimmig nach Punkten (30-27, 30-27, 30-27)
Lazar Todev bes. Patrick Vespaziani via T.K.o (Ellenbogen) in Rd. 3